Vorovis Hafenmarkt

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Friedhofsbegehung (Hafenmarkt)

Shodra Deriar @, Thursday, 05. November 2015, 13:18 @ Die Wildnis

Ein unbewegter, insgeheim bangender Blick folgt dem lässig überlegenen Gegner, den scheinbar faulen, aber kraftstrotzenden Bewegungen der Raubkatze. Hier, abseits jeder menschlichen Existenz – mit Ausnahme der eigenen! - kann sich auch ein vorovisianischer Priester nervös zuckende Mundwinkel erlauben, ehe die nachtschwarze Bedrohung vermutlich mit einem inneren Gähnen in der vital wuchernden Flora der toten Stadt abtaucht.

Noch eine ganze Weile steht die schwarzhaarige Gestalt unbewegt da, lauscht noch auf das letzte, knackende Ästchen – und atmet dann in der Tat erleichtert auf, um sich sofort wieder anzuspannen, kaum dass die unerwartete Note von Brandgeruch im ansonsten satten, feucht-frischen Aroma wildkräuteriger Pflanzen und Gräser bemerkt worden war.

Hoffnung und Misstrauen ringen miteinander, als der Kopf des Reisenden kurz herabsinkt, er einen Moment lang das Für und Wider abzuwägen scheint; und schließlich, wo auch immer er da angekommen sein mochte, mit zögerlichen Schritten dem Geruch nachgeht, durch die grüne Wüste, die einst – zumindest für die Menschen, die hier gelebt hatten – der Mittelpunkt der Welt gewesen war. Dieser Ort ist ein Trümmerfeld, ein Friedhof: Ein Friedhof für viele, ein Massengrab. Aber ein… bewohntes? Und wenn es so war – von wem? Die Hand an dem Griff der Asnivala würde einem Beobachter, wenn es ihn gäbe, ein wenig von den eher skeptischen Vorannahmen des Priesters erzählen. Ob Hostinos ihn beobachtete? Da war er sich schon einmal sicherer gewesen.

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