Re: Blasphemie!

Sratok , Sunday, 28. October 2001, 23:45 @ Anderson

Als Antwort auf: Re: Blasphemie! von Anderson am 28. Oktober 2001 23:11:33:

"Wenn Ihr den Armen eine Arbeit geben wollt, dann tut es, Anderson." kontert Sratok.
"Und außerdem habt Ihr gerade noch etwas Anderes gefordert - nämlich <b>öffendliche Schulen</b> - also staatliche, die <b>nicht</b> von den Kulten geleitet werden! Ihr wiedersprecht Euch selbst, Anderson. Wenn ein Bauer das Gefühl hat, betrogen zu werden, kann er vor Gericht gehen oder vor Vertragsabschluß zu jemanden gehen, der Lesen und Schreiben kann. Ihr wollt den Schreibern dieser Stadt ihrer Lebensexistenz rauben. Wohin wird das denn führen, wenn alle Lesen und Schreiben können? In eine besser Zukunft? <b>NEIN!</b>"

Sratok holt einmal tief Luft. Dann wettert er weiter.
"Wenn alle Lesen und Schreiben können, werden alle - auch die schlimmen Elemente der Stadt, die Vorovisianer - ihr schmutzigen Lügen verbreiten und den Glauben der ehrlichen und anständigen Bewohner vergiften und verwirren. Lügen werden gedruckt - Lügen, daß es keine Götter gibt! Und Chaos wird ausbrechen wie in Men Achor. Und dann wird ein kleiner Mann oder eine kleine Frau, die vom Willen der Götter her <b>nicht</b> Lesen und Schreiben können sollte, sich aufschwingen und ein Führer oder eine Führerin des verhetzten Volkes werden und die Tempel der wahren Götter in Brand stecken! Und alles nur, weil Ihr das Gleichgewicht stört und etwas fordert, was Euch nicht zu fordern zusteht."

Sratok hebt die Hände, um wirklich alle Aufmerksamkeit zu ziehen.
"Hört mir zu, Leute! Dieser Mann will öffendliche Schulen errichten, obwohl ihr seit... jeher in die Tempel kommen könnt, um Lesen und Schreiben zu lernen. Diese Schulen müssen erhalten werden... und dafür wird man Euch noch mehr von dem Geld wegnehmen, daß ihr verdient. Oder sie werden die Pflicht einführen, daß Eltern für ihre Kinder zahlen. Und das bedeutet, daß ihr, die ihr sowieso schon nicht genug zum Leben habt, <b>wieder</b> benachteiligt seid! Er will euch <b>zwingen</b>, eure Kinder in Schulen zu schicken, während ihr nicht mehr wisst, wie ihr eure Felder bestellen sollt, weil eure Kinder fehlen. Er will, daß eure Kinder Dinge lernen, die <b>nicht</b> von den Tempeln des wahren Glaubens, sondern von irgendwelchen Fremden kommen. Irgendwann, wenn die öffendlichen Schulen existieren, werden sie die Priester durch Beamte ersetzen, von denen ihr nicht wisst, ob sie nicht in Wahrheit vorovisch Kollaborateure sind. Wir haben alle vor einiger Zeit mitbekommen, daß ein Minister ein vorovischer Verschwörer war. <b>Er</b> konnte Lesen und Schreiben... und Er hat seine Macht ausgenutzt, unserem Land zu schaden. Wollt ihr <b>solche Leute</b> eure Kinder anvertrauen? Wollt Ihr bei diesen Leuten Lesen und Schreiben lernen?"
Sratok schaut wieder zu Anderson.
"Ihr wollt den Leuten etwas aufzwingen, was sie nicht wollen, Anderson. Was wollt ihr als nächstes tun? Wollt ihr eine allgemeine Wehrpflicht einführen, damit all die ordentlichen Bauern Soldaten werden und sterben? Oder wollt ihr diese Stadt zu einer Stadt der Beamten machen? Denn <b>das</b> ist es doch, was dabei rauskommt. 10.000 Beamte und 3 Großbauern, die sich alles Land unter den NAgel reissen. Ihr reisst die Kluft zwischen Arm und Reich noch weiter auseinander, wenn ihr diese götterlosen Schulen einführt und das entweder allen aufzwingt oder nur den gut betuchten Leuten den Schulbesuch erlaubt."

Sratok stemmt die Fäuste in die Seiten und schaut Anderson herausfordernd an.
"Wir werden den Heiligen Rat einberufen und über Eure lästerliche Forderung reden, Anderson. Und dann werden wir als Priesterschaft etwas dazu sagen. Und seid sicher... es wird Euch nicht gefallen."