Estichà Unterer Markt

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[FAT] Tag 1: Stunde des Vanor - im Westen (Hafen, Küste) (Untermarkt)

CHR-Klapperstorch @, Sunday, 08. April 2012, 09:51 @ CHR-Klapperstorch

Noch während sich die Wellen erneut zu bisher ungekannter Größe aufbauen, ist von Norden her eine neue Bedrohung zu spüren. Wie eine Welle von Kälte und Angst ergreift es jene, die nördlich des Hafens stehen und ungehinderten Blick auf den Metchà haben. Aus den Schleiern der Regenwolke, die dort schon seit Beginn des Tages zu sehen ist, schält sich der Umriss eines unbekannten Gefährts. Es scheint eine Mischung aus filigranem Dornengestrüpp und Spinnweben zu sein, das dort beinahe über die Wellen schwebt. Erst bei genauerem Hinsehen erkennen die Beobachter, dass einige wenige Äste ins Wasser hineinragen und vom Metchà umspielt werden. Ein kalter Schauer läuft an ihrem Rückgrat herunter als sie verfolgen können, wie sich in der Luft vor dem Floß eine weitere Windhose bildet, die sich in einem weiten Bogen auf die Küste nördlich der Stadt zu bewegt - dorthin, wo man die Flotte in die vermeintliche Sicherheit der Sturmbecken verbracht hatte. Immer mehr Wasser wird hoch gewirbelt und verstärkt die Kraft und den Umfang des Luftwirbels, ohne dass dieser an Geschwindigkeit nachlassen würde.

Wer sich in diesem Bereich aufhält, der scheint von den Göttern verlassen. Mit derselben Kraft die auch Sanikas ausüben kann werden Äste, Sand, Tiere und auch größere Lebewesen erfasst und in den Strudel der Luft gezogen. Sie werden herumgeschleudert und alleine schon durch die Geschwindigkeit ohnmächtig, bevor ihre Körper in die gnadenvollen Arme Yoroms sinken, als sie am Boden zerschellen.
Was nicht lebt sind die Schiffe, die in den Sturmbecken liegen. Der Wind zerrt an ihnen, wie es auch Sanikas tun würde. Unsichtbare Finger greifen nach dem festverzurrtem Stolz der Marine und der Allianzarmee, der Bürger und Händler. Erste Taue reißen unter diesem Ziehen. Sie peitschen durch die Luft, zerfetzen Planen und Segel. Beinahe erscheint es so, als würde die Windhose unnatürlich lang an diesem Ort schweben, doch sie fegt nur mehr über die Sturmbecken hinweg ins Landesinnere, wo sie sich so rasch auflöst, wie sie gekommen ist. Mit ihrem letzten Zerren reißt sie nur mehr halb vertäute Schiffbäuche gegen die der anderen. Als es vorüber ist hat die Hälfte aller Schiffe Schäden, und ein Viertel so große Löcher in ihren Rümpfen, dass sie sich unaufhaltsam mit Wasser füllen.

Die Wellen sind nun so hoch, dass niemand vor der Palisade noch steht, zumindest in dem Bereich zwischen dem Hafen der Allianz und dem Grünen Hafen. Alle anderen Küstenabschnitte werden nur von Ausläufern der hohen unnatürlichen Wellen getroffen. Dann nähert sich eine erste Welle der Stadt, deren Kamm höher ist als die Palisaden und die übrigen Hindernisse, die man den Angreifern in den Weg gestellt hat. Mit einem beunruhigenden Rauschen rollt sie durch das Hafenbecken und bricht sich an der Palisade. Unmengen von Wasser werden hinübergespült und reißen alle von den Füßen, die mit den Händen keinen sicheren Halt finden. Und mit dem Wasser werden auch die ersten Körper in die Stadt gespült - Menschen wie Sragon rappeln sich hoch, und in ihren Augen ist blanker Hass, als sie mit bloßen Händen oder einfachen Hiebwaffen auf den nächst besten Verteidiger losgehen.

Soldaten, Priester und andere Helfer spucken Wasser, wenn sie nicht gleich mit über die Palisade gespült wurden. Zum Leuchtturm ist kein Durchkommen befindet er sich doch jenseits des provisorischen Bollwerks, dass immer noch Stand hält, aber unter dem Druck der nächsten Welle erbebt. Weitere Geschosse treffen Sragon im Wasser, doch die meisten der schwimmenden Angreifer sind nur noch mit
Armbrüsten und Pfeil und Bogen auf diese kurze Distanz zu erreichen. Leichen spülen in die Stadt, wie auch Angreifer. Und wer nicht aufpasst, der findet sich in einem Kampf Auge, um Auge mit einem Sragon wieder oder auch mit einem der nackten Menschen. Die meisten der Menschen schauen sich aber benommen um, bevor auch sie versuchen sich Waffen zu besorgen oder die Sragon ihrerseits angreifen. Es ist nicht offensichtlich auf welcher Seite die Menschen eigentlich stehen, die das Floß ebenso ausgespuckt hat, wie die dämonenbesessenen Echsen.

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