Versprengte Reiter
Immer wieder richten sich die Blicke der Gilgater nach Süden auf die sich aufwölbende Röhrenwand. Seit heute morgen steht dort ein Rauchwolken. Eine Rauchwolke, dort wo die heilige Stadt Bet-Narekem liegt, kann nichts Gutes bedeuten und die Hektik, die am Marktplatz um die Residenz herum ausgebrochen ist deutet an was Stunden später abgehetzte Reiter bestätigen. Bet-Narekem wurde überrannt. Die wilden Horden, die dem König vom Schlachtfeld an der Grenze auf dem Fuß gefolgt sind haben sich nicht lange mit einer Belagerung der Stadt aufgehalten. Wie der Große Sturm im Frühjahr sind sie über die Stadt gekommen und haben den königlichen Truppen keine Zeit gelassen die Verteidigung der Stadt zu organisieren. Die Tore wurden aufgesprengt und die Horden ergossen sich in die Stadt. Die Reiter berichten von heftigen und äußerst verlustreichen Kämpfen in den Straßen und vom Königspalast, der nach schweren Gefechten eingenommen wurden. Nur der Tempel des Einen hat dem ersten Ansturm standhalten können aber wie lange ist ungewissen.
Am späten Abend verbreitet sich dann die Nachricht, daß der König dem Inferno in Bet-Narekem entkommen sein soll. Angeblich ist er mit dem Rest seiner Truppen auf dem Weg nach Sedib. Bet-Narekem aber, die heilige Stadt der Yedeiten muß als verloren angesehen werden. Wann, das ist die bange Frage, die sich jetzt wohl jeder Gilgater stellt, wann kommen die Bestien nach Gilgat?
Versprengte Reiter
Auch Tharel spürt wie sich die Lage in und um Gilgat immer weiter zuspitzt. Zwar kann er nicht viel mit den hiesigen auf Hostinos anfangen, jedoch bemerkt er wie sich der Großteil der Menschen in Zeiten der Not noch mehr als sonst dem religiösen Weg zuwenden. Er schüttelt den Kopf und macht sich wieder auf die Suche nach einer Bleibe, letzte Nacht hat das angesichts des Flüchtlingsstroms überfüllten überfüllten Stadt nicht so recht geklappt. Er überquert den Markt und betritt das Shatva. Diese Gegend scheint zwar verrufen zu sein, jedoch dürfte hier wohl die Möglichkeit eine Unterkunft zu bekommen höher sein als im Rest der Stadt. Nach einigen Schritten biegt er ab und verschwindet dann in dem Gewirr aus Straßen, Gassen und Stegen.