Flaggen der Allianz

[CHR-Verwaltung] , Saturday, 03. November 2001, 01:21

Es ist schon weit nach Mitternacht, als sich im fahlen Licht des Mondes die langen Leiber eines Verbandes mehrerer Schiffe dem Hafen Estichàs nähern. Hell flackert das Licht aus Feuerschalen von den Decks der Schiffe hinüber ans Ufer und beleuchtet nur schwach, doch erkennbar, einige Signalflaggen, die eine militärische Bedrohung durch die Schiffe ausschließen.
Nur zögerlich schälen sich einzelne Schiffskörper aus dem Dämmerlicht der Nacht und zeigen sich den aufmerksamen Hafenwachen als veritable Galeeren, stolz das Symbol der machtvollen Allianz auf ihren Rümpfen darbietend. Zwei der Schiffe bleiben vor der Hafeneinfahrt, ziehen die Ruder ein und gehen etwas abseits vor Anker, eine machtvolle Kriegsgaleere schiebt sich jedoch langsam in das Haupthafenbecken, gefolgt von einem schnellen, schlanken, weitaus eleganteren Schiff, das nun aus dem Schatten des Schlachtschiffes heraustritt. Und zum Erstaunen der Hafenwachen trägt dieses Schiff zwei Symbole: das der Allianz und darüber, weitaus heller leuchtend, das von Estichà. Die Ausstattung des Passagierschiffes läßt kaum einen Zweifel darüber, dass sich hier hohe Herrschaften an Bord befinden müssen. Sobald das Schiff angelegt hat, vertäut ist und die ersten Boten und Gesandten von Bord gehen, ist die Aufregung bei den Wachmannschaften groß: Vereinzelt hört man Worte wie "Regentin", "eine neue Botschafterin?" und "Hohepriesterin der Nachtgöttin". Und je mehr Begriffe dieser Art fallen, desto mehr Wachen, Leibwächter und Lakaien sammeln sich am Hafen. Als schließlich auch noch das Schlachtschiff festgemacht hat und eine ganze Abteilung in lange Kriegsmäntel gehüllter chiranischer Kriegerinnen Aufstellung an den Kais nimmt, wird klar, dass Großes im Gange ist. Es dauert eine Weile, bis Kutschen vorgefahren sind und sich einzelne Grüppchen - in ihrer Mitte wohl jeweils eine herrschaftliche Person einschließend - zu den Kutschen bewegen und sie weiterhin abschirmend zur Oberstadt geleiten.
Nach etwa einer Stunde erst kehrt (von den Patrouillen einiger Allianz-Soldaten rund um die neu eingetroffene Galeere und das Passagierschiff abgesehen) wieder Ruhe im Hafen ein.