Estichà Unterer Markt

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Fest der heiligen Hester (24. Derrakhan) Teil2 (Untermarkt)

Messe @, Sunday, 23. December 2012, 13:29 @ Messe

"Ein Volk sollt ihr sein, verbunden durch den Glauben an mich, dem Einzigen, denn ich bin euer Vater und ihr meine Kinder. Löst euch der Fesseln, die Tiere euch auferlegt haben. Denn ihr seid einzig in eurer Art, kein Lebewesen das dem euren gleicht.
Ich bin Hostinos, ich bin einzig. Keinen anderen neben mir soll es geben, denn ich bin euer Vater, euer Erschaffer und ihr meine Kinder, - und wir sind einzig.
Kein Ebenbild soll von mir erschaffen werden, denn ich bin alles. Nicht gebunden an eine Form, nicht gebunden an ein Geschlecht, nicht gebunden an eine Farbe, - denn ich bin einzig.
Nicht vermischen sollt ihr euer Blut mit den anderen Arten, denn es sind nicht meine Kinder. Unrein ist ihr Blut und unrein wäre die Vermisschung, - den ihr seid einzig.
Ich bin Hostinos, euer Vater, gerecht und wohlwollend. Doch Strafen werde ich jene die sich abwenden, - denn ich bin einzig.
Verboten soll euch sein das Fleisch unreiner Tiere zu verzehren. Geschuppte und gefiederte Tiere sind unrein. Einzig in größter Not soll es gestattet sein, denn sie sind unrein, ihr seid rein, - und ihr seid einzig.
Gefühle liegen in eurer Natur wie das Bedürfnis des Essen und Trinkens. Teilt es in der Familie, denn wir sind ein Volk. Doch hütet euch vor Verlockung, wie andere Arten ihnen in lasterhaftem Übermaß nachgehen. Denn das widerspricht meiner Ordnung - und ich bin einzig.
Meinen Namen sollt ihr verbreiten und mein Wort, denn ich bin euer Vater und ihr meine Kinder und - wir sind einzig."

Die Stimme der Priesterin ist nun jedoch nichtmehr die einzige, spricht doch ein jeder der Anwesenden den letzten Teil der Passagen nach, ein vielstimmiger Chor zur Bekräftigung der Worte. Als das letzte Wort gesprochen ist, kehrt jedoch wieder ein kleiner Moment der Ruhe ein.

"Wir begehen heute das Fest der heiligen Hester, der Mutter des Semos, die mit ihrer Güte und Hilfsbereitschaft, vielen ein Stück Hoffnung und neuen Mut gegeben hat. Unermüdlich war ihr Bestreben Gutes zu tun, den Menschen zu helfen wo es in ihrer Macht stand. Ein jeder der an ihre Türe klopfte war willkommen, teilte Hester mit ihm das Essen, kümmerte sich um Verletzungen, sprach Mut zu oder gab ihm ein Obdach in der höchsten Not. Sie selber besaß nicht viel, doch das was sie besaß teilte sie mit jenen die noch weniger hatten. An einer ewig brennenden Kerze in ihrem Fenster, erkannten notleidende wo sie Hilfe erhalten würden, wo man ihnen beistand. So wurde die Kerze das Symbol für Hester und ihrer Hilfsbereitschaf. In ihrem Gedenken begehen wir dieses Fest, und wie einst Hester, so teilen auch wir und ehren dabei ihr Andenken."

"Eine kleine Flamme der Hoffnung, vertreibt das Licht die Dunkelheit, wärmt der Schein das Herz, weist der Not den Weg. So wird die Kerze leuchten das ein jeder sie sehen kann, von jetzt bis zum Ende des Festes." Während die junge Frau spricht, entzündet sie die Kerze auf dem Altar. Als die Worte verklungen sind, stimmen die Versammelten ein ruhiges Lied an in dem sie die Heilige preisen und ihre Taten besingen. Der Reihe nach treten nun auch die Novizen vor, entzündet einer nach dem anderen seine Kerze an jener auf dem Altar um danach wieder zu ihren Plätzen zurück zu gehen. Das Lied hält noch weiter an als sich die ersten Gläubigen von ihrem Platz lösen um nun ihrerseits geordnet zu den Novizen zu schreiten wo auch sie Kerzen entzünden. Gassen werden geschaffen damit sich jene deren Kerze bereits brennt, zurückziehen können um den Nachrückenden den nötigen Raum zu schaffen. Es ist nicht jede Person die eine Kerze in Händen hält, vielmehr tritt immer eine Gruppe vor um ihre Kerze zu entzünden, eine Familie, wie es den Anschein hat. Nach und nach erhellt sich der Platz, taucht ihn in ein Lichtermeer aus kleinen Flammen, die sich vom Platz aus in die Gassen ergießen, wo sie einer Prozession gleich dem Heim entgegen streben.

Noch lange hält der Gesang an, bis auch die letzte Familie das Licht nach Hause getragen hat, wo die Kerzen ihren Platz im Fenster finden, gut sichtbar für jeden der an der Hütte vorbeiläuft. Der Tradition nach würde man die Kerze während der Festtage nicht verlöschen lassen, wurde die Flamme gehütet, eine neue Kerze daran entzündet um die alte auszuwechseln. Niemand würde diese Tage allein verbringen müssen, selbst jene die keine Familie haben, finden Geborgenheit im warmen Heim einer anderen Familie, die sie aufnehmen um mit ihnen das zu teilen was sie selber nichtmehr besitzen.

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