Mra Shora (Untermarkt)
Wind. Nach zwei unendlichen Wochen der unerträglichen Hitze und Schwüle wagte kaum jemand zu hoffen wieder einmal Wind auf seiner Haut oder seinem Fall zu spüren. Und jetzt wo er da ist, da kommt er so plötzlich, dass die meisten ihn nicht einmal zu bermerken scheinen. Und mit dem Wind wird es schlagartig dunkel. Dunkle Wolken wehen vom Metcha heran. Beinahe tiefschwarz sind sie, verschlucken alles Licht was Delvan noch zvor so erbarmungslos gespendet hat. Ganz so als würde die dunkle Göttin selbst ihre Hände nach der Stadt ausstrecken, damit sie für alle Verwünschungen zahlen müssen.
Die, die nicht eilig in ihre Häuser flüchten werfen vielleicht einen Blick auf das tobende Meer. Und was sie sehen wird sie erschrecken. Als die dunklen Wolken auf die Stadt treffen verdichtet sich der Wind, wird stärker, scheint alles fortreissen zu wollen. Eine Windhose bildet sich über dem Metcha und wandert auf das Land zukommend immer weiter zu Boden, als wolle sie Wasser und Erde küssen. Die Wellen schlagen immer höher, getrieben von der Kraft Sanikas im perfekten Einklang mit Vanor. Schaumig klatschen die Wellen an die Kaimauer, überspülen die schwimmende Hafenmauer, den Fischmarkt. Immer höher scheinen sie sich aufzutürmen, erheben sich weit in die Luft und schlagen tosend über den Schiffen zusammen, die nur mehr Spielzege in den Gewalten der Götter sind. Der gesamte Hafenbereich wird überspült. Das direkt am Hafen stehende Gebäude der Hafenwache ist da keine Ausnahme, hoffentlich hält es dem Sturm stand, sonst könnte das ein qualvolles Ende für den Hafenmeister und die dort stationierte Hafenwache sein. Auch die Werften bleiben nicht verschont und ehe man sich versieht stehen die Trockendocks unter Wasser.
Währendessen ist der Wirbelsturm über Esticha angekommen, noch immer hat er nicht den Boden berührt, als würde Gracot es nicht zulassen, dass Sanikas an seinem Element zerrt. Als habe diese stürmische Gewalt ein Ziel fegt es wirbelnd auf den Unteren Mart zu, reisst alles lose mit sich, löst sogar vernaglete Bretter ab. Dachziegel werden wie Früchte von den Dächern gepflückt und zu gefährlichen Wurfgeschossen verwandelt. Der Baum, den viele Geschichtenerzähler nutzen um im Schatten ihre Legenden vorzutragen wird geschüttelt. Seine Blätter folgen dem Willen Sanikas und sein Stamm biegt sich dem Wirbel entgegen. Doch Gracot kann ihn nicht in der Erde halten. Gerade als die Windhose den Weg Richtung Süden einschlägt wird er mit seinem Wurzelwerk herausgerissen und fliegt einmal über den Platz in eine Häuserzeile, wo er abprallt und glücklicher Weise liegen bleibt.
Der Wirbelsturm scheint sich unterdessen immer mehr zu verflüchtigen, als würde Gracot ihn verscheuchen. Doch nach Rache strebend lässt die Göttin des Chaos' die Gebäude auf dem Weg erzittern. Die Herberge zum langen Graben scheint ihr Ziel zu sein. Seine Bewohner hören wie es kracht und ächtzt, als wolle man es auf der Stelle abreissen. Klappernd lösen sich die Dachziegel und eine Ecke des Hauses wird abgerissen. Dann ist es vorbei.
Übrig bleibt das, was in der Erinnerung der Bewohner der Sturm ist: Sehr starker Wind von Westen begleitet von Regen. Noch sollte sich keiner vor die Tür wagen. Erst wenn der Wind wirklich nachlässt, in der Nacht, können am nächsten Morgen die Schäden begutachtet werden. Und man kann sich sicher sein, dass dieser Sturm schlimmer war als viele andere. Denn wer hingesehen hatte, konnte die anderen Windhosen erkennen, die vom Metcha aus Richtung des Landes zogen.
gesamter Thread:
- Mra Shora - Das Wetter, 16.03.2009, 11:09 (Untermarkt)
- Vor dem Waisenhaus - Naveya, 16.03.2009, 12:00
- Mra Shora - Hafenwache, 16.03.2009, 12:15
- Mra Shora - Hafenwache, 18.03.2009, 08:29
- Mra Shora - ooc - Das Wetter, 18.03.2009, 09:14
- Mra Shora - Hafenwache, 18.03.2009, 08:29
- Kaum vorbei... - Quanna, 16.03.2009, 19:29
- Am Anbeginn des Sturms - Ein komischer Kauz, 16.03.2009, 23:42
- Nach dem Sturm - Samancha Charmain, 17.03.2009, 07:58
- ein Hilfsangebot - Bertrecht Lohen, 17.03.2009, 14:00
- Mra Shora - auf einem Stein, neben einem Loch - Barwaan, 17.03.2009, 15:06
- Mra Shora - auf einem Stein, neben einem Loch - Christron, 17.03.2009, 17:52