Estichà Unterer Markt

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Die Trommel

Eine Musikerin @, Monday, 17. July 2006, 21:44 @ Maruk Sakbil


Als Antwort auf: Die Bücher von Maruk Sakbil am 17. Juli 2006 20:46:41:


Langsam schlendernd schreitet eine Chirà an den Stand heran. Nicht gezielt. Sie setzt einfach einen Fuß vor dem anderen. Ziellos.

An einem ledernen Band trägt sie eine Trommel an ihrer rechten Seite. Ihr Fell ist bunt eingefärbt. Dabei scheint sie derzeit eine wilde Mischung aus tiefem Violett, dunklem Blau und grellem Rot zu bevorzugen, doch finden sich noch viele weitere Farben und Farbtöne auf ihrem Fell wider. Hier und da wurden einige ineinander verschlungene Muster in ihr Fell hinein rasiert. All dies ohne Muster oder erkennbarer Symmetrie.

Die Kleidung selbst, welche sie an diesem Tag trägt, scheint definitiv nicht nach dem auszusehen, was sich ein normales Wesen zu tragen getrauen würde. Der lange Rock und das Oberteil, das sie trägt, wirken total zerrissen und scheinen hier und da nur durch einzelne bunte Fäden locker zusammen gehalten zu werden. Überall an ihrer Gewandung hängen an Schnüren Mandalas, Feder und Knochen zur Zierde, wenn sie nicht gerade gleich direkt mit dem Stoff vernäht wurden. Der Schmuck am ihrem Leib besteht lediglich aus Holzmaterialien, Perlen und verschiedenfarbigen Gefieder.

Ihre gesamte Erscheinung scheint darauf ausgelegt zu sein, keinesfalls symmetrisch zu wirken, sondern das genaue Gegenteil von Ordnung und System zu symbolisieren. Mag ihr Äußeres einen verwundern, so sind es jedoch ihre Augen, die einem wirklich zurück schrecken lassen. In ihnen brennt das Chaos einer Göttin.

Jedenfalls streift sie munter durch die auf dem Unteren Markt befindliche Menge an Bürgern und Nicht-Bürgern. Im Vorbeigehen schaut sie sich die Waren der umliegenden Stände an, wohlwissend, dass sie dabei nicht sehr auf ihre Umgebung achten muss. Die meisten schlagen einen großen Bogen um sie. Nicht verwunderlich. Doch handelt sich aber nicht um Ablehnung, Verwunderung, Furcht oder gar Spott, was die Leute zu diesem Verhalten veranlasst. Viel mehr ist in ihren Mimiken Ehrfurcht und Respekt zu entnehmen.

Sie wirft einen kurzen Blick auf Maruks ausgestellten Waren, woraufhin ihre an schmutziges Eis erinnernden Augen ihn süffisant anblicken.

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