[Im grünen Hafen] Auf dem Dach eines alten Kontors
Als Antwort auf: [Im grünen Hafen] Ashrabadische Banner verlassen die Stadtmark von Joshenalayubarofashtalloramiriyuashabendorajekalokoluù am 09. Juli 2006 00:14:19:
Unweit der Kaimauer des Grünen Hafens hoch oben auf dem flachen Dach eines zu einem Kontor umfunktioniertem Gebäudes saß ein Mann. Sein Blick wechselte in unregelmäßigem Rhythmus zwischen dem Saiteninstrument auf seinem Schoß und dem Schiff im Hafenbecken hin und her. Langsam zupfend spielte er eine Melodie, die kaum das geschäftige Treiben unter ihm erreichte. Aber so war das immer, wusste er. Selbst, wenn er sich direkt unter das Volk gemischt hätte, hätten sie ihn nicht gehört, taub, wie sie waren.
Seine langen, üppigen Locken hatte er mit Pflanzenpulver brandrot gefärbt und bunte Lochsteine, Kupferkügelchen und getrockneten Blüten hineingeflochten. Kleidung von einfacher Machart umhüllen seinen tätowierten Körper spärlich. Offen trug er geheime Geschichten in seiner Haut gestochen und doch war keiner in der Lage, diese zu lesen; nein, nicht zu diesen Tagen. Früher vielleicht, in längst vergangener Zeit, einmal.
Und doch, noch gibt es welche, die jene Musik hören und Schrift lesen können.
Das Schiff verließ gerade den Hafen, da erklang hinter ihm der helle Ton eines Glöckchens. Und mit jedem Schritt, den der Neuankömmling auf dem morschen Dach ging, erklang die Musik des Glöckchens von neuem. Ein Anflug des Frohsinns trat in lebhaften Augen des Menschen. Er legte das Instrument beiseite und blickte zu der großen Gestalt neben ihm auf. Langsam setzte die Chirà sich neben ihn, lässt die Beine über den Rand des Gebäudes hinabbaumeln.
"Sie wird wieder kommen.", meinte die Chirà mit dem bunt eingefärbten Fell mit Blick auf das Schiff.
"Wahrscheinlich.", erwiderte der Mann mittleren Alters wage ohne ihrem Blick gefolgt zu haben.
"Meinst du, sie hatte Erfolg bei ihrer Mission?" Der Blick der Chirà fiel zu dem Felsen der Oberstadt. Dort, wo Ihr Abbild gen Süden blickte.
"Wenn nicht jetzt, so irgendwann gewiss. Sie weiß, dass sie nicht scheitern darf."
"Wollen wir sie begrüßen, wenn sie die Stadt erreicht?" Bei diesen Worten zupfte sie nebenbei an ihrer extravaganten Kleidung herum.
Daraufhin grinste er die Chirà lediglich an und griff nach seinem Musikinstrument. "Wir werden sehen.", meinte er schlicht und sprang aus dem Sitz heraus das hohe Gebäude hinunter, direkt auf die Straße unter ihnen. Ein Sprung, den ein normaler Mensch niemals wagen würde. Sprünge, die Leute, wie er einer war, ständig wagen.
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