Die letzte Richtstätte
Der Innenhof der Zitadelle war hell erleuchtet. 50 Dûm-Shadar hatten auf dem Platz Aufstellung genommen um den zu Tode geweihten die letzte Ehre zu erweisen. In der Mitte des Platzes waren die Inquisitoren Baldor und Adib zu sehen. Die beiden Männer waren von 10 Castigaren des E.X. eingerahmt. Jeder dieser Männer hielt eine Fackel in der Hand die auf dem Gesicht Drahmin Sars dunkle Schatten spielen ließ.
Drahmin der in drei Schritt Entfernung zu den beiden Inquisitoren stand hatte vor wenigen Augenblicken seinen Urteilsspruch durch den Sadus empfangen. Gewissheit stand in das Gesicht des Verurteilten geschrieben.
Auf einen kurzen Befehl des Primus Exteror wurde Drahmin von 4 E.X. Castigaren zum Richtblock eskortiert. Im Gegensatz zu den bereits hingerichtet Offizieren des Stadtgarde Thorgan Horal, Romlos Fettbark und Karlem Run waren seine Hände nicht gebunden auch wurde ihm die Ehre zu teil in einer roten Robe, den Farben des Kaisers, seinen Tod zu finden. Den anderen drei Männern würde diese Ehrerbietung verwährt.
Bei dem Richtblock und dem daneben stehenden Henker angekommen ließ sich Drahmin langsam vor dem Block auf die Knie senken legte seinen Kopf auf den bereits blutgetränkten Block.
Der Scharfrichter dessen Gesicht durch eine Maske verdeckt und ganz in schwarz gehüllt war hob langsam das große Schwert, welches er bis zu diesem Zeitpunkt fast achtlos in den Händen hielt, blickte wartend zu Inquisitor Baldor. Der Primus Exteror lies langsam seine erhobene Hand sinken. Drahmins letzte geflüsterte Worte, bevor ihm der Kopf vom Leib getrennt wurde, galten der Liebe zu seinem Meister, unbedingte Loyalität selbst im Angesicht des nahenden Todes, doch würde niemals in einem Geschichtsbuch davon geschrieben werden
Mit einem wuchtigen Schlag wurde der Kopf von Drahmin Sar von seinem Körper getrennt. Während sein Kopf noch zwei Schritte über das dunkle Pflaster rollte sackte der Rumpf des Mannes zur Seite.
Unter den Augen der Eisenkrieger schlurften 5 Kampfsklaven herbei. Eins der geschundenen, verkrüppelten und bemitleidenswerten Wesen griff sich den mit einem eingefrorenen Lächeln beschienen Kopf des Hingerichteten Drahmin während die anderen den leblosen Leib des Toten schultert um diesen aus dem Innenhof hinaus zu tragen.
Erst als die Sklaven in den Schatten der Zitadelle verschwunden waren wurde Garnisonsführer Malalik Oday eskortiert von ganz in schwarz gekleideten Soldaten des E.X. zum Schaffot geführt. Im Gegensatz zu den auf dem Volksplatz hingerichteten und den anderen hingerichteten Angehörigen der Stadtgarnison war es dem ehemaligen Armee Kommandanten und Vertrauten der Generalin Thora Ashantis gestattet einen ehrenvollen Tod in seiner Uniform zu finden. Seine Hände waren Ihm allerdings ebenso wie allen hingerichtet Mitgliedern der Garnison auf dem Rücken gebunden.
Keinerlei Angst war in den Augen des alten Veteranen zu erkennen der voller Stolz seinen letzten Gang beschritt. Bis zu seiner Ehrenhaften Entlassung aus der Armee hatte der Kommandant in vielen Schlachten für Vorovis gefochten und sein Leben für das Land riskiert warum sollte er in seiner letzten Stunde Angst empfinden.
Vor den Inquisitoren angekommen blickte er die beiden Männer mit hoch erhoben Kopf an fixierte mit stolzem Blick Sadus Adib um seinen Urteilsspruch zu empfangen.
Und er war gekommen, ihnen ihren letzten Richtspruch vorzutragen, die Worte die den Tod brachten und ihr Ende besiegelten, das endgültige Schicksal nahender Zukunft, im blutigen Rot der Richter aus uralten Zeiten. Schwer lag der eiserne Richterstock in Shadur Adibs Hand, Zeichen seines richterlichen Amtes und auch er blickte dem Garnisonsführer direkt in die Augen. Keine Falschheit lag in dieser Geste, ganz im Gegenteil, man sah ihm sein ernsthaftes Bedauern fast an, es lag nichts Gutes darin diese vorovischen Paladine umzubringen, doch musste es getan werden, diese Zeiten erforderten ein schnelles und hartes Handeln. Die beiden Männer blickten einander offen an, Garnisonsführer Malalik Oday aufrecht und ungebrochen mit dem Stolz und Ehre eines Mannes der für seine Ansichten in den Tod ging, Sadus Inquisitor Shadur Adib mit der Gewissheit des Unabwendbaren. Auch wenn die Hände des Garnisonsführers gefesselt waren, standen sie einander gegenüber wie Gleiche, auf derselben Ebene, denn sie alle waren Diener desselben Vorovis. Es gab keine Erniedrigung für diese Männer. Shadur warf einen Blick zu Uri Baldor herüber, ehe er dann schließlich laut und deutlich vernehmbar seine Stimme über den Platz erklingen ließ und einen weiteren Richtspruch verkündete, wie schon bei den anderen Hingerichteten zuvor.
»Garnisonsführer Malalik Oday, im Namen des Volkes und des Kaisers erkläre ich Euch des Hochverrates am vorovischen Reich und seinen Führern für schuldig. Durch Euer Handeln und Eure verdammenswerten Verbrechen lasst Ihr mir keine andere Wahl, als Euch offiziell und für alle Zeiten zum Hochverräter zu deklarieren, diese Männer hier sind meine Zeugen. Im Namen des Reiches verurteile ich Euch hiermit zum Tode durch das Schwert. Das Urteil wird sofort durch das E.X. vollstreckt und Ihr werdet Eure gerechte Strafe erhalten für Euren unsäglichen Verrat. Möge Hostinos Eurer Seele gnädig sein.«
Der Sadus blickt zu Inquisitor Baldor herüber und nickt ihm dann zu. Das Protokoll war auch in diesem Fall erfüllt und der Schuldspruch rechtmäßig gültig, der Bürokratie war genüge getan und nun würde sich das Schicksal des Garnisonsführers erfüllen. Doch die Aufgabe des Tötens überließ Shadur anderen, seine eigenen Hände blieben unbefleckt.
Uri blickte von Shadur zu den 4 E.X. Castigaren. „Führt den Gefangenen seiner Bestrafung vor!“ sprach er mit lauter Emotionsloser Stimme. Sein Blick viel noch einmal auf Malalik in diesem war Abscheu und Verachtung für den gedienten Recken von Vorovis zu erkennen.
Der ehemalige Kommandant wurde von den 4 Castigaren wurde zu dem Richtblock geführt. Doch trotz seiner auf dem Rücken gefesselter Hände schüttelte er die helfenden Hände der Castigare von seinen Schultern ab die ihm beim niederknien helfen wollten. Er trapierte wie seine Vorgänger seinen Kopf auf dem kalten von Blut verschmierten Block in Erwartung seines nahenden Todes. Langsam wurde das Schwert von dem Scharfrichter nach oben gehoben um sein blutiges Werk fortzusetzen.
Abwartend blickte der Henker zu Primus Exteror Baldor um das Urteil zu vollstrecken sobald der Arm des Inquisitors gesenkt wird. Doch der Inquisitor gab dem Scharfrichter zu verstehen innezuhalten während sich Uris Blicke auf ein ebenfalls hell erleuchtetes Fenster richtete das über den Innenhof thront an den mauern des Palastes welches früher als Ausblick diente um den Exerzierenden Palastsoldaten zuzuschauen.
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