Feuer!
Die Insel ist noch ein ganzes Stück weit draußen, als die ersten Schützen die Gelegenheit beim Schopf packen um ihre neuen Geschütze zu testen. Die Reichweite sei, gemessen an der leichten Bauweise der Katapulte besonders hoch. Über die Treffsicherheit wollten sich die Geschützmeister nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, das gigantische Ziel da draußen auf dem Metcha macht die Frage danach aber wohl auch überflüssig.
So fliegt denn schon ein erstes, einfaches Steingeschoss gen Norden, als wohl die wenigsten einen Schuss erwarten würden. Tatsächlich aber trifft das Geschoss vielleicht 8 bis 10 Vat in das Innere der Mangroveninsel.
Ein zufriedenes Raunen geht durch die Menge der versammelten Soldaten. Sofort werden letzte Justierungen vorgenommen und an allen sieben Katapulten, die in den letzten Stunden rund um den Hafen einsatzbereit gemacht wurden, wird auch die neue Munition verteilt. Mit größter Vorsicht behandeln die Träger diese Geschosse, die in säuberlichen Holzkästchen neben die gewöhnlichen Steine gestapelt werden. Es sind kleine Tongefäße, die mit einem Korken und mit Wachs verschlossen sind. Eine kurze Lunte lugt aus dem sorgsam verschlossenen Ende. Wohl mehr als 20 Stück dieser besonderen Munition werden an allen Katapulten verteilt und es vergehen nur wenige Atemzüge, bis die erste davon abgeschossen wird.
Mit offensichtlichem Respekt und der gebotenen Sorgfalt wird die Kugel eingelegt und die Lunte entzündet. Sofort lässt der Schütze das Geschoss fliegen und alle Augen sind darauf gerichtet. Doch noch bevor irgend etwas passiert, landet die Kugel auf der Insel, scheinbar ohne Schaden anzurichten.
Ein zweiter Versuch folgt, nun brennt die Lunte erst ein paar Atemzüge, bevor das Katapult abgefeuert wird. Immerhin ist nun ein Effekt zu sehen: Noch vor dem Aufschlag auf der Insel zerplatzt das Gefäß und sein Inhalt regnet brennend aber schadlos ins Wasser hinab.
Erst der dritte Versuch zeigt Wirkung und das Geschoss landet in dem Moment der Explosion direkt auf dem diesseitigen Ende der Insel! Jubelrufe werden unter den Mannschaften im Hafen laut, als die ersten Zweige der Mangroven zu brennen beginnen. In die Jubelrufe mischt sich das Geräusch weiterer Geschosse, als die übrigen Katapulte abgefeuert werden. Vier, fünf Salven aller Geschütze folgen direkt aufeinander und die Vorovis zugewandte Seite der Insel steht lodernd in Flammen.
Schemenhaft aber sehr undeutlich kann man hinter dem Feuer Gestalten erkennen, die scheinbar damit beschäftigt sind, den Brand zu löschen.
Mangels offensichtlicher Ziele in Reichweite halten sich die übrigen Schützen mit Bogen oder Armbrust weiter in Bereitschaft, während die Mannschaften der Schiffe auf einen eindeutigen Befehl zum Auslaufen warten.
Vor der Insel sind nun Bewegungen um Wasser auszumachen. Die Späher mit den besten Augen und vernünftigen Gläsern bestätigen, dass es sich um ein etwa ein halbes Dutzend Menschen handelt, die schwimmend in Richtung Vorovis unterwegs seien.
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- Aufklaren - Reise-SL, 30.07.2011, 09:16
- Aufklaren - Vinzenz, 31.07.2011, 10:43
- Feuer! - Reise-SL, 06.08.2011, 22:57
- Schwimmende Menschen - Vinzenz Kyran, 09.08.2011, 15:36
- Schwimmende Menschen - Reise-SL, 11.08.2011, 19:32
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- Schwimmende Menschen - Vinzenz Kyran, 09.08.2011, 15:36
- Feuer! - Reise-SL, 06.08.2011, 22:57
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- Aufklaren - Vinzenz, 31.07.2011, 10:43