Falkenflug
Unheimliches, helles und unnatürlich lila gestreutes Licht hüllt die Stadt am Tag nach dem Fest zu Ehren des Neuen Kultes trotz des Fadenregens ein, den der Westwind nur einmal jährlich vor sich hinpeitscht. Die Bürger Estichàs haben die Köpfe vor Vanors Tränen gesenkt, schwer trieft der vollgesogene Stoff ihrer nassen Kleider, verwandelt die ungepflasterten Gassen in zähen Lehnschlamm, der nur widerwillig schmatzend die Schuhe der Passanten wieder hergibt.
Ein grelles, durchdringendes Pfeifen zerrt durch die regenschwere Fevourluft
und lässt die Menschen auf dem Marktplatz nach oben schauen. Und mit einem
weiteren Schrei, der sich mit dem nie nachlassenden Regen auf dem Marktplatz
senkt, kreiselt ein weiß gefiedeter Falke wie ein Bote Sanikas langsam
herab. Es ist der Arm des großen, schwarz gerüsteten Cherja, den er findet,
auf dem er sich nervös flatternd niederläßt und das Gefieder glattstreicht,
während der Mann eilig in eine ruhige Gasse verschwindet.
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