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Tief in der Nacht im Tempel des Delvan

Delvantempel @, Wednesday, 06. February 2002, 02:33


Es ist tief in der Nacht und die Mauern des Feuertempels ragen düster und unheilbringend in die Schwärze der mondlosen Nacht. Doch aus einer der Hallen dringt noch das Klirren eines Schwertes. Immer wieder fährt es in schnellen und doch eigentümlich monoton klingenden Schlägen auf dumpfes Material herab, eine Stunde, zwei Stunden lang. Immer wieder und immer wieder dieselbe Folge von Übungen müssen diese Klänge erzeugen. Als die Nacht ihren Höhepunkt schon längst überschritten hat, ändert sich erst der Charakter der Schläge. Das Splittern von Holz, das Scheppern von Metall, das Bersten von Möbeln, immer wieder begleitet vom Auffauchen eines einzelnen Chirà, so laut, dass es die Tempelmauern überwindet und in die Gassen der Oberstadt dringt. Schließlich, nachdem sich das Bersten und Krachen, das Splittern, Zertrümmern und Donnern aus den Trainingshallen des Tempels zu einem ohrenbetäubenden, schlafraubenden Lärm entwickelt hat, bricht es auf seinem Höhepunkt abrupt ab und ein einziger, von Wut und Zorn getragener chiranischer Schrei, kehlig und rauh, steht in der Luft über dem Felsen der Oberstadt, lange Sekunden hält er an, läßt Kinder weinend aus dem Schlaf aufwachen, Wachen aufhorchen und Vögel auffliegen, wandelt sich in einem langgezogenen, unwirklich dröhnenden Heulen der lauten, klagenden Stimme und endet in einem erstickten, heiseren Ächzen.
Dann herrscht gespenstische Ruhe die ganze restliche Nacht hindurch.

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