Estichà Unterer Markt

zurück zur Hauptseite
linear

Nächtlicher Zugriff

Maria Villa Lobos @, Friday, 26. October 2001, 00:44


Es ist bereits nach Mitternacht, als eine Gruppe von 14 schwerbewaffneten Soldaten die Kommandantur verläßt. Alle sind in schwarze Mäntel gehüllt, die ihre Statur verbergen. Im Schatten sind die geschwärzten Gesichter zuerst überhaupt nicht zu erkennen, doch als der Trupp ziemlich leise über den unteren Markt huscht, sieht man im fahlen Himmelslicht einige Konturen: Angeführt wird der Trupp von der Ministerin Villa Lobos selbst, deren leises Klirren beim Gehen die Kettenrüstung unter ihrem Mantel verbirgt, und auch Sergeant Laola ist dabei, deren blondes Haar unter dem Helm hervorlugt und sie dem Beobachter verrät.
Der Trupp betritt die Straße, in der Kenan ap Lhazars Menagerie liegt, und spaltet sich dann auf: Während Laola mit ihrem 6-köpfigem Schlägertrupp zwischen den Häusern verschwindet, rückt Maria mit ihrer kleinen Elitetruppe weiter vor, die Waffen blank gezogen.
Direkt vor der Menagerie kommt dann Leben in die Soldaten. Aus dem Schatten des Hauses gegenüber lösen sich drei Figuren, wovon zwei die dritte tragen. "Zugriff!" bellt Maria, und augenblicklich setzen sich ihre Leute in Bewegung. Schnell befiehlt sie zweien, die Tür des Hauses zu sichern (es handelt sich um die seit Jahren leerstehende Redaktion des Estichà-Kuriers, nicht zu verwechseln mit der ebenfalls leerstehenden Redaktion des Anzeigers!) und folgt dann den anderen vier in den Kampf.
Die beiden Flüchtenden merken schnell, daß sie mit ihrem Bündel unter dem Arm nicht schnell genug sind, und lassen den ratsherrnförmigen Klumpen unsanft zu Boden fallen. Sie bekommen gerade noch ihre Blatakins gezogen, als der Kampf auch schon losgeht! Gedengel klingt durch die nächtliche Straße und Schreie erklingen, als die beiden Halbstarken den zahlenmäßig überlegenen Stadtwachen schnell unterliegen. Der eine fällt unter mehreren schweren Hieben, und als der andere am Waffenarm verletzt wird, nutzt Maria die Lücke in seiner Parade und rammt ihren Säbel direkt in sein Herz. Sie sieht ihm in die Augen, als sie die Waffe einmal herumdreht und mit einem Blutschwall wieder herausreißt.
Die Kriegsministerin steht noch schwer atmend und blutberauscht über den beiden Leichen, als ihre Leute von der Haustür rufen "Haus gesichert, kein Kontakt" und einer der anderen sich zu dem hingefallenen Bündel beugt. "Kommandantin!" brüllt er aufgeregt (alte Angewohnheiten sterben schwer, vor allem in Kampfsituationen), "er ist es! Wir hab..."
"Schon gut Sergeant", unterbricht sie ihn scharf, "brüllt jetzt nicht die Nachbarschaft zusammen. Wer weiß, was hier noch lauert. Marvin, Ebi, nehmt ihn auf und tragt ihn zur Kommandantur. Ihr anderen, Formation! Bleibt aufmerksam, die zwei waren sicher nicht allein."
Unter höchster Wachsamkeit bringen die Soldaten, denen sich bald die 7 übrigen wieder anschließen, den ohnmächtigen Mann in die Kommandantur. Auch die Leichen ziehen zwei von ihnen hinter sich her, nicht ohne vorher ihre Waffen an sich genommen zu haben. Zurück bleibt nur eine Blutspur und ein Haufen aufgeschreckter Nachbarn.

  167 Views

Re: Nächtlicher Zugriff

Kenan ap Lhazar, Friday, 26. October 2001, 00:44 @ Maria Villa Lobos


Als Antwort auf: Nächtlicher Zugriff von Maria Villa Lobos am 26. Oktober 2001 00:44:13:

Der Justizminister hat von alledem wenig mitbekommen, denn leise schlichen sie sich an. Doch nachdem der Soldat seiner (ehemaligen Stadt-) Kommandantin zuruft, öffnet sich ein Fensterladen in der Wohnung über der Menagerie und der Justizminister, mit Nachthemd bekleidet, blickt hinaus. Als er sieht, was dort vor sich geht, verzichtet er auf seinen Ausruf und schließt verwundert die Fensterläden.

  154 Views
RSS-Feed dieser Diskussion
23988 Einträge in 5705 Threads, 129 angemeldete Benutzer, 3 Benutzer online (0 angemeldete, 3 Gäste)
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt
powered by my little forum