Epilog (Untermarkt)
Noch war Hels Fleisch nicht völlig erkaltet, als in einer Kleinstadt im freien Hinterland Vobras die Frau des lokalen Militärbefehlshabers ein Kind zur Welt brachte. Die Geburt war leicht gewesen und sowohl Mutter als auch Kind wohlauf. Erleichtert wusch die Hebamme das Kind und hüllte es in ein weiches Tuch. Im Begriff der Mutter ihren Sohn zu reichen, strich sie dem schreienden Säugling noch liebevoll übers Gesicht. Doch als das Kind die Augen öffnete, sah sie für die Dauer eines Herzschlags in kalte, grüne Augen. Alt, zynisch und wissend war dieser Blick, spöttisch und taxierend. Sie erschrak so sehr, daß sie fast das Kind hätte fallen lassen und obwohl einen Lidschlag später dieser Ausdruck verschwunden gewesen war und sich die Augen geschlossen hatten, verließ sie nahezu fluchtartig das Haus.
Die letzten Schritte zum Schrein des Göttervaters lief die Hebamme, warf sich auf die Knie und flehte zu Hostinos um Segen und Schutz für sich und das von einem unreinen Geist besessene Kind, der sie für einen Herzschlag lang aus Kinderaugen angeblickt hatte.
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- Epilog - Hel Nergal, 28.11.2015, 09:44 (Untermarkt)