Estichà Unterer Markt

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Vorovis erwacht (Untermarkt)

Vorovis, Monday, 08. December 2014, 19:17

Die gewaltsamen Ausbrüche der Bevölkerung der vorovisianschen Enklave gegen den Vertrag mit dem elurischen Reich und dem Exil in Elurien waren einem Aufstand sehr nahe gekommen. Das Kriegsrecht war über die Enklave verhängt worden. Noch gehorchten die Soldaten, doch der Bogen war bis zum Zerbrechen gespannt. Jeglicher offizieller Verkehr mit der Regierung des elurischen Reiches war abgebrochen, die Enklave für Elurier gesperrt, der Handel vollständig zum Stillstand gekommen. Die Tage vor dem Heldengedenken waren ruhig, doch es fühlte jeder, es war die Ruhe vor dem Sturm.

Eine Vision entfachte ihn schließlich, den Sturm. Hostinos offenbarte sich am hellen Tag und sprach durch ein Bauernmädchen zu seinem Volk. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Offenbarung in der Enklave. „Heim ins Reich! Hostinos will es!“ Es war wahrhaftig Hostinos der durch das Mädchen sprach, den aller Zweifel, alle Angst verschwand aus den Herzen derer, die die Worte vernahmen. Die Soldaten, die geschickt waren, um sie zu verhaften, trugen sie auf den Schultern zur Kommandantur und sie entfachte das Feuer auch in den Herzen des neuen Statthalters und Reichsprovisors.

„Fürchtet euch nicht, denn ich bin bei euch. Ich bin euer Schild und ich bin eure Klinge, ich bin euer Trost und eure Stärke. Ich fege die Tiermenschen hinweg in ewige Verdammung, lösche sie aus, zertrete sie unter meinen Füßen wie Ungeziefer. Ich zerbreche die Ketten, nichts mehr bindet euch an diesen verfluchte Land der Katzenknechte!“: so sprach Hostinos.
„Kehrt heim und ihr werdet siegen, denn ihr seid meine Auserwählten, mein Zorn, meine Faust und Vorovis wird auferstehen, größer, mächtiger und prächtiger als es je gewesen ist!“

Rauch wehte mit dem Morgenwind des Heldengedenktages über die Stadtmauern. Die Enklave brannte. Halbfertige Häuser, Vorräte, Hausrat, alles was nicht mitgenommen werden konnte, brannte. Der Altar vor den großen Sammelgräbern war umgestürzt, die Gräber geöffnet, die mit Erde vermischte Asche entnommen und feierlich in den Metcha geschüttet, damit die Wogen, auf denen Vorovis Größe begründet wurde, die Asche von der Besudelung der verfluchten elurischen Erde reinigen möge. Doch die Namen waren nicht vergessen, sorgfältig niedergeschrieben, in Fahnen gehüllt, trugen Soldaten die Verzeichnisse, als wären es Kostbarkeiten. Nur wenige blieben zurück, im Land der Ketzer, bloß eine Handvoll, Verräter, der Heimaterde oder eines sauberen Todes nicht mehr würdig.

Sie folgten den roten Fahnen südwärts, die im Morgenlicht leuchteten, wie in Blut getauchte Blüten. Jeder bewaffnet, jeder bereit, Männer, Frauen, Bauern, Soldaten, Priester. Richtung Vobra marschierten sie, heimwärts, gerüstet in ihren Glauben und ihren Mut, erfüllt von der Gewissheit, daß ihr Schicksal sich nun erfüllte. Vorovis oder Tod! Und war denn der Stab über ihnen gebrochen, so sollte Xith sie in seinem großes Schweigen als Vorovisianer willkommen heißen, aufrecht, ungebrochen, treu bis zum letzten Atemzug.

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