Estichà Unterer Markt

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Zur Stunde der Mehdora am Meerdrachen (Seitengassen)

Geheimnisvoller Gesang @, Friday, 11. April 2014, 17:24

Die Nacht ist hereingebrochen, das Leben zieht sich an jene Orte zurück, an denen noch ein warmes Herdfeuer lodert, oder eben jener Schank ausgeschenkt wird, der dieses Feuer in den Adern eines jeden entfachen konnte. Die Regenzeit ist endlich vorbei und neuer Übermut lässt vor allen Dingen junges Volk die späten Nachtstunden wieder inbrünstiger genießen. Gerade ist der Gong der Mehdora wie ein fernes Echo verklungen und hat die laue Sommernacht durchbrochen, da rankt sich eine Stimme wie eine geheime Pflanze das Mauerwerk der Schenke "Zum Meerdrachen" empor. Unsicher und zart, fast nur gehaucht ist der naive Gesang, dem jegliche Kunstfertigkeit, allerdings nicht die Klarheit des Vortrags fehlt. Die Zeilen, die der Wind emporträgt, sind dunkel, bittersüß, zerstörerisch und leidenschaftlich, gebannte Worte aus einem allianzischen Lied, das kein Theater, kein Sänger und keine Gruppe mehr aufzuführen wagt. Ausnahmen bestätigen hier bekanntlich die Regel.

Manchmal in der Nacht
denk ich du solltest lieber fliehn vor mir
solang du es noch kannst
Doch ruf ich dann nach dir
bist du bereit mir blind zu folgen
selbst zu Lijan willst du fahren mit mir
Manchmal in der Nacht
gäbst du dein Leben her für einen Augenblick
in dem du ganz mir gehörst
Manchmal in der Nacht
willst du so sein wie ich dich haben will
und wenn du dich selber zerstörst

Sei bereit Mondkind
du hörst eine Stimme die dich ruft.
Sei bereit Mondkind
Du spürst eine Sehnsucht die dich sucht.

Sich verliern heißt sich befrein
du wirst dich in mir erkennen
was du erträumst wird Wahrheit sein
nichts und niemand kann uns trennen
Tauch mit mir in die Dunkelheit ein
zwischen Abgrund und Schein
verbrennen wir die Zweifel und vergessen die Zeit
ich hüll dich ein in meinen Schatten
und trag dich weit
du bist das Wunder
das mich mit der Wirklichkeit versöhnt
dein Herz ist heißes Öl
das einen Funken ersehnt.

Wir sind zum Leben erwacht
die Ewigkeit beginnt heut Nacht
die Ewigkeit beginnt heut Nacht

Ich hab mich gesehnt danach mein Herz zu verliern
jetzt verlier ich fast den Verstand
Totale Finsternis
ein Meer von Gefühl und kein Land
Einmal dachte ich bricht Liebe den Bann
jetzt zerbricht sie gleich meine Welt
Totale Finsternis
wir fallen und nichts was uns hält

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