Windstille (Untermarkt)
Kaum haben die Bewohner die Tatsache erkannt das der Sturm naht, beginnen überall in der Stadt die Vorbereitungen. Zwar hatte man mehrere Tage Zeit, doch gab es auch viel zu tun. An einem Tag war es unmöglich die gesamte Stadt sturmsicher zu machen, und so ist der Anblick der sich in den kommenden Tagen bietet ähnlich. Überall werden Schindeln überprüft, Schornsteine kontrolliert, Fensterläden verrammelt, lose Gegenstände verstaut oder festgebunden, Schilder, welche an den Türen so manches Geschäftes hängen, abgenommen und vielerlei mehr. Direkt am Meer beginnen die Bewohner in den Erdgeschossen ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen, wußte niemand wie hoch der Metcha steigen würde, so daß auch derlei Vorbereitungen getroffen werden mußten, quartierten sich einige dann auch gleich bei Freunden oder Familie in höheren Lagen ein.
Unter den fleissigen Helfern, die in diesen Tagen unterwegs sind, finden sich auch Priester, die ebenfalls mit anpacken. Gracotpriester gehen durch die Stadt, packen hier und dort mit an wo Hilfe benötigt wird. Auch Mayevapriester und Priesterinnen sieht man vermehrt auf den Straßen. Natürlich hat der Mayevatempel stehts eine offene Tür um sich jener anzunehmen die kein eigenes Dach über den Kopf haben, doch nun tragen sie die Kunde untermütlich in den Straßen und Gassen um daran zu erinnern das man während des Wüten Mra-Shoras, bei ihnen Zuflucht finden kann. Allenorts herrscht somit emsiges Treiben, neben dem täglichen Arbeiten, die natürlich nicht vernachlässigt werden konnten. Selten ist die Einigkeit und der Zusammehalt so deutlich zu spüren wie in den Tagen vor dem jährlichen Sturm.
Wie jedes Jahr, kurz vor dem Sturm, ist auch in diesem Jahr beinahe jede Messe des Sanikastempel gut besucht, strömen die Gläubigen in die heiligen Hallen um für einen milden Sturm zu beten. So wird am Ende der Windstille beinahe jeder Bewohner, aus den Villen der Oberstadt, aus der heimischen Werkstatt, oder den dunklen Gassen in welchen die Obdachlosen ihren Platz gefunden haben, mindestens einmal den Tempel aufgesucht, und ein Gebet für sich und seine Angehörigen gesprochen haben. Doch auch die Gebetshalle des Vanor ist ein Anlaufpunkt für viele, ist es schließlich nicht nur Sanikas Atem der ungezügelt über die Stadt hinweggehen wird.
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