Windstille (Untermarkt)
So alltäglich ist das gleichmäßige und vor allem recht dankbare Klima Eluriens, dass die alljähriche, subtile Veränderung niemandem verborgen bleiben dürfte, der an diesem Morgen über die Schwelle ins freie tritt. Bereits zu früher Stunde ist es ungewöhnlich heiß und die drückend-schwüle Luft macht selbst das Atmen unangenehm, sodass der erste Blick sogleich in die Höhe schweift, um an etwaigen Wimpeln, Fahne, oder im Geäst eines Baumes die jäh aufkommende Vermutung zu bestätigen. Kein Windhauch rührt sich, Blätter und Flaggen hängen still und reglos und selbst die Wellen des Metcha haben sich zu einem friedlichen Spiegl geglättet, sodass man sich mit einem Seufzen der Erkenntnis ergeben muss: Sanikas hielt ab dem heutigen Tage den Atem an, um seine Kräfte für den großen Sturm zu sammeln.
Delvans sengender Feuerring wird das Land in den kommenden Tagen unter seiner unbarmherzigen Hitze ächzen lassen, denn ohne den kühlenden Mittagsregen gleicht die Luft alsbald einer flimmernden Wand aus Starre und Staub. Doch auch wenn jede Bewegung den Schweiß hervor treibt, die Kleider in kürzester Zeit an den Leibern kleben und nichtmal die Nacht eine spürbare Abkühlung verspricht, wird die Stadt sich keine Ruhe gönnen können, denn es gilt alles Hab und Gut in Sicherheit zu bringen bevor die reinigende Macht des Sturmgottes durch die Straßen zu fegen beginnt.
Hilfestellung der GHB
Nach einer kurzen Zusammenkunft der Meister der Gilde vom Holz- und Baugewerbe, schwärmen nun wieder etliche Handwerker mit Werkzeugen und Materialien aus um jenen ihre Hilfe anzubieten die sie benötigen.
Es werden Löcher in Dächern und Wänden vernagelt, lose und herumliegende Teile werden aufgesammelt und vor die Tore der Stadt gekarrt. Offene Feuerstellen werden behelfsmäßig mit Mauersteinen abgesichert und baufällige Schornsteine gegen das Einstürzen gesichert.
Auch in den Armenvierteln wird Hand angelegt. Offene Feuerstellen werden kurzerhand mit wenigen Mauersteinen gesichert und so manch baufällige Hütte ist mit wenigen Handgriffen sturmsicher gemacht. Ja mehr noch. Sie sieht nach diesen Arbeiten besser aus als je zuvor.
In der Oberstadt hingegen ist nicht mehr viel zu tun. Die meisten der Leute die dort wohnen, haben sich bereits Handwerker kommen lassen die diese Arbeiten für sie ausgeführt haben aber trotzdem wir noch einmal nachgefragt ob an Alles gedacht wurde.
Einen ganzen Tag opfert man für diese Arbeiten, obwohl man nicht immer Willkommen geheißen wird und auch selten Dank zu erwarten hat. Aber man beißt sich durch und ist auch nach dieser Arbeit stolz, zumindest einen kleinen Teil für die Sicherheit der Stadt getan zu haben.
Zu guter Letzt trifft man sich wieder am oberen Markt beim Kelidatempel. Sollten die Priester Hilfe benötigen wird nun auch er sturmsicher gemacht und nach getaner Arbeit spricht man noch ein gemeinsames Gebet im Tempel.
Hilfestellung der Hilfestellung der GHB
Nachdem sie nach wie vor keinen eigenen Wohnsitz in der Stadt hatte, brauchte Quanna sich auch nicht weiter darum zu kümmern irgendetwas sturmsicher zu machen. Ein Umstand, den sie doch arg seltsam findet, schließlich brachte die Zeit vor dem Sturm immer viel Arbeit mit sich, der sie sich aber nun eben nicht ausgesetzt sah.
Da sie aber auch wusste, dass die GHB jedes Jahr eine Menge Zeit und Arbeit investiert, um Gildegebäude, aber eben auch Bedürften durch diese harte Zeit zu helfen, findet sie sich ebenfalls zur Zeit des Treffens am Tempel ein. Dort sucht sie nach einem Ansprechpartner und bietet frei heraus ihre Hilfe an, auch wenn sie nicht in der Gilde ist, und auch nicht unbedingt als Handwerkerin große Dienste verrichten konnte. Aber immerhin könnte sie sich um das leibliche Wohl der Arbeitenden kümmern, oder auch andere Handlangerarbeiten übernehmen, so ihre Hilfe denn erwünscht ist.
Windstille
Kaum haben die Bewohner die Tatsache erkannt das der Sturm naht, beginnen überall in der Stadt die Vorbereitungen. Zwar hatte man mehrere Tage Zeit, doch gab es auch viel zu tun. An einem Tag war es unmöglich die gesamte Stadt sturmsicher zu machen, und so ist der Anblick der sich in den kommenden Tagen bietet ähnlich. Überall werden Schindeln überprüft, Schornsteine kontrolliert, Fensterläden verrammelt, lose Gegenstände verstaut oder festgebunden, Schilder, welche an den Türen so manches Geschäftes hängen, abgenommen und vielerlei mehr. Direkt am Meer beginnen die Bewohner in den Erdgeschossen ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen, wußte niemand wie hoch der Metcha steigen würde, so daß auch derlei Vorbereitungen getroffen werden mußten, quartierten sich einige dann auch gleich bei Freunden oder Familie in höheren Lagen ein.
Unter den fleissigen Helfern, die in diesen Tagen unterwegs sind, finden sich auch Priester, die ebenfalls mit anpacken. Gracotpriester gehen durch die Stadt, packen hier und dort mit an wo Hilfe benötigt wird. Auch Mayevapriester und Priesterinnen sieht man vermehrt auf den Straßen. Natürlich hat der Mayevatempel stehts eine offene Tür um sich jener anzunehmen die kein eigenes Dach über den Kopf haben, doch nun tragen sie die Kunde untermütlich in den Straßen und Gassen um daran zu erinnern das man während des Wüten Mra-Shoras, bei ihnen Zuflucht finden kann. Allenorts herrscht somit emsiges Treiben, neben dem täglichen Arbeiten, die natürlich nicht vernachlässigt werden konnten. Selten ist die Einigkeit und der Zusammehalt so deutlich zu spüren wie in den Tagen vor dem jährlichen Sturm.
Wie jedes Jahr, kurz vor dem Sturm, ist auch in diesem Jahr beinahe jede Messe des Sanikastempel gut besucht, strömen die Gläubigen in die heiligen Hallen um für einen milden Sturm zu beten. So wird am Ende der Windstille beinahe jeder Bewohner, aus den Villen der Oberstadt, aus der heimischen Werkstatt, oder den dunklen Gassen in welchen die Obdachlosen ihren Platz gefunden haben, mindestens einmal den Tempel aufgesucht, und ein Gebet für sich und seine Angehörigen gesprochen haben. Doch auch die Gebetshalle des Vanor ist ein Anlaufpunkt für viele, ist es schließlich nicht nur Sanikas Atem der ungezügelt über die Stadt hinweggehen wird.
Windstille - Meerdrachen
Auch der Meerdrachen bereitet sich auf den nahenden Sturm vor, sieht man die Angestellten wie sie das Gebäude prüfen, die Fensterläden schließen und diese mit Brettern vernageln. Wie jedes Jahr ist es der Luft im Innern nicht wirklich zuträglich, aber es hilft ja doch nichts. Zumindest bräuchte es in diesen Tagen kein eigenes Rauschkraut, um nach einer durchzechten Nacht, nicht nur vom Alkohol berauscht, heimzukehren, sofern einem die Hitze nicht den Spaß daran vermiest im Innern eines Hauses zu sitzen, kriecht diese doch durch jede Spalte, gleich wo man sich befindet, ein Entrinnen gab es nicht.
Wie in jedem Jahr bietet der Meerdrachen auch heuer die Möglichkeit an während des Sturmes kostenlos zu nächtigen, werden zu diesem Zweck auch anderweitig genutzte Räume zu Bettenlager umfunktioniert, um möglichst vielen Leuten Platz bieten zu können.
Windstille - Badehaus
Auch im Badehaus wurden die Zeichen der Zeit richtig gedeutet.
Wie jedes Jahr vor dem großen Sturm konnte man auch jetzt sehen wie die Angestellten damit begannen das Badehaus Sturmfest zu machen. Alles was irgendwie lose war wurde gesichert und fest gezurrt. Schützende Holzblenden für die Fenster wurden angebracht und die Pflanzen im Außenbereich, soweit diese transportabel waren" wurden ins Innere des Gebäudes gebracht.
Nicht nur außen sondern auch innen wurde kräftig zugepackt. Wurden auch hier Quatiere für diejenigen geschaffen die keine Sturmfeste Bleibe hatten. Angesichts der Enklaven vor der Stadt richtete sich das Badehaus auf viele Gäste ein.
Windstille - Sicherungsarbeiten
Wie jedes Jahr werden auch die charmainschen Besitztümer sturmfest gemacht. Fensteröffnungen werden mit Brettern vernagelt und Dächer auf lose Schindel überprüft.
Windstille
Schon seit dem frühen Morgen werden die städtischen Schiffe, sowie die Schiffe der WMTG in die Sturmbecken geschleppt, ordentlich vertäut und mit ausreichend Fendern gesichert. Zuletzt werden Segel und Takelage geborgen und im Rumpf der Schiffe verstaut.