Estichà Unterer Markt

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Ankunft (Untermarkt)

Nivan @, Saturday, 30. November 2013, 20:50

Geduldig harrt der hochgewachsene Mann in der schwülen Mittagshitze aus, ab und an einen warmen, schalen Schluck aus dem Wasserbeutel nehmend. Mit der grau-braunen, weit geschnitten Hose und dem ebenso farblosen Hemd setzt ihn lediglich das leuchtende Grün seines Umhangs von der Straße ab.

In der Rechten einen langen Wanderstab führt er in seiner Linken die Zügel an dessen anderem Ende ein ebenso geduldiges Farachuvi auf den Einlass in die Stadt wartet. Eine Vielzahl an Beuteln in den verschiedensten Größen, Kochgeschirr, Schlafrolle und zusätzlich auf einer Holzstange hockend ein schlafendes Kispin lastet auf dem Rücken des zotteligen Tieres. Ebenso ein Sattel, der Dank des ausladenden Gepäcks keinen Platz mehr für einen Reiter bietet.

Langweilig wird dem Mann die Wartezeit gewiss nicht, floriert durch die Reihen der Wartenden ein reger Austausch an Neuigkeiten und Gerüchten über die Stadt so dass sich der Fremde nur zögerlich davon löst, als er an der Reihe ist.

Seine Kontrolle gleicht bis auf einen denkbar kurzen Wortwechsel einem Durchwinken, so dass er kurz darauf Richtung Unteren Markt unterwegs ist. Dabei wird er ständig von Plakaten, Ausrufern oder Sehenswürdigkeiten aufgehalten, ungewollt fasziniert von der Fülle des Angebots so dass sich seine Geschwindigkeit nicht viel von der abhebt, mit der sich die Wartenden vor den Toren der Stadt vorwärts bewegen..

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kleine Sängerin

Straßenkind @, Sunday, 01. December 2013, 12:01 @ Nivan

So bunt und vielfältig wie sich das Treiben des Marktes gestaltet, fällt es nicht schwer immer wieder Dinge zu finden, die es lohnen einen Moment lang inne zu halten und zu schauen. Diejenigen, die die Muße und vor allem die Zeit haben, kommen da ganz sicherlich auf ihre Kosten, finden unter Umständen aber auch kleine Kuriositäten in dem bunten Einerlei. So ist es ein kleines, chiranisches Mädchen, welches auf einem Mauervorsprung sitzt, die Nase in die Luft gereckt und mit stolzer Inbrunst ein einfaches Kindelried trällert. Das mager Geschöpf ist wahrlich recht mickrig und das verfilzte Fell von undefinierbarer, schlammgrauer Farbe. Da sie kein einziges Kleidungsstück am zierlichen Körper trägt, kann man wohl davon ausgehen, dass es sich um ein Straßenkind handelt.
Versonnen sind die großen, aquamarinfarbenen Augen auf die Straße gerichtet, beobachten sie die Passanten, die mal befremdet und mal erheitert zu dem Nachwuchstalent empor blicken, aber allesamt ein warmherziges Lächeln geschenkt bekommen. Hin und an zeigt jemand Mitgefühl und legt ein, oder zwei Schekel auf den Vorsprung, um das Mädchen für die Mühen zu belohnen, doch scheint sich das Kind nicht für das Geld zu interessieren, auch wenn sie so aussieht, als hätte sie eine Mahlzeit bitter nötig. Auch Nivan kreuzt den Blick des Kindes, als er die Mauer passiert und erhält ein Lächeln unter zitternd gespreizten Schnurrhaaren

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Wo ist nur die olle Oberstadt

Quanna @, Sunday, 08. December 2013, 23:50 @ Nivan

Während der Neuankömmling vom Tor seinen Weg in Richtung Marktplatz nimmt und dabei die mehr oder weniger großen und kleinen Sehenswürdigkeiten der Stadtmark bewundert, macht sich die junge Schwarzhaarige von eben jenem Markt auf den Weg in die genau andere Richtung. So ergibt es sich quasi zwangsläufig, dass die beiden, sicherlich noch nicht miteinander näher bekannt, sich irgendwo zwischen Tor und Markt, oder im Falle der Dame zwischen Markt und Tor, begegnen. Nun mag dieser Umstand weniger außergewöhnlich sein, bewegen sich doch auf diesem Weg manch einer von dem einen Ort zum anderen.

Doch wie der Zufall es will, spricht die Frau den Mann an, der auf seine Weise ein wenig trödelnd seinen Weg nimmt. Auf ihrem Gesichtsausdruck zeigt sich indessen Ratlosigkeit, als würde sie auf der Suche nach irgendetwas sein, und sich unsicher fühlen, ob sie ihren Sinnen trauen dürfe. Und gerade in diesem Dilemma kommt ihr der Passant, den sie für einen Einheimischen hält, da er offenbar gemütlich seinem Tagwerk nachgehen konnte. "Verzeiht." wendet sie sich hoffnungsvoll an ihn. "Diese Straße führt zur Oberstadt?" erklingt es als eine Frage und gleichzeitigen Feststellung. Kaum ausgesprochen, wendet sie ihre Aufmerksamkeit der Richtung zu aus der sie gekommen war. "Weil dort geht es zum Tor?" Sie schüttelt mit dem Kopf. "Kurz und gut, ich habe mich verlaufen, könntet Ihr werter Herr mir wohl den Weg weisen?" fragt sie ihn erneut mit einem Hauch von hoffnungsvoller Fröhlichkeit in ihrer zarten Stimme.

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