Estichà Unterer Markt

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Der Silbermond lädt ein (Untermarkt)

Annea Lobos @, Saturday, 30. November 2013, 00:22

Der renitente Neuzugang der Stadt Estichà, der nur einige Stunden in der Stadt benötigte, um im Turm zu landen und eine Woche später nicht nur der versammelten Bevölkerung den nackten Hintern zu präsentieren hatte, sondern denselben auch noch ordentlich vermöbelt bekam, scheint nun doch eine halbwegs anständige Arbeit gefunden zu haben. Wenigstens sieht man sie ungefähr einen Monat nach den unglückseligen Vorkommnissen wieder am Unteren Markt. Sie trägt weder Fesseln noch Pranger, sondern ein Bündel an Plakaten, die sie beginnt, im Zentrum der Stadt zu verteilen. Eines landet am Anschlagbrett am Unteren Markt, ein anderes dort, wo die Vochà Bicclas das Hafengelände verlässt, ein weiteres am Oberen Markt, ein nächstes in der Vochà Jenatas, an der Kreuzung mit der Vochà Yuna Lasjema Ecian, dann geht sie zur Arena, wo sie ein weiteres Plakat aufhängt. Zumeist sind es recht vernünftige Orte, manches Mal schießt sie jedoch auch daneben. So wird das Plakat, das sie an die Tür des Langen Grabens heftet, wohl keine lange Lebensdauer haben. Nun hofft man natürlich, dass möglichst viele Einwohner der Stadt die Plakate auch erblicken, und die junge Frau wendet all ihren weiblichen Charme an, um möglichst viele männliche Passanten darauf aufmerksam zu machen. Auf den Plakaten selbst ist folgendes zu lesen:

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GLÜCKLICHE STUNDE IM SPEZIALITÄTENHAUS SILBERMOND

Ab heute bis zum Jahreswechsel, gibt es zur Stunde
des Jhoran jedes Getränk zum halben Preis.
Auf euer zahlreiches Erscheinen freuen sich
die Mitarbeiter des SPEZIALITÄTENHAUS SILBERMOND
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Erst wenn sämtliche Plakate aufgehängt sind, wird die junge Frau wieder ihren Heimweg einschlagen, der sie natürlich nirgends anders hinführen wird als eben zu dem Spezialitätenhaus, das wohl wenigstens in der Oberschicht als eines der qualitativ hochwertigsten Gaststätten sich seinen Namen gemacht haben.

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Neugierige Faulenzerin

Tiosa Malvera Ecian @, Monday, 02. December 2013, 16:14 @ Annea Lobos

Die charmante Plakatiererin erringt nicht nur die Aufmerksamkeit sämtlichen Mannvolks, sondern auch die einer am Brunnen herumlungernden Chirà, deren schlanker Leib sich lässig auf dem Mauerwerk räkelt und sich die Sonne auf den nougatfarbenen Pelz brennen lässt. Neben ihr auf einem Taschentuch liegt ein zerteilter Alvaja, von welchem die jugendliche Katzenartige sich in regelmäßigen Abständen bedient, während die nackten Zehen in Ermanglung sämtlichen Schuhwerks genüsslich wackeln. Die langen Beine der aus unterschiedlichsten bunten Stoffen zusammengenähten Patchworkhose sind hochgekrempelt, und die ausgeblichene, weinrote Bluse gibt achtlos den Blick auf den schmalen Bauch der so Herumlümmelnden frei, während der nasse Saft des Alvaja die das Handgelenk der Fremden herabrinnt, deren honigbraune Augen jedoch wachsam Annea bei ihrer Arbeit zusehen, sich ihrer eigenen Tatenlosigkeit nicht im Mindesten schämend.

"Hey, hey ihr!", ruft sie ihr schließlich zu, und versucht, Annea mit großer Geste näherzuwinken. "Was ist denn das Tolles? Ist ja ganzschön viel Text, muss also vermutlich ziemlich wichtig sein, hmh?"

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Neugierige Faulenzerin

Annea Lobos, Monday, 02. December 2013, 16:32 @ Tiosa Malvera Ecian

Annea dreht sich um, als sie angesprochen wird, und kommt auf die Chirà zu.
"Also, wenn Ihr Durst habt, dann ist es auch wichtig. Da steht drauf, dass Ihr, wenn Ihr zur Stunde des Jhoran in den Silbermond kommt, zwei Getränke kriegt, aber nur für eines bezahlt. Oder halt eines kriegt, und ein halbes bezahlt," antwortet Annea.
Sie betrachtet die Chirà eine Zeitlang mit einem Schmunzeln, dann meint sie: "Gemütlich habt Ihr's hier!"

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Neugierige Faulenzerin

Tiosa Malvera Ecian @, Monday, 02. December 2013, 18:57 @ Annea Lobos

"Silbermond...", echot Tiosa, den Blick kurz nachdenklich zum Firmament wendend, ehe Anneas Kommentar zu ihrem kleinen Lager ihre Aufmerksamkeit wieder zu der jungen Menschenfrau wendet. Ein breites Lächeln schleicht sich über die offenen Gesichtszüge der Bardin, und sie zuckt arglos die Schultern, ihre Arme weit ausbreitend, dass etwas Avajasaft auf das staubige Kopfsteinpflaster zu ihren Füßen tropft. "Nicht wahr? Es ist nichts großartiger, als Delvans schönen Tag zu vertrödeln, und sich von letzter Nacht zu erholen. Möchtet ihr auch etwas Obst? Bedient euch ruhig, wo der herkommt, gibt’s noch mehr, glaube ich zumindest."

Sie spreizt die Finger ihrer rechten Hand übertrieben ab, ehe sie die Zeigekralle gekünselt herabsenkt, und ein durchweichtes, großes Stück Pfirsich auf selbige aufspießt, um es einladend Annea entgegenzuhalten. "Silbermond, hmh? Das klingt recht dekadent. Ich meine mal gehört zu haben, dass da doch nur die Leute absteigen, die Angst haben, von Leuten wie mir beklaut zu werden. Vermutlich schaffe ich da noch nicht mal die Eingangskontrolle – was ziemlich schade ist, denn mit mir wäre der Abend vermutlich lustiger als ohne mich." fügt sie selbstbewusst an, zuckt aber schließlich die Schultern, Annea zuzwinkernd.

"Ich bin nämlich Bardin, müsst ihr wissen. Ein Mitglied der berühmten 'Flammen des Ostens', die hierher gekommen sind, um nach der Hauptstadt nun auch den Westen zu erobern. Vermutlich habt ihr von uns gehört.", behauptet die Braunbefellte mit einem gutgelaunten Brustton der Überzeugung.

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Neugierige Faulenzerin

Annea Lobos @, Monday, 02. December 2013, 22:26 @ Tiosa Malvera Ecian

Annea setzt sich neben die Chirà und hört ihr eine Weile lang einfach nur zu. Dann beginnt sie erst einmal herzhaft zu lachen.
"Ihr meint wohl, die feinen Leute, die so richtig langweilig sind?" meint sie dann. "Wo er ihr in den Ausschnitt schaut und meint: 'Meine Verehrteste, ist die Suppe nicht köstlich?' dabei aber meint: 'Mann, wie würde ich jetzt gerne meine Nase da rein stecken!' und sie antwortet: 'Vorzüglich, Verehrtester, Vorzüglich!', was natürlich heißen soll: 'Mach deine Hand dorthin, wo du hinschaust, und du wirst den gesamten Mehdora- und den Kelida-Orden brauchen, um meine Gabel aus deinem Sack rauszukriegen!'? Naja, so schlimm ist es nicht. Aber wir versuchen natürlich schon etwas mehr Leben in die Bude zu kriegen. So richtig Ramba Zamba is halt nicht, weil die verstorbene Frau vom Cheffe den Kasten so haben wollte. Und da scheint er wohl etwas sentimental zu sein."
Sie nimmt das Obst von seiner Kralle und beißt hinein.
"Flammen des Ostens? Da habt Ihr wohl außer der Hauptstadt noch nicht viel erobert. Ich muss gestehen, ich hab noch nie was von den Flammen des Ostens gehört. Was macht Ihr denn für eine Musik? Ich meine, bei mir kann's ja ruhig etwas härter sein, so Landwind/Seewind und so. Ich meine, bei 'Hauptstraße zu Lijan' flipp ich total ab."
Sie legt nun die restlichen Plakate neben sich und hält das Gesicht in die Sonne.
"Aber mit einem habt Ihr recht. Das lässt sich aushalten. Aber ohne Arbeit kein Geld, ohne Geld kein Bürgerbrief, und ohne Bürgerbrief bist du hier ja komplett am Arsch. Wie macht Ihr das denn?"

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Aus dem Nähkästchen

Tiosa @, Wednesday, 04. December 2013, 09:59 @ Annea Lobos

Ein ziemlich überraschter Gesichtsausdruck schleicht sich auf Tiosas Gesicht, als Annea so zu erzählen beginnt, und die Überraschung weicht heiterer Verblüffung. Schließlich bricht der ohnehin nicht besonders fest gebaute Damm, und die junge Chirà bricht in prustendes Lachen aus. „Das hast du aber vortrefflich beobachtet!“, wirft die Bardin ein, reckt sich gähnend und wackelt in lautlosem Applaus mit den Zehen. „Und die Gesichter leichenstarr, die Finger so abgespreizt, das Fell in der Trendfarbe des Herbstes gefärbt... na, wenn es bei euch nicht so schlimm ist, frage ich mich, woher du deine Beobachtung nimmst.“

Anneas musikalischer Exkurs wird dann mit einem leicht schiefgelegten Kopf verfolgt, und nur allzu schnell ist das Lächeln wieder breiter, entblößt das makellose Raubkatzengebiss, während Tiosa das Näschen leicht hervorreckt, sich mit der Zeigekralle über die heiter zitternden Schnurrhaare fahrend. Die leuchtenden Augen mustern Anneas Mimik. „Das ist schon Musik, für die man keine Musiker mehr braucht.“, behauptet sie großspurig. „Das kann doch zur Not jeder mit seinem Waschbrett selbst erledigen. Klar, manchmal ist das ganz nett, und wir spielen auch schnelleres, aber unsere Sängerin ist einfach zu gut für solches Gegröhle. Ich spiele Flöte und mache den Schellenkranz, einen Trommler und einen Lautisten haben wir auch dabei. Wir schrecken also vor Melodien nicht unbedingt zurück, und spielen für Leute, bei denen das ähnlich ist.“ Mit heiter-skeptischem Lächeln mustert Tiosa Anneas Gesichtsausdruck, und stößt ihr jovial mit der Faust gegen die Schulter, um bei Anneas nächster Frage kurz die Augen zusammenzukneifen und die Achseln zu zucken.

"Wenn man hier ohne Bürgerbrief voll im Arsch ist, haben wir das wohl noch nicht mitbekommen - vielleicht haben wir auch einfach nur Glück gehabt. Aber wir sind ja nur eine Zeit lang hier und ziehen dann wieder zurück in den Osten. Wenn wir überall die Bürgerschaft beantragen würden, wo wir ein paar Konzerte geben, würden wir vermutlich nicht mehr dazu kommen, überhaupt zu spielen, und wären bald Bürger der ganzen Röhre.", erläutert Tiosa mit einem schnellen Grinsen, und wirft Annea einen heiteren, nun aber etwas forschenden Blick zu. "Warum voll im Arsch? Weißt du da etwas bestimmtes, was uns beunruhigen könnte?"

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Aus dem Nähkästchen

Annea Lobos @, Thursday, 05. December 2013, 00:13 @ Tiosa

Nun lacht Annea ihrerseits.
"Sag nur, du hast noch nie mit diesen Schnöseln zu tun gehabt," antwortet sie. "Oder spielt Ihr nur auf Straßen und Plätzen?"
Dann schaut sie sie von der Seite an.
"Warum soll man für diese Musik keine Musiker brauchen? Ich meine, erstens ist das kein Gegröhle, da gibt es Trommler, Lautenspieler und einen Sänger, der gar nicht mal so schlecht sein darf. Übrigens, ich kann auch ganz gut singen, glaube ich. Aber halt nicht unbedingt so ganz die pur melodischen Sachen. Das ist doch für alte Menschen. Kennt Ihr Gentan? Ihre Lieder kenne ich ganz gut, und ich kann sie auch recht gut nachsingen. Ist aber schon eine Weile her, seit ich irgendwo gesungen habe."
Annea legt sich nun hin und legt ihren Kopf auf ihren linken Unterarm.
"Voll im Arsch heißt, dass wenn Euch hier ein Bürger jetzt auf den Fuß tritt, und Ihr schubst ihn weg, landet Ihr am Pranger. Ganz einfach. Ohne Bürgerbrief seid Ihr einfach an allem Schuld, da braucht Ihr Euch auch gar nicht lang zu verteidigen, da seid Ihr einfach die Gelackmeierte. Jedenfalls ist das anscheinend bei mir so."

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