Estichà Unterer Markt

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Geschehnisse vor dem Südtor (Untermarkt)

Die Flammen des Ostens @, Saturday, 05. October 2013, 11:21

Und so kam es, dass sich, am Morgen eines sonst nicht weiter bemerkenswerten Tages, eine kleine, multiethnische Musikantenkapelle mit grimmiger Entschlossenheit vor der vorovischen Enklave aufbaute. So bunt und schutzlos, wie sie wirkten, so angespannt waren sie auch, wie sie immer wieder zu den Soldaten,die finster an den Palisaden Wache hielten, herübersahen und sich in gedämpftem Tonfall unterhielten. Der Sragon befestigte die Trommeln mit beinahe liebevoller Bedachtsamkeit auf dem einfachen Grunde. Wenig später erklangen erste, kraftvolle Trommelschläge, und verhallten in der diesigen Frische des neuen Tages. Schon bald erhoben sich dazu Lautenklänge, und schließlich der klare, vielleicht etwas zaghafte Klang einer Flöte. Allein Aljera, die kleinere der beiden Chirà, holte kein Instrument hervor, sondern musterte nur entschlossen die feindseligen Gesichter der ihr entgegensehenden Soldaten.

"In Schussweite. Wir stehen in Schussweite, ist euch das schonmal aufgefallen?", flüsterte Ashur leise, während Tiosa ihm nur einen schnellen Seitenblick zuwarf. "Na und? Wenn wir nicht wenigstens in Hörweite stehen, hat das alles kaum einen Sinn."

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Ein neueres Lied

Tiosa Malvera Ecian @, Saturday, 05. October 2013, 14:12 @ Die Flammen des Ostens
bearbeitet von EST-Verwaltung, Saturday, 05. October 2013, 14:34

So lächerlich, wie das buntgekleidete Quartett auf die Vobrer wirken mag, so machtvoll schwillt plötzlich eine stolze Melodie an. Getragen und sakral, militärisch und unbeugsam, brandet eine Weise auf, in der sich die Sehnsüchte der schwarzen Stadt wiederfinden könnten. Traurig und schön fließen die Töne ineinander, lassen Sonnenstrahlen durch das Moll blitzen, und einen Horizont vor dem inneren Auge erscheinen. Für eine Weile wirkt diese Szene noch absurder, als sie vorher war: Waren die Musiker hier, um für die Vobrer gar ein Ständchen zu bringen, einen Willkommensgruß an das standhafte Volk zu senden?

Doch nach dem pompösen Vorspiel erheben sich im Chor die Sängerstimmen, deren Mienen feierlichen Ernst verraten. Die Worte, die sich nun zu der noch immer weiterklingenden Melodie entfalten, und im Chor von den Musikanten vorgetragen werden, haben mit der stolzen Weise jedoch nichts mehr gemein, außer, dass sie sich perfekt auf den Takt singen lassen. Blanker Hohn in lapidaren, vulgären Worten zur würdevollen Musik wird den vorovisianischen Recken trotzig und laut entgegengeschleudert, dass es hoffentlich noch die Führungsriege auf ihren Feldbetten hört:

"Hältst dich für erhaben,
Dabei seid ihr Sklaven
Von Herrschaft und Hass, ja von Hunger und Not!

Wir sind ja nur Katzen
Doch an unsren Tatzen
zählen wir bis hin zu deinem letzten Tag!

Wie trockenes Brot besser schmeckt
Wenn man es in den Honig steckt
Wirst du belogen, weil du nicht begreifst:

Die Zeit von Ruhm und Tod ist fort
Übrig ist nur dein tumbes Wort!
Lachst dir ins Fäustchen,
Bis du ganz erkennst:

Statt Stahl brauchst du Brot
und statt Zelte du Häuser!
Doch uns kümmert kaum, dass du schrecklich verreckst!

Dein Hass auf den Osten
wird dich bitter kosten
Wir werden ja seh'n, wer hier wen niederstreckt!

Wie trockenes Brot besser schmeckt
Wenn man es in den Honig steckt
Wirst du belogen, weil du nicht begreifst:

Je stolzer du die Töne kackst
So tiefer in den Sumpf du sackst!

Auf unsre Mutter, auf die Allianz!

Wir sind ja nur Katzen
Doch an unsren Tatzen
da haben wir Krallen, und die schneiden scharf!

Und euer Gehöhne,
die schiefsten der Töne
die zaubern ein Lachen auf unser Gesicht!

Lang lebe die Allianz!
In ihrem goldenen Glorienglanz!
Trias aus Adel, aus Schwert und aus Huld!
Die Zeit der Vobrer, die ist um
Der Traum von Macht und Marschgebrumm!

Geht doch in den Dschungel!! Machts - uns - nicht so schwer!"


Zu singen auf die russische oder sowjetische Nationalhymne, ganz nach belieben.

Nach Abschluss des Ständchens salutiert die hochgewachsene, braunbefellte Chirà aufgedreht, und tritt hervor. Mit ausgestreckten Armen baut Tiosa sich auf, und weist auf die Gruppe. "Die Flammen des Ostens!", ruft sie aus, und verneigt sich überschwänglich, als nähme sie tosenden Applaus von den mit ihr Aug' in Aug' stehenden Soldaten entgegen.

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Ein neueres Lied

Vorovis, Sunday, 06. October 2013, 18:00 @ Tiosa Malvera Ecian

Als sich die Musiker vor dem Lager aufbauen, geschieht nichts, außer das die diensthabenden Wachen auf den provisorischen Befestigungen die seltsame Szene teils verwundert, teils mißtrauisch im Auge behalten, denn der traurige Haufen da draußen ist ganz offensichtlich keine Bedrohung. Als dann Trommeln erklingen, erscheinen weitere Soldaten auf den Palisaden, deren Fragen was sich denn hier abspiele, von ihren Kameraden nur mit unwissendem Achselzucken beantwortet wurde. Doch schon die ersten Takte der sieghaft-stolzen Melodie verändert die Haltung der Vorovisianer. Manch einer von ihnen lauscht ergriffen, hie und da zeigt sich ein Lächeln auf den sonst so abweisenden Gesichtern, es ist als ob die Musik mühelos eine unüberwindliche Grenze durchdringt und an die Herzen der Männer und Frauen der Schwarzen Stadt rührt. Selbst als der Chorgesang sich mit der Melodie verflicht, dauert diese Stimmung noch für einen Augenblick an, so als hätten die Worte Mühe, den Zauber der Musik zu brechen. Doch schon mit der zweiten Strophe ist die Magie des Augenblicks völlig und endgültig dahin. Mittlerweile treten auch Uniformierte durch das Tor. Langsam verfinstert sich der Ausdruck auf den Gesichtern. Doch als die Worte „Wir werden ja seh'n, wer hier wen niederstreckt!“ ertönen, lacht einer auf der Palisade. Zuerst ist es nur eine Stimme, aber es werden mehr und die Worte der letzte Strophe werden von schallendem Gelächter begleitet. Als sich eine der Katzen dann auch noch verbeugt, erreicht die Heiterkeit den Höhepunkt. In diesem Moment wendet sich der Mann in der schwarzen Uniform ohne Rangabzeichen beim Tor lächelnd ab und verschwindet im Lager.

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Schmach und Künstlerehre

Tiosa Malvera Ecian @, Sunday, 06. October 2013, 18:16 @ Vorovis

Der Heiterkeitausbruch war offensichtlich nicht ganz das, was sich die kecke Chirà erhofft hatte, denn ein Schatten schleicht sich über ihr Gesicht, und auch der Versuch, die Worte noch lauter herauszubrüllen, kann den Soldaten wohl keinerlei Zorn entlocken. Allein auf dem besorgten Gesicht des menschlichen Lautenspielers zeichnet sich eine gewisse Erleichterung ab, und als schließlich die Töne verhallt sind, und Tiosas provokante Geste im tosenden Gelächter untergeht, zuckt er die Schultern. „Gut, ihr hattet euren Spaß. Jetzt lasst uns abhauen.“, lautet der sehr leise und sicher nicht ganz unvernünftige Vorschlag. Während der Sragon nickt, noch einmal die Trommelschlägel auf das gespannte Fell herabsausen lässt, und dann die Klöppel auf den Boden wirft, um sich an den Abbau zu machen, steht die Verfasserin dieser höhnischen Verse wie vom Donner gerührt da, und lässt ihren Blick über die lachenden Soldatenreihen gleiten. Aljera blinzelt, und tritt zu Tiosa, um ihr leicht über den Unterarm zu streichen. „Lass sie.“, flüstert sie leise. „Immerhin ist es wirklich das bessere Lied, das sollte dir Trost genug sein.“

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Schmach und Künstlerehre

Vorovisianer, Tuesday, 08. October 2013, 18:53 @ Tiosa Malvera Ecian

Während sich das Gelächter langsam legt, ruft ein Soldat etwas von der Palisade. Weiteres Gelächter folgt, doch dann nehmen die Kameraden des Reimschusters die Parole auf und schließlich hallt eine krude Persiflage der ersten beiden Zeilen der letzten Strophe des Liedes von der behelfsmäßigen Befestigung. Etwas holperig und grob, doch die Soldaten haben ihren Spaß dabei: "Scheiß auf die Allianz, in ihrem räudigen Katzenkranz!"

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Schmach und Verzweiflung

Tiosa @, Tuesday, 08. October 2013, 20:19 @ Vorovisianer

Und das ist dann auch der Zeitpunkt, zu dem bei der jungen Chirà die Sicherungen durchbrennen. Die Panflöte wie das Tambourin gleitet aus ihren Händen, als sie sich wendig an Aljera vorbeischiebt, und der beschwichtigenden Freundin den Unterarm entzieht. Rasch hat sie die Klöppel der Trommel vom Boden aufgehoben, und bringt mit einigen wenigen, aggressiven Schlägen das Fell der mächtigen, schon auf der Seite liegenden Trommel zum Beben, durchfährt mit diesem Donner den Singsang der vorovischen Truppen, die sie starr fixiert.

Ein Fauchen entfährt Tiosa, und als der Gesang der Soldaten immer weiter anschwillt, sie ihr Lied und ihren Text entweihen, holt sie plötzlich aus, und schleudert einen der Schlagstöcke in die Reihen der dort befindlichen Soldaten, die Ohren angelegt, die Fangzähne gefletscht. Wenige Sekunden später folgt der zweite Klöppel. "Schweigt! Haltet euer verdammtes Maul!", schreit Tiosa den Singenden verzweifelt entgegen, während ihre Kameraden einen Moment lang schreckensstarr dastehen. Wuttränen rinnen ihr aus den Augen, als sie ihre waffenlosen Fäuste ballt.

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Schmach und Verzweiflung

Vorovisianer, Monday, 14. October 2013, 19:42 @ Tiosa

Tatsächlich erreicht die Chira mit ihren Wurfgeschossen den Abbruch des rauhen Singsangs. Lachsalven schallen ihr entgegen und jetzt hat auch so mancher der Soldaten Tränen in den Augen, so sehr krümmen sie sich vor Gelächter. Zu komisch war die Katze, die sich da draußen zum Narren machte.

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Erzwungener Rückzug

Tiosa Malvera Ecian @, Monday, 14. October 2013, 21:40 @ Vorovisianer

"Oh, das reicht!", grollt der Sragon, und fasst die närrische Chirà am Oberarm, sie hinter sich herzerrend. "Du wirst mir dieser Schlägele ersetzen, ja, das wirst du?" Tatsächlich wirkt das sich den Vobrern darbietende Bild immer mehr wie eine erniedrigende Posse, die jedoch bald ihr schamvolles und erheiterndes Ende findet: Während der Sragon der sich wehrenden, dann schon bald seltsam starren Tiosa Herr wird, und sie mit festem Griff in Richtung des elurischen Tores zieht, nimmt die kleinere Chirà Aljera die Trommeln auf, und befestigt die Gurte an ihrer schlanken Gestalt. Die Flöte wie auch der Schellenkranz werden vom Boden aufgelesen, und so folgen Sängerin und Lautenspieler der Gedemütigten, bis die johlende Menge sie aus den Augen verliert.

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Geschehnisse vor dem Osttor

Orbasan @, Tuesday, 15. October 2013, 23:20 @ Die Flammen des Ostens

Und so kam es, dass am Morgen eines sonst nicht weiter bemerkenswerten Tages, an dem eine kleine, multiethnische Musikantenkapelle die vorovischen Enklave mit erheiterndem Liedgut erfreute, ein älterer Mann seine Schritte von der yedeitischen Vorstadt zum Osttor lenkte. Seine schwarzen matten Lederstiefel wirbelten bei jedem Schritt etwas Staub auf, der die feine Staubschicht auf der dunkle Hose und dem dunkelblaue Hemd mit dem der Mann bekleidet war noch verstärkte. Über die Schulter hatte er ein Asnivala geschnallt und an seinem breiten brauen Gürtel hing ein Pejura Pitan. Über dem Arm trug er eine Weste aus der er, am Osttor angekommen, einen Bürgerbrief zog den er dem Gardisten am Tor mit den Worten "Sichàra, ich bin Orbasan der Metallurge" hinstreckte bevor er dann durch das Tor schritt und Estichà betrat.

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Geschehnisse vor dem Osttor

Torwache @, Tuesday, 15. October 2013, 23:40 @ Orbasan

"Verzeiht.", entgegnet ihm der Gardist der Torwache, als er seinen Bürgerbrief vorzeigt, "aber... seht her, euer Bürgerbrief ist abgelaufen, ihr hättet ihn nach einem halben Jahr erneuern müssen. Es ist zwar nur eine Formalität, aber wir müssen euch leider eure Waffen vorerst abnehmen, bis ihr ihn erneuert habt. Dann könnt ihr sie selbstverständlich wieder abholen." Er lächelt dem Metallurgen entschuldigend zu, und zuckt die Schultern.

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Geschehnisse vor dem Osttor

Orbasan @, Wednesday, 16. October 2013, 00:14 @ Torwache

Orbasan lächelt leicht und deutet auf eine Eintragung "14. Mivos ...das war vor gut fünf Monaten... mein Bürgerbrief ist noch einen Monat gültig"

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Geschehnisse vor dem Osttor

Torwache @, Wednesday, 16. October 2013, 00:30 @ Orbasan

Der Gardist runzelt die Stirn, und blickt Orbasan skeptisch an, als sein Kollege etwas näher rückt, um zur Stelle zu sein, sollte es Ärger geben. Etwas unwirsch nimmt sich der Gardist noch einmal den Bürgerbrief aus der Hand des Metallurgen, mustert ihn skeptisch, und überfliegt das Dokument erneut.

(ooc: War Orbasan denn länger als ein halbes Jahr fort, oder nicht? Es ist ja kein großes Ding, aber die Daueraufträge sind nun auch kein Allheilmittel gegen die Spiellogik.;)

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Geschehnisse vor dem Osttor

Orbasan @, Wednesday, 16. October 2013, 01:49 @ Torwache

"Ist meine Zahlung vom 14. Mivos ordnungsgemäß registriert worden oder etwa nicht?" Orbasan deutet auf den Zahlungsvermerk und schaut den Gardisten nun seinerseits skeptisch. Wahrscheinlich fragt er sich ob der Gardist wirklich des Lesens mächtig ist. "Das Bürgeramt hat mein Geld jedenfalls gern eingenommen und keineswegs zurück gewiesen" fügt er dann noch mit dünnem Lächeln hinzu und wirft dem zweiten Gardisten der näher gerückt ist einen missbilligenden Blick zu. "Gibt es sonst noch etwas oder kann ich endlich passieren?" fragt er dann sein Gegenüber.
(ooc über Spiellogik und Daueraufträge sollten wir wenn gewünscht im Spielerforum plaudern.)

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Geschehnisse vor dem Osttor

Torwache @, Wednesday, 16. October 2013, 08:55 @ Orbasan

Der skeptische Gardist wirft Orbasan einen langgezogenen Blick zu, als dieser anfängt, von seinem Geld zu erzählen, als sein Kollege schon findig wird, und Orbasan den Zettel zurückreicht.

"Wir sind hier nicht das Bürgeramt, was die von eurem Geld halten, müsst ihr wohl mit denen besprechen.", gibt er zurück, und winkt den Metallurgen ohne ein weiteres Wort durch.

(Ok, nicht länger als ein halbes Jahr. Danke.)

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