Es ist noch sehr, sehr früh am Morgen. Die meisten Bewohner der Stadt schlafen sicherlich noch, da beginnen die Marktleute schon ihre Stände zu öffnen und die Auslagen zu sortieren.

Etwas was sie jeden Morgen aufs Neue machen und im Tun sicherlich eine gewisse monotone Routine liegt. Nur am heuten Morgen hat sich unter die ganzen Marktstände ein gänzlich neuer Stand geschmuggelt. Die Angestellten dieses Standes sind zum ersten Mal hier. Die Handkarren hoch bepackt stehen sie vor dem Stand und scheinen auf irgendetwas zu warten.

Schließlich trudelt auch Quanna zu diesem Geschehen ein. Eifrig begrüßt sie die beiden Männer am Stand. Kurz darauf machen sich alle drei an die Arbeit und bringen als erste feierliche Amtshandlung ein Schild an den neuen Stand an. Auf dem Schild prangt der Name:

"Bouquet"

Kurz hält die Mannschaft inne, gratuliert sich irgendwie gegenseitig, dann geht es auch schon weiter. Die Auslagen werden drapiert, so dass mit Markeröffnung die ausgesuchten Kräuter und Gewürze auf dem Tisch liegen. Dazu gibt es einige feinduftende Riechkräuter, gar das eine oder andere Parfüm, so wie einige Rauchstengel und anderes Rauchwerk. Neugierig wartet man dann am Stand auf Kundschaft, die herzlich begrüßt und freundlich bedient wird.

Bei ihrem Marktbesuch, etwas später am Morgen, steuert Erià neugierig auf den neuen Stand zu. Sie betrachtet ihn einen Moment in Gänze, dann tritt sie mit einem freundlichen "Sichàra" an die Auslagen heran und nimmt sich die Zeit, alles in Ruhe zu betrachten. Bei den Parfüms verweilt sie am längsten.
"Was für Düfte sind das?" erkundigt sie sich schließlich.

Da Quanna noch am Stand ist, erkennt sie Eria wohl sofort. Fröhlich lächelnd geht sie zu der neuen Interessentin hinüber. "Seid gegrüßt, willkommen bei Bouquet." Heißt sie Eria erst einmal herzlich willkommen. Dann widmet sie sich der eigentlichen Frage. "Wir haben derzeit noch nicht sehr viele eigene Düfte hier. Was Ihr hier seht sind entweder zugekaufte Produkte, oder erste Experimente." Sie deutet auf einen kleinen Flakon. "Testet diesen, ich denke der würde Euch gefallen." meint sie heiter.

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Die ungewöhnliche Begrüßung trägt Quanna einen irritierten Blick der in grau gekleideten Apothekerin ein. Sie erwiedert aber ein freundliches "Sichàra, Quanna."
"Ihr experimentiert mit Düften?" erkundigt sie sich neugierig. "Stellt ihr die Öle dafür selbst her oder kauft ihr sie ein?" möchte sie wissen, während sie den Blick über die kleinen Fläschchen gleiten läßt. Dann betrachtet sie sich den Inhalt des empfohlenen Flakons genauer und schnuppert daran, sofern die Standbesitzerin keine Einwände hat.

(ooc: Jetzt schon?)

"Ja sicherlich." sagt sie lachend. Und hat dann auch gar keine Einwände, dass Eria an dem Flakon riecht. "Ihr dürft es auch gerne testen, tragt ruhig ein wenig davon auf, wenn Ihr mögt." Dann greift sie unter den Stand und reicht Eria einige feingeschnittene Stoffstreifen, gerade fingerlang und ebenfalls wenig breiter. "Oder Ihr nutzt diese hier. Ist einfach besser, dann habt ihr den Geruch nicht so stark in der Nase." Neugierig schaut sie die andere Frau an, eilt sich dann auf ihre Frage zu antworten. "Bis jetzt kaufen wir die Öle an, auch viele der Parfüms sind gekauft. Wir arbeiten aber daran, dass wir das demnächst auch selbst umsetzen können. Nennt es unsere Probierstation. Zum einen für Euch zum riechen und zum anderen für uns zum erleben, ob es funktionieren könnte." Immer noch schaut sie die andere Frau lächelnd an, während sie einen sehr blumigen Geruch wahrnehmen kann, der mit einer gewissen Leichtigkeit das Gefühl einer Frühlingswiese vermittelt.

((ooc: Müssen wir ja nicht. :))

"Dann habt ihr einen Parfümhersteller, der für euch arbeitet?" fragt Erià, während sie sich für einen der kleinen Stoffstreifen entscheidet und an dem experimentellen Duft schnuppert.
"Das ist nett", stellt sie fest. "Nicht zu kräftig, aber ich glaube, einen Hauch zu blumig für meinen Geschmack." Sie gibt Stoffstreifen und Fläschchen zurück.
"Falls ihr noch Duftöle braucht, kommt gern mal in die Apotheke", sagt sie und blickt lächelnd zu Quanna. "Wir stellen ein paar her."
Ihr Blick wandert über die anderen Fläschchen. "Habt ihr etwas, das ein bischen würziger ist?"

Gerade hebt Erià den Stoffstreifen an die Nase, um daran zu schnuppern, da beugt sich ein lockenumrahmter Schopf über ihre Schulter, um aus sicherer Distanz die Nasenflügel zu blähen und mit skeptisch verengten Augen nach dem blumigen Geruch zu fahnden. Mit einem dunklen Brummen kraust Lynelle die Nase und das Leder ihrer Rüstung knirscht leise, als sie sich wieder aufrichtet, um mit in den Taschen vergrabenen Händen und gelangweilter Miene über die Auslagen hinweg zu schauen. "Das hab ich schonmal gerochen..." sinniert sie und legt den Kopf leicht zur Seite, als müsse sie darüber nachdenken. "Im Bordell gleich um die Ecke." ein träger Seitenblick trifft Erià, während Lynelle eine Hand aus der Tasche zieht, um sich mit den langen Fingernägeln über die fahle Wange zu kratzen.

Erschrocken zuckt Erià zusammen und ihr Kopf fliegt herum. "Du..." stellt sie mit einem erleichterten Auflachen fest und fächelt sich ertstmal mit dem Stoffstreifen noch in der Hand ein bischen blumige Luft zu. Sie macht aber keine Anstalten, den Abstand zur Endrakhi zu vergrößern, sondern begrüßt sie jetzt, da sie sich vom Schrecken erholt hat mit einem kleinen Lächeln. "Meinst du das neben dem alten Schneider?" fragt Erià. "Ich hätte nicht gedacht, daß sie sich da überhaupt Parfüm leisten können."

Quanna wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da sieht sie wie Lynelle sich Eria nähert und sie kurz darauf in ein Gespräch verwickelt, wenn es auch nur aus kurzen Schlagabtauschen besteht. Fröhlich lächelt sie auch Lynelle an und raunt ihr ein freundliches "Sei gegrüßt." herüber, will die beiden Interessierten aber erst einmal nicht weiter stören. Sie schaut eher über die spärliche Auslage an Düften und nimmt dann einen weiteren sehr kleinen Flakon in die Hand. Sie träufelt einen halben Tropfen auf eine Stoffstreifen und reicht ihn Eria, in der Hoffnung sie nicht im Gespräch zu stören.

Sollte Eria daran riechen, dann wir sie dieses Mal einen etwas intensiveren Geruch wahrnehmen können, der ein wenig schärfer in der Nase liegt.

"Ja genau das." bestätigt die Endrakhi mit einem knappen Nicken und dieser typischen, vollkommen unbewegten Miene, die ihren Worten einen Ernst verleiht, die sie garantiert nicht besitzen sollen. "Und glaub mir, sie können. Ich habe den dringlichen Verdacht, dass einige sogar in dem Zeug baden, anders kann ich mir das nicht erklären." sie beobachtet kritisch wie Erià der neue Stoffstreifen gereicht wird, dann wandert ihr Blick langsam zu Quanna und mustert die zierliche Schwarzhaarige einen Moment lang mit eisern verhärteten Mundwinkeln. "Du machst dich also jetzt in Duftwässerchen? Waren dir die anderen Freizeitpläne doch zu anstrengend?" schnarrt sie deutlich provozierend und mit einem Unterton in der Stimme, der von einer noch nicht vergessene Auseinandersetzung kündet.

Quanna lächelt vergnügt zu dem musternden Blick der Priesterin, während sie gleichzeitig die Stoffstreifen wieder so hinlegt, dass Eria sich bedienen kann, wenn sie denn möchte. Auf die neue Freizeitbeschäftigung angesprochen, schaut Quanna kurz über die Auslagen, die fast überwiegend aus Kräutern und Gewürzen und nur zu einem sehr kleinen Teil aus Rauchwerk und Parfüms bestehen. "Du weißt, dass ich eine Krämerseele bin. Von daher folge ich nur meiner Profession." Fröhlich huscht das grüne Augenpaar der Händlerin und sucht den Blick der Geweihten. Ihr ist dabei kaum anzumerken, dass sie aufgrund irgendeiner Auseinandersetzung irgendwelchen Dünkel gegenüber Lynelle hätte.

Erià lauscht dem Wortabtausch zwischen der finsteren Jägerin und der fröhlichen Verkäuferin. Etwas abgelenkt nimmt sie den Stoffstreifen entgegen und behält ihn einen Moment lang untätig in der Hand ehe sie schließlich daran schnuppert. "Interessant", sagt sie in die Pause hinein, die Quannas Worten folgt und hält den Stoffstreifen in Lynelles Richtung. "Das hier duftet schon etwas edler, finde ich. Du darfst nur nicht zu dicht mit der Nase rangehen, es ist stärker..."
Sie wendet sich wieder an Quanna. "Woraus besteht dieses Parfüm?"

"Ein Wunder, sie besitzt sowas wie Selbsteinschätzung." murmelt die Geweihte zynisch. Sie schiebt die Hand wieder in die Hosentasche zurück und schüttelt zu Erià hin den Kopf, als diese ihr den Stoffstreifen reichen will. "Lass mal. Wenn ich mir sowas schon antu, muss auch ne Frau dran hängen, von der ich was habe." erklärt sie wenig feinfühlig, wendet sich dann auch halb ab, um einen Blick über die Menschenmenge zu werfen, während Quanna sich wohl den Fragen der potentiellen Kundin widmen wird.

Quanna hält sich gar nicht länger weiter an den Worten von Lynelle auf. Sie lässt sich nicht aus der Bahn werfen und behält ihre freundlich, fröhliche Art konsequent bei, so als würde sie sich nicht abbringen lassen wollen, dass es für sie heute ein perfekter Tag ist. So lächelt sie Lynelle noch einmal heiter an, dann wendet sie sich an Eria und deren Frage. "Das Parfum enthält Öl der Jasminblüte, der Orangenblüte und einer Pflanze mit Namen Ylang." Sie lächelt ein wenig zu der Aufzählung, die sie offenbar eher auswendig gelernt hat, als dass sie wirklich wusste, wie die Ingredienzien richtig zusammen gemischt werden. Dennoch schaut sie Eria verbindlich an. "Aber vielleicht sollten wir uns hinsichtlich der Parfumherstellung einmal zusammen setzen, Ihr scheint da profunderes Wissen zu haben." stellt sie fröhlich fest.

Die Apothekerin nickt verstehend und lächelt freundlich als Quanna erzählt, woraus das Parfüm besteht. "Importiert, nehme ich an?" fragt sie, allerdinges erwartet sie wohl keine Antwort, denn sie spricht gleich weiter. "Ihr könnt gern in der Apotheke vorbei kommen und ich erzähle euch, welche Öle wir herstellen. Mehr dürft ihr allerdings nicht erwarten. Ich kann schließlich keine Berufsgeheimnisse mit euch teilen..."
Ihr Blick huscht kurz zu Lynelle, kehrt dann aber noch einmal zu Quanna zurück. "Vielen Dank für eure Zeit. Ich glaube, meine Nase braucht jetzt erst einmal eine Pause. Aber es sieht ja so aus, als wärt ihr jetzt häufiger hier zu finden. Ich wünsche Euch viel Erfolg."

Die junge Händlerin lächelt Eria leicht an. "Ich danke Euch für Euer Angebot, da komme ich ganz gewiss darauf zurück." Nach einer kurzen Pause, nickt sie erneut und meint. "Habt Dank. Ich denke es wird eine Weile brauchen, aber mit und mit wird sich der Erfolg sicherlich einstellen." Frohgelaunt winkt sie der Interessentin zum Abschied zu. "Gehabt Euch wohl, Eria. Und auf wiedersehen, Lynelle. Euch beiden noch einen wundervollen Tag."

Als die Endrakhi ihren Namen vernimmt, wendet sie noch einmal den Kopf, blickt Quanna dann aber nur vollkommen emotionslos an. Ein undefinierbares Grunzen erklingt aus ihrer Kehle, gefolgt von einem mürrischen "Ja ja...", welches wohl mehr als deutlich macht wohin sich die gutgelaunte Frau ihren wundervollen Tag stecken kann. Ohne Weiteres wendet sich Lynelle dann auch wieder ab und entfernt sich von dem duften Marktstand, die Hände wieder in den Hosentaschen verstaut und missgelaunt wie eh und je, oder gar noch ein bisschen mehr, wenn das überhaupt möglich ist.

Die Apothekerin runzelt leicht die Stirn, lächelt dann aber die Frau hinter dem Verkaufsstand an. "Sinuva, Quanna", verabschiedet auch sie sich und wendet sich dann ab, um der Jägerin zu folgen und bald im Trubel des Marktes unterzutauchen.