Aufruf: Die Katastrophe verhindern (Untermarkt)
Die Sturmvorbereitungen sind allerorten im vollen Gange, als eine verhüllte Chirakriegerin, allenthalben bekannt als derzeit wohl die Verantwortung tragende Reichsministerin und quasialleinige Reichsregierung, das Podest auf dem Unteren Markt erklimmt. Wie immer fehlen Leibwachen, wie sie sonst wohl Staatsleute vergleichbarer Machtfülle umgaben - sollte also gerade ein Scharfschütze zufällig in passender Position befindlich sein: Die Gelegenheit! Im Nahkampf allerdings war die Drakha, an deren Seite kühl eine mächtige Asnichara glänzte, weniger leicht zu besiegen, wie das neuliche Duell exemplarisch zeigte, welches Yinua nahezu unversehrt überstanden hatte - anders als die populäre Kontrahentin und Ikone Maria Villa Lobos.
Der Anlass ihrer neuerlichen Rede scheinen diesmal allerdings keine weihungsvollen Worte zum Layejana zu sein, und auch kein triumphale Auslassung über vergangene Erfolge. Ernst glitzert in den gelben, mandelförmigen Katzenaugen, als Yinua ihre dunkle Stimme erhebt, und, wie es ihre Art war, ihre Worte direkt an die Bevölkerung richtet, bevor sie der Sekretär am Schwarzen Brett aushängen würde.
"Bürger Estichàs!", erklingt die dunkle, leicht samtig-rauhe Stimme, während Yinua die linke Faust in den Himmel reckt, um ihre ohnehin imposante Erscheinung noch etwas mehr in den Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit zu drängen. "Wie jedes Jahr wird der Sturm an unseren Mauern rütteln, wie jedes Jahr wird er für Ungemach sorgen - und wie jedes Jahr werden wir den Sturm doch überstehen, weil wir alle füreinander einstehen." Die Faust sinkt herab, und mit leicht vorgeneigtem Haupt fixiert Yinua ihre Zuhörer aus ernsten, schrägliegenden Augen. Sie kam diesmal ungewöhnlich schnell zum Punkt.
"Es ist damit zu rechnen, dass der Sturm nicht überall derart vergleichsweise gut überstanden werden kann. Die Flüchtlingslager vor unseren Toren sind schlecht gesichert, sollten diese gezwungen werden, dort zu verbleiben, ist mit vielen Verletzten, ja sogar mit Toten in großer Zahl zu rechnen. Die Regierung gibt sich daher alle Mühe, tausende von Flüchtlingen aus Yedea und Vobra zu evakuieren und in öffentlichen Gebäuden unterzubringen, doch allein die Regierung kann diese Last kaum stemmen.
Daher ist jeder Bürger aufgerufen, so es ihm möglich ist, Flüchtlinge gleich welcher Herkunft in seinen privaten Gebäuden unterzubringen. Ich selbst werde mein Haus ebenfalls den Flüchtlingen zur Verfügung stellen. Interessierte melden die Anzahl der bei ihnen möglichen Schlafplätze an den Prinzipalen Pet Charmain, der die Koordinierungsarbeiten betreut, oder auch direkt an das Justizministerium.
Die Reichsregierung behält sich vor, Bürger, die sich durch besondere Solidarität hervortuen, auszuzeichnen und zu belohnen.
Einem besonderen Appell sollen sich insbesondere Handwerker und Landwirte mit großen Gebäuden, Gastwirte und die Gilden verpflichtet fühlen. Geschäftsräume, die über die Tage des Sturmes nicht verwendet werden, können das Überleben vieler Menschen sicherstellen, die andererenfalls Mra'Shora hilflos ausgeliefert wären. Insgesamt gilt es, um die 5000 Seelen vor Yorom zu bewahren." Yinua macht eine Pause, und tritt einen Schritt zurück.
"Ich danke im Namen der Reichsregierung jeden, der sich an diesem großen Projekt beteiligt.", setzt sie in leiserem Tonfall nach - und hat damit wohl ihre stakkatoartige Rede beendet.
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- Aufruf: Die Katastrophe verhindern - Die elurische Reichsregierung, 15.02.2013, 13:12 (Untermarkt)