Spätabends, wenn die Stimmung und damit auch die Lautstärke im Schankraum des Meerdrachen seinen Höhepunkt erreicht, nutzt regelmäßig eine schlanke, dunkel gewandete Gestalt den Seiteneingang in der Nebengasse, um das Gebäude zu verlassen und in Richtung Strand zu laufen. Dort die nächtliche Stille nutzend, kehrt sie auf demselben Weg auf leisen Sohlen wieder zurück, sobald der letzte Gast die Schenke verlassen hat und wieder Ruhe einkehrt.

Sie ist dort allerdings nicht ganz allein.
Mit dem Rücken der Gestalt zugewandt sitzt ein breitschultriger Mann auf einem hölzernen Untergrund und starrt aufs Meer hinaus und lässt die Windstille und den Geruch des Meeres auf sich einwirken.

Ein leises Brummen im Rücken lässt den Mann vielleicht aufschrecken, wirkt die schlanke Gestalt alles andere als erfreut darüber, den Strandabschnitt nicht für sich alleine zu haben. Den Rückzug antretend, wendet sich das Mädchen kommentarlos in die andere Richtung und sucht sich ein anderes Plätzchen.

"Störe ich Euch etwa?" ruft er ihr hinterher. "Das war nicht meine Absicht, ich wollte sowieso gerade gehen" Der große Mann steht auf und macht sich langsam auf den Weg.