Der Tag der Freiheit (Untermarkt)
So still wie der vorige Tag vorbei gegangen war, so lebhaft geht es heute im Lager der Vorovisianer zu. Seit dem Vormittag herrscht reges Treiben. Vor dem Lager tollen Kinder zwischen Erwachsenen, die Behelfstische und einfache Bänke aufstellen. Fässer werden aus dem Lager gerollt und aufgebockt, über Kochfeuern hängen große Kessel, über anderen Feuern rösten Fisch und Fleisch. Frisch gebackenes Brot wird körbeweise herbeigeschafft und große Tonflaschen mit selbstgebrannten Schnaps bereitgestellt. Bis auf die wenigen Soldaten, die heute Wachdienst versehen, hilft jeder bei den Vorbereitungen. Immer noch hängt ein Hauch von Melancholie und Trauer über den dem Treiben, aber auf vielen Gesichtern zeigt sich ein Lächeln. In der Mittagshitze wird es etwas stiller, doch schon am frühen Nachmittag haben sich die Bewohner des Lager draußen versammelt. Krüge und Becher werden gefüllt, alles wartet nur noch auf den offiziellen Beginn des Festes. In Vorovis wurde der Tag der Freiheit mit einer Parade und Ansprachen eröffnet, doch hier sind es nur ein paar Worte die Hel spricht:
„Kameraden, Freunde, ich danke euch! Ihr habt es möglich gemacht, daß wir heute zusammen den Tag der Freiheit feiern können. Doch genug der Worte. Laßt uns feiern!“
Er hebt seinen Becher: „Auf Vorovis!“
Aus hunderten Kehlen schallt es zurück, dringt bis an die Mauern Estichas: „Auf Vorovis!“
Mit einem Zug leert Hel seinen Becher und damit beginnt das Fest. Niemand bleibt heute durstig oder hungrig, auch die nicht, die alles verloren und nur das nackte Leben gerettet haben.