Yedeaisches Stift (Untermarkt)
Yedeiten sind in der Stadt, das ist unübersehbar und sicher für viele Neukultisten ein Ärgernis auch wenn viele dieser, nur widerwillig geduldeten, Ausländer in der Gilgater Legion an der Seite der Elurier für die Freiheit Estichàs gekämpft haben. Aber nun ist der Kampf vorbei Estichà denkt an Neuaufbau und die Gilgater in ihre provisorisches Lager im Badehaus sind eher ein ungeliebter Störfaktor als eine Hilfe, der zudem Kosten und Mühen verursacht.
Die Armee hat extra ein Kontingent Gardisten abgestellt, das die Gilgater Flüchtlinge bewachen soll. Welchen Schikanen und Kontrollen sie dabei unterworfen werden ist in der Öffentlichkeit nicht zu erkennen aber die eluriche Bevölkerung Estichás soll sich darauf verlassen können, dass die Eingottgläubigen nicht den Frieden der Stadt stören. Trotzdem sind sie, die Fremden, meist in kleinen Gruppen, in der Stadt unterwegs. Sie versuchen durch Einkäufe auf dem Markt ihren Speiseplan aufzubessern, was allerdings angesichts der angespannten Versorgungslage, auch zu Streit und Mißgunst mit den Einheimischen führt und sie erkunden die Stadt auf der Suche nach Arbeit oder einer Wohnung. Die Ausübung ihrer Religion vermeiden sie in der Öffentlichkeit.Was in der Abgeschiedenheit der Badehauslagers geschieht entzieht sich allerdings dem Blick der Neukultisten.
Sichtbar hingegen sind die kleinen Gruppen von Yedeiten die man wohl fast jeden Tag auf den Weg zur Velachà Niyan Nr. 18 antrifft. Die Kunde, das im Eisenwerk des Metallurgen Orbasan die yedeitschen Gefallenen eingeäschert worden waren hat sich wohl auch unter den elurischen Bürgern der Stadt verbreitet. Vielleicht haben auch die einen oder anderen davon schon mal darüber nachgedacht ob an so einem Ort weiterhin eine profitorientierte Manufaktur betrieben werden kann, aber die meistern haben wohl zur Zeit anderen Sorgen und im Übrigen sind es ja nur Yedeiten, deren Asche sich dort mit elurischem Boden vermengte.
Die Yedeiten sehen das offensichtlich anders und man kann schon fast von einem Pilgerzug sprechen wenn man auf die yedeitischen Gruppen trifft die zum Eisenwerk gehen um dort der gefallenen Angehörigen zu gedenken. Geduldet vom Metallurgen Orbasan versammelt sie sich dem Hof des Eisenwerks sichtlich bemüht daraus keine öffentliche Glaubensbekundung zu machen, die den Neukultisten mißfallen könnte. Hier in der privaten Abgeschiedenheit werden wohl stille Gebete gesprochen und Rauchopferfür die Verstorben dargebracht.
In den letzten Tag konnten interessierte und aufmerksame Bürger erfahren, das es offensichtlich zu einem Agrement zwischen Orbasan, dem Besitzer des Eisenwerks und den yedeitischen Priestern gekommen ist, die schon seit ihrem Eintreffen aus Gilgat dort Quartier bezogen haben. Orbasan, so hört man, soll den yedeitischen Priestern das Eisenwerk als Stift überlassen haben. Er selber will wohl dort ausziehen. Manche meinen er verläßt die Stadt andere denke er wird sich ein neues Quartier suchen. Den yedeitischen Priestern wird wohl das eine wie das andere recht sein solange sie das Yedeaische Stift unbehelligt nutzen können.