[FAT] Tag 1: Stunde des Vanor - im Süden (Untermarkt)
Die erste Schlacht ist geschlagen und das erste Blut ist geflossen. Beinahe alle Aufmerksamkeit war dem Feld vor der südlichen Mauer zugewandt, so dass andere Dinge erst jetzt wieder mit der notwendigen Vorsicht gewürdigt werden.
Als sei der Sturm, der durch die Stadt fegte, das Angriffssignal gewesen, melden auch die Späher im Süden nun endlich Bewegung. Die Hauptheer der Sragon setzt sich von dort mit wohl knapp eintausend Kämpfern in Bewegung nach Esticha. Sie werden gleichzeitig mit den Echsen aus dem Nordosten die Stadt erreichen.
[FAT] Tag 1: Stunde des Vanor - im Süden
Wieder sind es die Katapulte, diesmal auch die Schwersten, die den Kampf eröffnen, als sie die sich im Süden vereinigenden Sragongruppen unter Beschuß nehmen. Jubel steigt von der Mauer auf, als die schweren Geschosse blutige Schneisen in die sich formierenden Sragongruppen reißen. Die Soldaten jubeln auch noch als die Bogenschützen Salve auf Salve schießen und der gefiederte Tod Opfer auf Opfer fordert. Doch das Begeisterungsgeschrei wird leiser, als zu Tode getroffene Sragons sich vom Boden erheben und mit tödlichen Wunden weiterstürmen, als wären es Kratzer. Es verstummt nahezu, als durch ketzerische Magie beschleunigte Pfeile ein paar Armeesoldaten von der Mauer fegen und es verstummt, als die Masse des Sragonhaufens auf das Akkraheer prallt. Nicht nur aus bulligen Riesenechsen besteht dieser Heerhaufen, auch schlankere, feingliedrige Echsen befinden sich unter den Angreifern, die sich mit Magie vor Pfeilen schützen und nicht weniger gefährlich sind, als ihre wüchtiger gebauten Artgenossen. Der Nahkampf ist kein Gefecht, es ist ein Gemetzel. Die Angreifer legen keinen Wert auf ehrenhafte Zweikämpfe oder kunftvollen Kampfstil. Mit brutaler Gewalt und fanatischer Besessenheit werfen sie sich auf die Verteidiger des Wahren Glaubens und drängen sie langsam zurück. Nur dort wo die Vanorpriesterschaft und Hostinoslegionäre fechten, behaupten die Verteidiger ihre Stellung, müssen aber dann dennoch Schritt für Schritt weichen, um keine Lücken in der Abwehr entstehen zu lassen. Die Luft ist erfüllt vom Gestank des Blutes und der Exkremente, dem viehischen Brüllen der Sragon, dem Schreien und Klagen der Verwundeten und Sterbenden. Hunderte Leichen und Verwundete bedecken das Schlachtfeld und doch dies erst der Anfang der Schrecken.
Weit hinter den Linien der stürmenden Sragon zeigen sich grobe Schlitten auf denen Flammen lodern, umringt von Sragonhexen. Feuerkugel steigen in den Himmel und auf den Mauern erhebt sich das Kreischen des Zorns der Götter. Deutlich fühlen die Streiter des Glaubens die Macht der Götter, als das Kreischen abbricht und sich die Heilige Kraft in Richtung der Hexen entlädt. Hexen fallen, doch da fauchen schon Stichflammen zum Himmel, vereinigen sich zu Flammenwänden. Heulend und prasselnd rasen zwei Flammenwalzen mit enormer Geschwindigkeit auf die Stadt zu. Die Angreifer, vertraut mit dieser Art der Hexerei, werfen sich zu Boden, als sie den Widerschein der Flammen in den Augen der Verteidiger sehen oder das Fauchen der Flammen hören. Nur einige werden von den Flammen eingehüllt und brennen wie Wachsstöcke. Doch viele Verteidiger reagieren zu langsam oder gar nicht und als die Flammenwände kleiner werden und ein paar dutzend Vat vor den Mauern verlöschen, winden sich hunderte von Kämpfern des Wahren Glaubens in der verzehrenden Umarmung der Flammen und heulen aus brennenden Mündern ihren letzten Atem heraus. Nur der schützenden Hand der Götter ist es zu verdanken, daß die Flammen vor der Stadtmauer ihre Kraft verloren hatten. Fettiger Qualm steigt auf zum Himmel, verdüstert das Feuer Delvans und der Gestank verbrennenden Fleisches und versengten Haares würgt die unverletzten Verteidiger, die sich augenblicklich wieder den heftigen Angriffen der aufgesprungenen Sragons ausgesetzt sehen.
Nahezu unbemerkt im Toben der Schlacht scheint der Feind aus südlicher Richtung weitere Verstärkungen, die bisher vor den Blicken der Beobachter hinter der letzten Hügelkette vor der Stadt verborgen waren, in den Kampf zu werfen. Etwa eine Tausendschaft stürmt in breiter Formation die Hügel hinab, gefolgt von ca 500 Mann in dicht geschlossenen Reihen. Noch sind keine Einzelheiten zu erkennen, bis auf die flatternden Fahnen in der Farbe vergossenen Blutes.
Mit unverminderter Härte geht der Kampf weiter.