Estichà Unterer Markt

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[FAT] Esticha im Spiegel (Untermarkt)

Est-SL, Saturday, 18. February 2012, 12:07

Die Hektik, welche mit dem Erklingen des Alarmsignals in der Stadt ausgebrochen ist, verwbbt langsam. Martstände sind verlassen, Geschäfte geschlossen, die Bürger entweder in ihren Häusern oder auf diversen Positionen in der Stadt. Fast erinnert es ein wenig an die Zeit, kurz bevor der Sturm über Esticha hinweggeht, und irgendwie war es so ähnlich wohl. Nur war der Sturm nicht der stark entfachte Atem Sanikas sondern ein Sturm des Krieges der auf Esticha zuhält. Mra-Shora konnte unterschiedlich stark wüten, doch meistens wußten die Leute das es vorbei geht, die Schäden, mal mehr mal weniger schlimm, behoben werden, das ein oder andere Leben zu beklagen war, meistens von Unvorsichtigen die dem Sturm trotzen wollten, aber letztlich ging es wie gewohnt weiter. Doch das hier ist damit nicht vergleichbar, viel unvorhersehbarer, ungewisser ob der Zukunft, sofern man diesen speziellen Sturm denn überleben würde.

Fast greibar ist die Anspannung in der Stadt, liegt sie doch wie eine dicke, schwere Schicht über den Bewohnern Estichas, aber auch der Flüchtlinge die hier in den letzten Wochen Unterschlupf gefunden haben. Ein jeder der sich bewaffnen konnte, hatte es im Vorfeld getan, man war nicht unvorbereitet. Und doch liegt nun eine unheilvolle Stille über der Stadt, ungewohnt in den sonst so belebten Straßen und Gassen, das fröhliche Plaudern ist verschwunden. Kein Marktweib das den neusten Klatsch und Trasch zum Besten gibt, kein Marktschreier der seine Waren anpreist. Eine Stille die dazu verleitet nur mehr zu flüstern, auch wenn derjenige nichtmal wußte warum er das überhaupt tut, und sich im Anschluß selber darüber wundert. Ist es doch fast ein natürliches Verhalten das in solchen Situationen oft geschieht, auch wenn niemand sagen kann warum.

Doch wenn man genauer hinhört, ist es garnicht so still wie zunächst angenommen, erklingen doch hier schwere Stiefelschritte der Gardisten auf Patrouille, gerufene Anweisungen an verschiedenen Stellen der Stadt, geht man noch in Position, oder bespricht sich dort noch. So sind die Handwerker der Gilden überall anzutreffen die zum Löschen von Feuern eingeteilt wurden, ebenso wie Gildenmitglieder der GvM die zum Teil die Stadtwache unterstützen, zum Teil im flachen Küstenstreifen des Lagerviertels zu finden sind. An der Neuen Wache haben sich einige hundert Yedeiten versammelt, die Miliz aus Gilgat, die sich hier wieder formiert hat um im Kampf zu unterstützen. Darunter sind auch Priester des yedeitschen Hostinos auszumachen, ebenso wie unter den Metallern im Lagerviertel. Selbstverständlich trifft man auch auf Priester des Neuen Kultes und Teile des Akkraheeres, überall in der Stadt, war das Heer nicht im Gesamten ausgerückt.

Wo auch immer man sich in der Stadt nun gerade befindet, oder wer man war, welchen Dienst man angetreten hat, allen gemein ist das Warten und der Blick in Richtung Süden. Dort gibt es bereits Feindkontakt, doch ist es den Blicken der meisten verborgen was vor den Mauern geschieht. Die Soldaten auf der Mauer haben indess freien Blick auf das erste Schlachtfeld dieses Krieges. Möge es so bleiben, beten die ein oder anderen vielleicht, die Pessimisten hingegen sind sich sicher das es nicht so bleiben wird, und so sehen diese auch besorgt zu der Nebelbank in Richtung Süden.

Die Metallgebilde auf der Mauer sind wieder verstummt, erklingt so wieder ungehindert der Kampfgesang der Endrakhis an jene Ohren die nah genug waren es zu hören. Doch nicht lange, schon werden die Katapulte bestückt um kurz darauf ihre Ladung dem Feind entgegenzuschleudern. Hart treffen die Geschosse auf das Feld, reissen den ein oder anderen Feind zu Boden. Bald darauf folgen die Dolchatevas und die Ballisten, hinterlassen ihre deutlichen Spuren auf dem Schlachtfeld. Die Sragon lassen sich davon nicht aufhalten, stürmen sie ungebremst weiter, selbst wenn einige Vat weiter ihre Kameraden blutüberströmt zu Boden gehen. Plötzlich jedoch erhebt sich Rauch über dem Schlachtfeld, hängt er dicht in der Luft, behindert die Sicht auf die Heranstrümenden, ein feiger Akt der ketzerischen Sragon, sich vor ihren Gegnern verstecken zu wollen. Doch weder die Mannen auf der Mauer, noch das Heer davor, läßt sich davon beirren. Bögen werden gespannt und gleich darauf herhebt sich ein Pfeilregen in die Luft, der in den dichten Rauch herniedergeht auf dass das Geschoß ein Ziel findet mag.

Das Surren der Pfeile verstummt, nicht aber der Gesang und das Schlachtgebrüll, nimmt es nun gar noch weiter zu, als wolle er jedes Kämpferherz erreichen, mitsich ziehen, anstecken mit dem stärker werdenden Kampfesrausch. Äxte werden rythmisch auf Schilde geschlagen, den Schlag des kämpferischen Herzes simulieren, anstacheln im eigenen Rythmus des Kriegsgefechtes. Das Gebrüll Endrakhas erreicht seinen Höhepunkt als man vorstürmt, den Feinden entgegen die aus ihrem Versteck des Rauches heraustreten.

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