FAT 1 - Aufmarsch der Priesterschaft (Untermarkt)
Nur wenig später, nachdem der Alarm das Zeichen des anrückenden Feindes bekannt gibt, kommt Bewegung in die ganze Stadt. Auch an den merkwürdigen Gebilden, welche die Priesterschafft errichtet haben, tut sich etwas. Die Hostinoslegionäre, welche die Metallgebilde bisher bewachten, werden von Priestern des Jhoran und Hostinos abgelöst. Auffällig viele Sragona sind unter den Priestern des Hostinos, die nun ihren Posten beziehen. Bei den vermummten Jhoranpriestern ist die Rasse nicht so leicht auszumachen.
Kaum jemand blieb die Ankunft des Akkraheeres, vor wenigen Tagen, verborgen, wußte man ebenfalls darum das bereits seit Wochen und Monaten immern wieder Priester in die Stadt gekommen sind. Dennoch, das was man nun zu Gesicht bekommt, läßt viele Bewohner in Ehrfurcht verharren. In einem, beinahe nicht enden wollenden Strom, treten, in geordneter Formation, die Ritter des Delvan durch das Portal des Tempels, hinaus auf den Platz. Schweigend, in ihren roten Vollrüstungen, auf denen das Sonnensiegel prangt, bewegen sie sich hinunter in die Unterstadt, allesamt schwer bewaffnet. An der Spitze schreitet ein, ganze drei Vat messender, Ritter, in blut- und feuerrotes Leder gehüllt. Eine schwere Lederpanzerung umfängt den gestählten Leib und das Sonnensiegel prangt glänzend auf der muskulösen Brust und dem in den Farben der Flammen leuchtenden Umhang, der über die breiten, athletischen Schultern fällt. Der rotglänzende Helm läßt nurmehr bedrohliche Schlitze für die Augen frei und doch erkennen viele in dem Koloß den Exarch der Delvankirche, Hohepriester des Tempels und Ordensmeister der Ritterschaft Westmradoshans, Monor Akí Akkrijiar.
Doch nicht nur die erhabene Ritterschaft des Delvan, schreitet hinab. Hostinoslegionäre, in großer Zahl, schließen sich ihnen an. Weiße Umhänge über Körperpanzern, schleierartiger Stoff vor dem Gesicht, unter dem sich jedoch deutlich sichtbar ein Helm verbirgt, sind das Ornat der Hostinoslegionäre. Auch sie folgen einer geordneten Formation, unterstreichen mit ihrem Schweigen die Macht, welche von ihrem Anblick ausgeht. Viele von den Söldnern, die zusammen mit der großen Gruppe des Akkraheeres eingetroffen ist, folgen dem Ehrfurcht gebietendem Tross.
Zeitgleich kann man am Tempel des Vanor weitere Priester ausmachen die das Areal des Vanor- und Sanikastempels verlassen. Dunkles Blau ist hier die Farbe des Ornates, durchzogen mit dunklroten, beinahe schon an rostiges Braun erinnernde, komplexe Muster. Mit dem Pinsel aufgetragenes Blut, welches dem Orden seinen Namen gibt, der Orden des roten Stroms. Auch diese Priester sind stark verhüllt.
Die Verhüllung, die bei den Kriegerschaften des Vanor und des Delvan und Hostinos verbreitet ist, ist mehr als nur ein modischer Einfall, denn das Prinzip des Hostinos beinhaltet die Form, die Symmetrie, die Ordnung. Und so verwischt die vollständige Verhüllung der Krieger die Individualität und unterstreicht die Klarheit des Hostinos'schen Prinzips.
Anders die Priesterschaft der Endrakha, die sich als schwarzgewandete Schar stolzer Kriegerinen in den geordneten Strom des Aufmarsches ergießt. Keine Erscheinung gleicht hier der anderen, denn ganz nach dem Prinzip Mra-Aggars, sind die Kinder der Zornigen darauf bedacht sich als Individuum zu profilieren und mit der Verkörperung von Chaos und emotionaler Ekstase das Sinnbild ihrer zornig-hingebungsvollen Göttin in ihr ungestümes Auftreten zu bannen.
Doch ob nun Platte, Leder, oder Kettengleflechte die martialischen Leiber bedecken, ob sich Asnichare, Vecclas, oder Khintane blutdürstig in die Höhe recken, eines ist ihnen allen gleich: Das satte Schwarz, welches bloß von roten, blaue, oder grünen Akzenten durchwoben ist, scheint der dunklen Wolkenfront, die sich im Nordwesten zusammenbraut hönisch entgegen zu lachen; auch ein drohender Schatten verblasste im Angesicht der puren Finsternis.
Und diese zweifelsfreie Zuversicht, tragen die wütenden Schwestern Endrakhas mit sich, wie ein Banner: Lachend und wilde Parolen schmetternd, ebnen sie den Weg zum Schlachtfeld hin mit unerschütterlicher Kampfeslust. Waffen werden gegen Schilde geschlagen, erzeugen einen arrhytmischen Donner, der wie ein trommelnder Herzschlag durch die Gassen der Stadt dringt und den jagenden Puls der Kriegerinnen vorgibt, während aus hunderten von Kehlen das furchtlose Gebrüll unbezwingbarer Götterkinder zu den ketzerischen Ausgeburten hinüberweht, wie eine Herausforderung.
Würde man die Zahl des Heeres schätzen wollen, das sich seinen Weg durch die Stadt bahnt, so käme man wohl auf mindestens tausend göttliche Krieger und Söldner der Allianz. Priester und Priesterinnen der Mehdora schließen sich ihnen an, kompletieren das Heer, obgleich höchstens mit Kampfstäben bewaffnet, haben auch sie ihrer Aufgabe, die sie in der kommenden Schlacht, folgen würden.
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- [FAT] 1 - Stunde des Hostinos - Südwesten - Reise-SL, 20.01.2012, 20:04 (Untermarkt)
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