Der Treck der Gilgater (Untermarkt)
Gegen Mittag hat man wohl die ersten Anzeichen des herannahenden Wagenzugs gesehen . Die Vorhut bildete eine Abteilung der elurischer Reiter, ihr folgten einige Wagen auf denen man etliche in Estichà gut bekannte Gesichter ausmachen konnte. Die z.T. mit Planen abgedeckten Wagen transportierte offensichtlich überwiegend Kranke und Verwundete und wurden von Heilerinnen und ihren Helfern begleitet. Den Wagen folgten in einer losen Kolonne Reiter und Fußgänger, teils mit Karren, teils mit Gepäck auf dem Rücken. Viele Bürger Estichà werden hier wohl zum ersten Mal in ihrem Leben Gelegenheit erhalten haben ein Mu'ri zu sehen, das etlichen der Yedeiten als Reittier diente. Etwas in der Mitte des Trecks fuhren zwei größere mit Planen bedeckte Fuhrwerke, gezogen von je sechs Karkech, die das Zeichen des yedeitischen Hostinos trugen. Der gesamte Treck erstreckte sich über ein bis zwei Yevan und es dauert gut eine halbe Stunde bis man die Planwagen am Ende des Zuges erkennen konnte. Die Flanken des Zugs wurden von berittenen Elurischen und Yedeitischen Soldaten gesichert und die Nachhut bildet ein Trupp yedeitischer Reiter. Die erste Wagen hielte auf ein Zeichen der Vorhut vor dem Südtor von Estichà an während die Reiter, Fußgänger und die am Ende fahrenden Wagen langsam aufrückten bis der gesamte Treck wie ein großer Heerwurm vor dem Tor zum Stillstand gekommen war.
Müde Gesichter blickten zu den elurischen Torwachen und allen war anzusehen, dass sie viele Strapazen hinter sich hatten. Skeptische Blicke glitten an den hohen Mauern der Stadt empor und manch einer der Männer seufzte leise, war doch allen bewußt das sie hier nur für kurze Zeit eine sichere Zuflucht finden würden. Ein Feind, wer immer es auch war, streckte bereits seinen Arm nach Estichà aus und die Gilgater wußten sehr wohl, dass sie bald wieder für ihre Freiheit würden kämpfen müssen.
Der Treck der Gilgater
Am hintersten Ende des Trecks rollen drei Kisten. Wohl der rest der Arivarakisten welche bei der Verteidigung Gilgats hilfreich wahren. Man sieht ihnen an, dass sie schon einiges hinter sich haben, aber sie scheinen noch in ortnung zu sein.
Sie scheinen sich auch noch aus eigender kraft bewegen zu können wenn auch langsam aber da der treck eh kaum schneller ist als sie selbst, da auch in diesem einige verläzte sein dürften und sich daher nicht viel schneller bewegen können. Wer diese dinger noch nicht kennt für den mag es ein seltsames Bild sein .Kisten die sich bewegen ohne das einer sie zieht oder ander weitig zu sehen ist.
Der Treck der Gilgater
Natürlich machte es schnell die Runde dass der Trupp der Flüchtlinge aus Gilgat die Stadtmauern erreichen würde. Im Hospital und dem Badehaus war mit Hochdruck an der Errichtung der Notunterkünfte gearbeitet worden, jeder freie Platz wurde für Zelte genutzt undauch das Notlazarret war dank der vielen helfenden Hände bereits fertig aufgebaut. So kam Derdia mit den restlichen Karren zum Stadttor um den ganz Schwachen die letzten Meter des Weges abzunehmen. Ihr Blick suchte nach den Angestellten die sie mit den Heilerinnen geschickt hatte um die Flüchtlinge zu versorgen, natürlich galt ihre Sorge auch den Heilerinnen denn ganz ungefährlich war diese Aktion ja nicht gewesen.
Der Treck der Gilgater
Als die Flüchtlinge die Stadt betreten, werden sie sogleich von den Angestellten der Stadtverwaltung in Empfang genommen und auf die Flüchtlingslager aufgeteilt. Während die Schwachen, Kranken und Verletzten mit den Heilern des Hospitals zum Badehaus weiterziehen, werden Familien mit Kindern zur Universität gebracht und alle Übrigen auf das Zeltlager in der Arena aufgeteilt.
Der Treck der Gilgater
Die beiden größere mit Planen bedeckte Fuhrwerke, die das Zeichen des yedeitischen Hostinos tragen werden am Tor von dem yedeitischen Hostinospriester Jildrin na Harba begrüßt,der schon seit einige Zeit in Estichà lebt. Nach dem die Formalitäten erledigt sind begleitet er die Fuhrwerke zum Hafen wo sie in die Velachà Niyan einbiegen.
Missklänge
Einige Momente nachdem die Angestellten der Stadt damit begonnen haben, die yedeitischen Flüchtlinge in verschiedene Gruppen einzuteilen und zu trennen, reitet die junge Kronregentin auf ihrem Karkech heran und steigt von ihrem Reittier. Sie schüttelt den Kopf und man kann ihr deutlich ansehen, dass sie recht verstimmt ist. Sie murmelt etwas vor sich hin und man kann an ihrem Gesicht erkennen, dass es ganz sicher keine netten Worte sind. Als sie die Stadtangestellten erreicht, hebt sie ihre Hand und beginnt sichtlich aufgebracht auf diesen einzureden: "Was soll das hier, wieso werden meine Leute getrennt? So war das nicht abgesprochen, das hätte ich niemals zugelassen! Ich habe meine Leute ganz sicher nicht so weit geführt und zusammengehalten, um sie dann doch trennen zu lassen..." Sie erblickt Derdia, die auch am Stadttor aufgetaucht ist und geht mit schnellen Schritten auf die andere Frau zu. "Was geht hier vor, Derdia? So war das nicht zwischen uns abgesprochen. Wieso werden meine Leute nun getrennt? Ihr hattet mir doch gesagt, dass ihr uns unterbringen könnt, ohne uns trennen zu müssen..." Leilya wirkt erschöpft, doch man kann ihr ansehen, dass sie Antworten verlangt und man merkt auch, wie enttäuscht sie ist, als würde sie sich verraten fühlen, als wäre sie nicht mehr sicher, ob dieser Weg der Richtige für ihr Volk gewesen ist.
Missklänge
Als Derdia am Stadtor ankam hatte sie zunächst nach ihren Angestellten und den Heilerinnen geschaut, sich überzeugt dass alle heile wieder zurückgekommen waren. So bekam sie von der geplanten Aufteilung erst etwas mit als die Kronregentin sie darauf ansprach. "Was aufteilen? Wer teilt eure Leute auf und warum? Wir habben alle Vorbereitungen abgeschlossen, so wie wir es bei der Kanzlerin besprochen haben, da war nie die Rede davon euch zu trennen." Sie sieht deutlich die Erschöpfung in den Augen der ehemaligen Kronregentin und kann sich gut vorstellen wie ihr ohnehin schon strapaziertes Nervenkostüm nun unter dieser Aufteilung leidet. Sofort wendet sie sich an den Angestellten der hier der Vorgesetzte zu sein scheint "Sichára, sagt mal was soll das hier? Es war mit der Kanzlerin und der Kronregentin vereinbart dass alle Flüchtlinge ins Badehaus kommen und dort versorgt werden. Bis auf diejenigen die bei Bekannten, Freunden oder gar Verwandten oder in ihren Tempeln Zuflucht finden. Was sollen denn die Leute in der Arena? Das Zeltlager dort wurde doch ebenfalls ins Badehaus verlagert. Wer hat euch denn diese Anweisung gegeben?"
Es stockt...
Allem Anschein nach kommt es zwischen den Beamten und den Damen, an der Spitze des Zuges, zu einem kleinen Disput. So gerät der Tross ins Stocken bis er gänzlich zum Erliegen kommt. Gardisten der Stadtwache stellen sich dem Beamten zur Seite, der sich nach wie vor im Gespräch mit der Kronregentin und Derdia befindet.
Es stockt...
Als die Gardisten der Stadtwache aufziehen rücken die Jahds, die Leilya begleiten etwas näher heran und postieren sich hinter der Kronregentin
Es stockt...
Eine junge Frau schiebt sich jetzt durch die Menge nach vorn und tritt ebenfalls hinter die Regentin, zwischen die Wachen.
Sie trägt eine Gilgater Miliz-Uniform und auf ihrem Rücken ein für Menschen ungewöhnliches Asnichara. Sie macht aber keine Anstalten dieses ziehen zu wollen.
Auf einen Blick der Regentin, wird sie dieser kurz zunicken.
Es scheint so, als ob sie schon eine ganze Weile in der Menschenmenge verweilt hatte und die Situation abgewartet hatte. Doch jetzt, wo sich die Situation zuspitzt tritt sie an die Seite (den Rücken) der Regentin.
Es staubt...
Von einem der hinteren Wagen löst sich eine Reiterin und lässt ihre Echse in gesammelten Galopp zum Tor preschen, eine verscholzene Einheit von Reiter und Echse
Staub wirbelt auf, als die Echse ihre Schritte verlangsamt, ihre Reiterin, die graue Chira, lässt sie zwischen die Kronregetin mit ihren Wachen und die Stadtwache tänzeln.
Auf der Brust der vernarbten Priesterin glänzt das Mehdoraamulett, als sie sich mit ruhiger, doch autoritätsgewohnter Stimme an die Anwesenden wendet.
"Wieso halten wir? Gibt es ein Problem?"
Es geht weiter.
Nach einigen Hin und Her scheint es schließlich doch weiterzugehen und der Flüchtlingstreck setzt sich wieder in Bewegungen auf seinem Weg in Richtung des Badehauses.