Yedeische Delegation am Stadttor (Untermarkt)
Gegen Mittag nähert sich eine Reitergruppe in langsamen Galopp dem Stadttor von Esticha und schon von weitem kann man erkennen, dass es sich offensichtlich nicht um normale Reisende handelt. Es handelt sich wohl um die Vorhut des provisorischen Lagers der Gilgater am Ufer bei der Fährstation. Die Gruppe besteht aus sechs Reitern, wovon fünf Männer Rüstungen mit dem Emblem Gilgats tragen, die offenbar die Eskorte bilden, für die sechste Person, eine Reiterin mit langen blonden Haaren. Auch sie trägt eine lederne Rüstung und eine Asnivala an ihrer Seite, was gar nicht zur zierlichen Gestalt der Frau zu passen scheint. Die Gruppe erreicht dann auch kurze Zeit später das Stadttor, wobei die Reiter sich nicht in die Schlange vor dem Tor einreiht, sondern diese umgeht, um direkt zur Torwache zu gelangen. Die junge Frau, die nun die Führung der Gruppe übernommen hat, mustert dabei die anstehenden Leute, womöglich mag der eine oder andere sie erkennen, es ist Leilya, zuletzt noch Kronregentin der Stadt Gilgat, aber das war offenbar nicht mehr wichtig, wenn die Gerüchte stimmten, die man aus dem Süden hörte. Die früher so strahlend blauen Augen wirken matt, als hätte sich ein düsterer Schleier darüber gelegt, auch wirkt sie noch blasser als sonst, wenn das überhaupt noch möglich war. Der Staub der Reise bedeckte die erschöpften Reiter, die alle nicht mehr wirklich frisch wirkten, wobei es sicher nicht nur am Ritt vom Lager hierher lag, sondern auch an Flucht aus Gilgat, die nicht nur an den Kräften der Menschen zehrte, sondern auch an derem Gemüt. Sie hatten ihre Heimat hinter sich zurückgelassen und nun waren sie Heimatlose auf der Flucht.
Es ist Leilya, die am Stadttor angekommen das Wort an die Wachen richtet: "Sichara. Ich bin Leilya Mendara, Kronregentin zu Gilgat und damit offizielle Statthalterin König Roneams von Yedea. Ich erbitte Einlass in die Stadt. Außerdem erbitte ich um eine Audienz bei der Kanzlerin oder bei einem anderen Vertreter der Stadt, der autorisiert ist, mit mir über die Möglichkeiten der Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge aus Gilgat zu verhandeln."
Yedeische Delegation am Stadttor
Wie fast jeden Tag in der letzten Zeit kam Derdia mit einigen Helfern aus dem Badehaus und dem Hospital an das Stadttor um zu sehen ob es Flüchtige oder Verletzte gab die der Hilfe bedurften. Auch ihr fielen die Reiter auf und als sie näher kamen erkannte sie die Kronregentin, die sie ja bei ihrem letzten Besuch in Estichà kennengelernt hatte. Für einen Moment zuckte sie zusammen, erschrecken machte sich auf ihrem Gesicht breit. Wenn die Kronregentin hier war und sie von Flüchtlingen sprach konnte das nur heißen dass die wilde Horde auch Gilgat überrannt hatte. Sie hielt sich einen Moment im Hintergrund und ging dann auf die Gruppe zu. "Sichára werte Kronregentin" grüßte sie dann und nickte nach einer Verbeugung auch den Reitern zu. "Vielleicht erinnert ihr euch ja noch an mich" lächelte sie "bei eurem letzten Besuch wo wir die Ehre hatten euch beherbergen zu dürfen. Zusammen mit dem Hospital kümmern wir uns im Badehaus um alle Flüchtlinge, sie werden medizinisch versorgt, bekommen einen Platz zum Schlafen und natürlich auch Nahrung. Das gilt natürlich auch für alle die aus Gilgat den Weg zu uns finden."
Yedeische Delegation am Stadttor
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Elurische Eskorte
Eine Zeit nachdem die Kronregentin in der neuen Wache verschwunden war, marschieren 100 berittene Soldaten von der Wache zum Tor. Sie reiten nicht schnell, sondern passen sich dem Fluss an. Vor dem Tor formieren sie sich neu und scheinen auf ein Signal oder auf verschiedene Personen zu warten. An der Spitze der Kolonne kann man Christron Avon erkennen, der die Standarte der elurischen Armee mit stolzer Brust hochhält.
Rückkehr der Kronregentin
Doch auch die Kronregentin selbst reitet einige Zeit später zum Tor zurück. Noch immer trägt sie die lederne Rüstung und das Asnivala an ihrer Seite, die Belastungen der Reise deutlich sichtbar, hatte die junge Gilgaterin offenbar bisher noch keine Gelegenheit, sich ein wenig frisch zu machen und zu erholen. Sie wird noch immer von den fünf Reitern begleitet, als sie jedoch das Tor erreicht hat, wendet sie sich ihren Männern zu und weist diese an, sich Unterkünfte zu besorgen und von den Strapazen der Reise zu erholen. Ein Luxus, der der Kronregentin selbst offenbar vorerst noch nicht vergönnt ist. Dann reitet Leilya langsam in Richtung Christrons, um ihr Karlech neben dem seinen zum stehen zu bringen. Kurz nickt sie ihm höflich zu, dann wandert ihr Blick in Richtung des Stadtinneren, als erwarte sie noch weitere Begleitung...
Helfergruppe
Es dauert etwas länger als eine Stunde als mehrere Karren, gezogen von Karkechs das Stadttor erreichen. Die Wagen sind, soweit es zu sehen ist beladen mit Vorräten und Heilmitteln. Gelenkt werden die Wagen von Angestellten des Badehauses, mit dabei sind auch Heilerinnen aus dem Hospital.
Derdia, die auf ihrer eigenen Reitechse zum Tor mitgekommen war hält ihr Tier kurz vor der Kronregentin an "Wir haben soviel wie möglich an Vorräten und Heilmitteln zusammengetragen, es sollte für die Tage der Reise ausreichend sein. Samsua" sie deutet aufe eine Frau mittleren Alters auf dem ersten Wagen "wird mit euch reisen und sich um die Verpflegung kümmern, sie wird auch bei allem anderen helfen. Da viele der Heilerinnen mitgehen werde ich hier bleiben und dafür sorgen dass alles fertig ist bis ihr wieder zurück seid."
Helfergruppe
Dieser kleinen Gruppe schließt sich kurze Zeit später auch der junge Heilerlehrling an, die aus einer anderen Richtung eilig zum Stadttor gelaufen kommt. Einen großen Rucksack auf den hintersten Wagen stellend, ist sie offenbar für eine mehrere Tage dauernde Reise ausgerüstet, wobei es sich neben wenigen persönlichen Dingen wohl hauptsächlich um ihr Handwerkszeug wie Verbandsmaterial und ähnliches handeln dürfte. Eilig springt sie auf die Ladefläche des Karrens und lässt sich neben ihren Habseligkeiten nieder.
Helfergruppe
Auch die Apothekerin eilt zu Fuß zum Stadttor. Die Ashrabadi trägt ungewohnt robuste Reisekleidung und, zusätzlich zu ihrer Heilertasche, eine Asnivala an ihrer Seite. Dazu kommt noch ein Bündel, das zwar etwa sperrig aussieht, aber nicht allzu schwer zu sein scheint. Es scheppert leise, als sie es auf dem letzten Wagen verstaut und sich zu Suna gesellt.
Helfergruppe
Als letzte trifft die Mehdorapriesterin ein, ihr Karkech ist gesattelt, doch wie üblich trägt es keine Zäumung. Die Satteltaschen prall gefüllt, eine Rolle hinter dem Sattel aufgeschnallt und zusätzlich hat sie einen Rucksack auf dem Rücken. Auch sie trägt robuste Kleidung, wie üblich in grün, und ein ebensolches Tuch um den Hals geschlungen.
Sie nickt knapp Suna und Eria zu, lässt aber ihr Karkech zu den anderen drei Reitern treten.
"Sichara" spricht sie die Wartenden an "Mein Name ist Tessya Ajeridas Akkrivial, Priesterin der Mehdora" stellt sie sich der zierlichen Blondine und dem Mann vor. "Sind wir vollständig?"
Aufbruch
Leilya nickt Derdia zu und erklärt dann: "Gut, dann werden wir gleich aufbrechen, um die Menschen im Lager so schnell wie möglich versorgen zu können. Ich denke, dass wir uns dann etwa in vier Tagen wiedersehen werden, wenn wir zurückkommen und meine Leute mitbringen. Ich danke euch noch einmal für eure Hilfe, Derdia." Als dann die Mehdorapriesterin die Spitze der Gruppe erreicht, nickt Leilya ihr freundlich zu und neigt leicht ihr Haupt, während sie den Gruß erwiedert. "Sichara Ehrenwerte." Sie deutet auf den gerüsteten Mann neben sich. "Dies ist Christron Avon, Cherjas der elurischen Armee. Ich bin Leilya Mendara, ehemals Kronregentin zu Gilgat und nun wohl sowas wie die diplomatische Vertreterin des Königs von Yedea." Sie lässt ihren Blick kurz zu dem Tross hinter sich schweifen und nickt danhn langsam. "Ja, ich denke, dass wir nun vollzählig sind. Cherjas?" Fragend blickt sie zu Christron, der dann sicher auch gleich das Zeichen zum Aufbruch gibt, so dass sie die Gruppe nun langsam in Bewegung setzt und die Stadt durch das große Tor verlässt...