Grau und dunkel schieben sich die Wolken zusammen, der mittägliche Regen ist nicht weit, sinkt der ständige Wind zu einem Lufthauch herab.
Hastig drängen die Ankömmlinge, Händler auf Karren, Reisende zu Fuß, dem Tor entgegen, darauf hoffend, sich hindurch schieben zu können, ehe der Regen einsetzt.
Eine Chira auf einem grauen Karkech bleibt unberührt von der plötzlichen Eile, lässt ihre Stute weiter gemächlich den Weg entlang trotten, sind Frau und Tier mit einem Staubschicht bedeckt, offenkundig sind sie schon länger unterwegs.
Neben dem Karkech trabt ein Maikong, die Nase schnüffelnd über den Boden gesenkt.
Um die edle Schnauze des Karkechs ist lediglich ein buntgeflochtenes Band geschlungen, statt der üblichen Zäumung, locker liegt die dicke Schnur in der Pranke der Reiterin, die das Tier ohne eine sichtbare Hilfe anhält.
Geschmeidig rutscht die Grüngewandete aus dem Sattel, klopft ihrer Stute den Hals und schreitet die letzten Vat auf das Tor zu. Beide Tiere folgen ihr dichtauf, ohne das ein Befehl zu hören war, der Maikong hat den Kopf gehoben, den Blick unverwandt auf seine Herrin gerichtet.
Gelassen wartet da Trio, während schon dicke Regentropfen in den Staub der Strasse klatschen, was einige Wartenden veranlasst, hastend Schutz zu suchen.
Zunächst sacht, dann stärker setzt der Regen ein, dunkel färbt sich das Fell der Chira, hinterlassen die Tropfen dunkle Flecken auf ihrem grünen Hemd und den Hosen, bis sie das Tor erreicht hat, ist sie recht durchgeweicht.
Trotzdem oder gerade deswegen schenkt sie der Torwache ein leichtes Lächeln.
"Sichara, mein Name ist Tessya Ajeridas Akkrivial, Priesterin der Mehdora. Könnt Ihr mir den kürzesten Weg zum Tempel beschreiben?" spricht sie mit leiser Stimme und bedächtigem Tonfall.