Neue Zukunft? (Untermarkt)
Erst vor ein paar Tagen war ein Truppenteil der elurischen Armee in die Heimat zurück gekehrt, ohne dem Feind nur ein Mal entgegen getreten zu sein. Die Freunde und Familien der tapferen Soldaten werden froh sein, ihre Lieben unversehrt wieder bei sich zu haben, doch es werden auch Stimmen laut die sich fragen, was aus den Bewohnern Metchiyas geworden ist. Die Stadt schien verloren zu sein, so erzählt man sich, doch sicherlich nicht die vielen Menschen, die vor dem Nichts stehen und einen Ort suchen, an dem sie sich sicher fühlen können.
Die Soa ist an diesem doch recht ruhigen Morgen noch nicht ganz hinter dem entfernten Votrayisgebirge aufgegangen, als sich am Horizont eine kleine Gruppe von Menschen abbildet, die schnell näher kommt. Die noch gähnende Wache auf der Stadtmauer kann nach einiger Zeit erkennen, dass die Gruppe nur aus Frauen und Kindern besteht. Schmutz und Schweiß bedecken die verzerrten Gesichter und den Kleinen kann man ansehen, dass sie schon lange nicht mehr die Kraft haben, sich weinend gegen das zu wehren, was sie anscheinend durchgemacht haben. Kurz vor dem Tor gehen einige von ihnen schwer atmend zu Boden, während sich andere nur noch gerade so auf den Beinen halten können und sich ängstlich nach hinten umsehen.
"Bitte! Lasst uns in die Stadt! Bitte!" fleht eine der Frauen die Wache unten am Tor mit wimmernder Stimme an. Fest umschließen ihre Hände die Arme des Mannes, so als könnte sie sich nur noch so aufrecht halten.
Neue Zukunft?
Die Kanzlerin persoenlich ist zu dem Stadttor geeilt, denn die Fluechtlinge wurden erwartet.
"Tore auf! Tore auf! Wir haben euch erwartet. In der Arena sind Schlafplaetze, essen und Lebensmittel. Ihr seid jetzt in Sicherheit. Folgt den Soldaten."
Und in der Tat, die Tore der Hauptstadt oeffnen sich und die Fluechtlinge werden eingelassen. Sragon allerdings werden etwas misstrauischer beaeugt... man will sich ja keine Laeuse in den Pelz setzen.
Neue Zukunft?
Die Kunde mit den ersten Flüchtlingen machte schnell die Runde und so erfuhren auch Derdia und die Priesterinnen des Yveca Hospital im Badehaus von der Ankunft der Flüchtigen.
Die Vorbereitungen waren zwar noch nicht vollends abgeschlossen doch machte sie Derdia nach einer kurzen Rücksprache mit den Priesterinenn auf den Weg zum Stadttor. Fast zeitgleich traf sie dort mit der Kanzlerin ein.
"Sichára" grüßte sie und versuchte die ersten Ankömmlinge aufmunternd anzulächeln. Dann wendet sie sich an die Kanzlerin "Werte Kanzlerin, wir haben im Badehaus und dem Yveca Hospital alles vorbereitet. Die armen Flüchtlinge hier sollten erstmals gründlich von den Priestern des Hospitals untersucht werden bevor sie dann in der Arena Unterkunft finden. Diejenigen von ihnen die weiterhin medizinsch versorgt werden müssen können im Badehaus bleiben."
Neue Zukunft?
"Wunderbar", sagt Maria, "macht es so. Hat jemand irgendwo Christron Avon unter den Fluechtlingen gesehen?"
Ordnung muss sein
Während die Kanzlerin so großherzig die Tore aufreißen lässt, um den Flüchtigen Einlass zu gewehren, stellen sich die Priesterin der Endrakha in den Weg. Trotz des erschöpften Zustandes der Menschen und der herzlichen Begrüßung der beiden Frauen am Tor, veranlassen die Geweihten einen geordneten Einlass, fordern die Flüchtlinge auf eine Schlange zu bilden und nacheinander die Stadt zu betreten. Keiner kommt hier herein, der nicht unter dem forschenden Blick der Priesterinnen für 'rein' erklärt wurde.
Essen muss sein
Als man in etwa abschätzen kann um wieviele Flüchtlinge es sich handelt, reitet der Prinzipal sofort zurück zum Oberen Markt. Bei den Kornspeichern gibt er die Anweisung Säcke mit Arisa zu füllen, welche dann sogleich zu den Kochstellen in der Arena gekarrt werden. Sicher, es ist ein karges Mahl dass dann dort entsteht, aber genug um sich erst einmal den Magen zu füllen.
Essen muss sein
Nachdem die Tore geöffnet wurden und die ersten der Flüchtlinge die Stadt betreten haben kann man erkennen, dass es sich bei diesem kleinen Grüppchen um insgesamt 13 Kinder und Frauen handelt, alle menschlicher Abstammung, deren Alter von einem Säugling bis Frauen im gehobenen Alter reichen. Und doch obwohl sie alle unterschiedlichen Alters sind, so tragen sie alle ein Mal, eine Art Tätowierung an ihrer rechten Schläfe. Anscheinend handelt es sich hierbei nur um einen kleinen, unbedeutenden Teil von denen, die vielleicht noch auf Estichà zu kommen.
Müden Schrittes und völlig ungeordnet schleppen sie sich durch das große geöffnete Tor um von einem Haufen Soldaten und den forschenden Augen der Endrakhapriesterinnen empfangen zu werden. Nicht gerade ein Anblick den man Menschen, die gerade erst aus einem Kriegsgebiet geflüchtet sind, präsentieren sollte. So ist es nicht wirklich verwunderlich, dass das kleine Grüppchen der jungen Frau des Yveca Hospitals folgt und dem ganzen anderen Trara drumherum wenig Beachtung schenkt. Man kann es ihnen nicht wirklich verübeln, sehen doch alle so aus, als wenn sie mehrere Tage und Nächte ohne Pause unterwegs gewesen und am Ende ihrer Kräfte.
Beim Hospital
Als die erschöpfte Gruppe das Hospital erreicht, sind auch Erià, die Apothekerin der Hafenapotheke und ihr Lehrling Suna schon dort eingetroffen um zu helfen. Während fleißige Helfer sich bereits der Ankömmlinge annehmen, bittet Erià die leitende Mehdori, Derdia und Suna kurz zur Seite, um leise etwas mit ihnen zu besprechen. (Mail)
Essen muss sein
Die Kanzlerin bleibt am Tor und beobachtet das Vorgehen. Sie mischt sich nicht weiter ein, nickt aber ab und an zufrieden. Mit ihrer durch jahrelange politische Intrigen geschaerften Menschenkenntnis versucht sie zwischen den Fluechtlingen irgendwelche Anfuehrerpersoenlichkeiten herauszupicken - jemand, der oder die sich nicht nur fuer sich selbst und sein eigenes Kind oder seine eigene Oma zu kuemmern scheint.
Essen muss sein
Maria fällt, als sie ihren Blick über die Gruppe schweifen lässt, niemand besonderes auf, der sich als Führungsperson entpuppen könnte. Zwar gibt es immer mal wieder jemanden, der das Wort für die Flüchtlinge ergreift, doch diese Position scheint ohne wirklichen Zusammenhang ständig zu wechseln.