Ein ohrenbetäubender Knall... (Untermarkt)
Ein ohrenbetäubender Knall dringt aus dem Rathaus, und im Erdgeschoss rieselt Putz von der Wand. Einen kurzen Moment ist, bis auf das Schreien zweier Babies, tödliche Stille, dann hört man, wie eine Tür eilig aufgerissen wird, schließlich eine junge Männerstimme: "Einen Arzt, einen Arzt! Holt die Mehdori!"
Das ganze Haus gerät in Aufruhr, bis nach wenigen Augenblicken schon die Rufe nach einem Arzt verklingen. Mit kalkweissem Gesicht verlässt schließlich ein Kurier das Rathaus, die Lippen fest aufeinandergepresst. Er eilt sich nicht, und er steuert auch nicht den Tempel der Mehdora an. Wenig später sieht man Akio, den Sekretär der Justizministerin, eine Zigarette zwischen den schmalen Fingern, das Rathaus verlassen. Eilig wird ihm ein Karkech bereitgestellt, auf welches er sich zügig schwingt und in Richtung neuer Wache davonreitet. Langsam sinkt die am Staatsgebäude gehisste Fahne auf Halbmast, und verharrt dort, noch bevor die Yoromi eintreffen.
Ein ohrenbetäubender Knall...
Nichts ahnend sein Rentnersein geniessend betritt Yeval, auf den Weg nach irgendwo - den kleinen Platz vor dem Rathaus als dieser ungewöhnliche und dennoch vertraute Knall ertönt.
Der große Kater zuckt zusammen, die Ohren schnellen steif in die Höhe und sein Blick kühlt zu einer grausamer Entschlossenheit ab, die jedem alzu gutmütigem Wesen einen Herzinfarkt beschehren würde. Er duckt sich einige checlat, die Pfote am knauf seiner Waffe lauscht und späht er umher. Kampfbereit. "Im Rathaus!" sagt ihm sein achter Sinn - oder der elfte, wer mag sich mit diesen Katzen schon auskennen.
Jedenfalls, ist das Echo der Explosion noch nicht verklungen, als er realisiert das keine direkte Gefahr herrscht. Neugier überwätigt seine Vorsicht und mit schnellem Schritt strebt er zum Rathaus. Geht hinein und schaut sich um.
Ein ohrenbetäubender Knall...
Kurze Zeit nachdem er die neue Wache betreten hat kommt ebenjener Sekretär wieder heraus. Als wäre eine erste Last von ihm genommen steuert er wieder auf den Parkplatz zu wo sein Karkech steht, als ihm einer der Gardisten nachgestürmt kommt. Ein Chirà, Mavor Cerrakhan Mondrivial, wer ihn kennt, stürmt durch das Tor, schubst zur Seite wer ihm im Weg steht, und steuert auf den Sekretär zu. Ein Stoß gegen die Schulter und dieser fällt zu Boden. Sofort setzt der Chirà mit einem Tritt nach.
"Was laberst du für eine Scheiße, du dämliche Missgeburt?! Soll das witzig
sein?! Ein Test?! Wer schickt dich, du Arschloch?!"
Überrascht schreit der Sekretär auf.
"Ein Test? Was für ein Test denn, ich... es gab einfach einen lauten Knall, und... bitte, lasst mich, bitte! Was hätte ich denn tun sollen, was?"
Der Chirà zieht sein Asnivala, als Ehados Berelion und zwei Gardisten auf die Szene zukommen. Die Gardisten ziehen ebenso ihre Waffen, während Berelion Mavor eine Hand auf die Schulter legt. Er wusste wohl wie er tickt.
"Du willst mir ernsthaft erzählen, dass du in so nem Fall als erstes die Post auslieferst?!" Die Stimme des Chirà klingt höhnisch. Dann dreht er den Kopf zum Kommandanten und sieht ihm in die Augen. Leise wechseln sie ein paar Worte.
Dann nickt der Chirà ihm zu, verstaut sein Asnivala wieder in der Scheide, und reitet mit dem nächsten Karkech los in Richtung Rathaus.
Mit wackeligen Knien steht der Sekretär wieder auf und geht ebenfalls zu seinem Karkech. Zittrig zieht er sich noch eine Zigarette aus der Tasche.
Ein ohrenbetäubender Knall...
An der Neuen Wache sieht man die Balkontueren auffliegen und die Kanzlerin kommt heraus und sieht sich an was da so los ist. Als sie Akio auf das Gebaeude zukommen sieht, begibt sie sich wieder hinein, um ihn abzufangen.
Ein ohrenbetäubender Knall...
Man sieht den Sekretär, der nun eigentlich auch gehen wollte, wie er der Kanzlerin Rede und Antwort steht, dabei mehrmals versucht, mit seinen zittrigen Fingern seine Zigarette in Brand zu setzen. Heute war definitiv nicht sein Tag.
Scheisse
Maria flucht laut und ausfuehrlich, trinkt einen grossen Schluck Rum aus ihrer Guertelflasche und knurrt: "Scheisse! Diese Minister sterben schneller, als ich neue ernennen kann! Verdammter Dreck, wie soll man unter diesen Umstaenden ein Reich fuehren? Ich kann so nicht arbeiten!"
Reges Treiben
Nach dem Stadtwachengardisten treffen schließlich auch Maria und Akio am Rathaus ein. Man sieht die Kanzlerin und den Sekretär im Inneren des Gebäudes verschwinden. Sie sind noch nicht sehr lange drinnen, als etwas Bewegung in die lethargische Masse verwirrter Büroangestellter kommt - als nämlich einer ihresgleichen herausstolpert und die Szenerie in schnellstmöglichem Tempo Richtung Maniyara verlässt.
Kranken- oder Totentransport?
Wenig später treffen die graugewandeten Yoromi am Rathaus ein. Unter ihnen ist wie immer der hochgewachsene Cerelor Gordez, sie führen eine Bahre mit sich und machen Anstalten, das Rathaus zu betreten, als ein kleiner Planwagen, geschmückt mit den Insignien Mehdoras, ebenfalls auf das Rathaus zusteuert.
Gordez zieht die Augenbrauen hoch, wirft einem ihn begleitenden Novizen einen schiefen Blick zu, und gibt vorerst die Anweisung, die Bahre an die Wand zu lehnen. Mit einer leichten Verneigung ziehen die Heilerpriester an den Dienern des Todesgottes vorbei, und verschwinden innerhalb des Rathauses, um es wenig später wieder zu verlassen, eine zugedeckte Gestalt auf ihrer Bahre. Unter dem Tuch deuten sich die Umrisse einer sehr hochgewachsenen menschlichen Frau oder einer recht kleinen Chirà an, die eilig in den Wagen verladen wird. Und während die Flagge weiterhin auf Halbmast verharrt, geht es für die halbanonyme Last erstmal herunter in das Maniyara.
Die Yoromi betrachten all das mit stillem Erstaunen, ehe Cerelor Gordez schließlich die Stimme hebt, und einen der Bürokraten fixiert: "Eine Kanne Tee und etwas Gebäck wäre jetzt gut."
Ein ohrenbetäubender Knall...
Es werden wohl einige Leute Im Rathaus arbeiten, so auch der Innenminister.
Bei dem Lauten Knall vermutet dieser zunächst nichts Gutes.
D'nek stürmt aus dem Rathaus hinaus auf die Straße um den Schaden zu orten. Kritisch beäugt er den Bau und fragt eine der Rathauswachen: "Was meint ihr, sollte man nach einem Architekten rufen?"
Ein ohrenbetäubender Knall...
Als D'nek seinen gut gemeinten Architektenhinweis anbringt, entgegnet ein Anwesender kopfschüttelnd: "Soo laut war es nun auch wieder nicht. Es klang mehr wie ein sehr lautes Knallen oder Rumsen aus dem ersten Stock."
(mea culpa ;) )