Unauffällig auffällig (Untermarkt)
Im Taumel der Gesellschaft, im Rausche der Gewohnheit und im Schoße der Mauern, die jedes Unheil von einem abzuhalten vermögen, werden die natürlichen Sinne, die ursprünglichen Instinkte auf das nötigste reduziert. Man hört den Tratsch der Marktweiber, riecht den Duft der gebratenen Mayeshkolben, sieht das Kleid der Nachbarsfrau, das dem Eigenen in Wert und Geschmack freilich kaum das Wasser reichen kann, und fühlt das Gedränge der zich Leiber, die sich an einem in gewohnter Hast vorbei drücken. Ein einfacher Luftzug? Das fällt wahrlich niemanden auf der seine Sinne auf das schöne Stadtleben eingefahren hat. So lebt es sich auch einfacher, Acht geben können die Anderen.
Doch in tiefster Gleichgültigkeit liegt offenbar der Ursprung aller Instinkte verborgen, denn eine Ausdruckslose Miene ist es, die sich nach dem huschenden Schemen umwendet und offenbar die Auffälligkeit der Unauffälligkeit wahr nimmt. Mit einem knappen, scheinbar zufälligen Schritt bringt sich die Endrakhi in die Bahn der schlanken Gestalt, provoziert wohl einen Zusammenstoß, wenn diese ob ihrer Geschwindigkeit nicht mehr rechtzeitig ausweichen kann. Die dunklen Augen der androgynen Frau suchen den Blick unter die Kutte, aus purer Neugierde, oder Argwohn, ganz gleich warum, sie folgt wohl einem Instinkt, der es ihr unmöglich macht der Auffälligkeit nicht nach zu gehen. Eine Jagd nach dem Ungewöhnlichen, wer konnte es der Jägerin verübeln?
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- Unauffällig auffällig - Schlanke Gestalt, 10.07.2011, 13:43 (Untermarkt)
- Unauffällig auffällig - Lynelle del Sadi, 10.07.2011, 15:00