Im Dunkel (Untermarkt)
Das Delvanslicht hat sich schon eine geraume Weile verabschiedet und die Glocke des Hostinostempels läutet die Stunde Mayevas ein, da lässt sich eine schlanke Gestalt am Hafen auf er untersten Kiste eines Kistenstapels nieder. Trotz des nur schummrigen Lichts, welches die Monde in dieser Nacht spenden kann man sie gut ausmachen auf ihrer improvisierten Sitzgelegenheit. Das bisschen Licht fängt sich in dem weißen Kleid mit den kurzen, aber weiten Ärmeln, das nicht ganz bis zu ihren Knöcheln reicht. Am runden Halsausschnitt sind in etwa drei Clat messenden Abständen blau-weiße Glasperlen von einem Clat Durchmesser angenäht worden, die bei jeder kleinen Bewegung im Licht entsprechend ihrer Beschaffenheit glitzern. Das Weiß des Kleides hebt sich außerdem deutlich von der gebräunten Haut der Frau ab. Die dunkelbraunen Locken sind zu einem Zopf geflochten. Überall gucken die Enden der einzelnen Strähnen aus der Frisur heraus und umrahmen ihr Gesicht. Am rechten Handgelenk trägt sie zwei hölzerne Armreifen, in deren feine Schnitzerei ebenfalls blaue Glasperlen glitzern. Und Vayunas Licht fängt sich auch in dem goldenen Medaillon mit dem Kelidon, das an einer filigranen ebenso goldenen Kette um ihren Hals hängt.
Sie hat die Beine angezogen und die Fersen ihrer in schmalen Sandelen steckenden Füße auf dem Rand der Kiste platziert. Sorgsam zieht den Rock über ihren Beinen zurecht und schlingt dann ihre Arme darum. Sie starrt auf die Schiffe, deren gereffte Segel sich leicht in dem seltsamen von Westen kommenden Wind bewegen. Folgt ihren sich durch die seichten Wellen im Hafen bewegenden Konturen.
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- Im Dunkel - Venara Faris, 08.07.2011, 11:03 (Untermarkt)