Abreise (Untermarkt)
Es ist der 31. Derrakhan, frueh am morgen, als die Kriegsschiffe "Sijavas na Estichà" und "Vacaltan" in den letzten Vorbereitungen zur Abreise liegen. Muerrisch und in einigen Faellen halb ohnmaechtig und/oder mit offener Hose kommt die Besatzung an Bord - hat man sich doch gerade zum Jahresende der inneren und aeusseren Reinigung gewidmet und ausgiebig Zeit mit den Familien verbracht, oder zumindest mit wirklich familiaer eingestellten Hafenhuren. Geradezu religioese Inbrunst legte da so mancher an den Tag.
Die Laune hebt sich schlagartig, als die Reichskanzlerin, ungewohnt freizuegig gekleidet in einem weit offenstehenden Piratenhemd und Lederhose, die Fruehstuecksration Rum eigenhaendig verteilt und dabei auch die doppelte Menge ueber den Tresen geht. Die Standarte der Kanzlerin - Schwarze Rumflasche auf rotem Grund - schiesst am Mast der Sijavas in die Hoehe, und das Schiff neigt sich spuerbar zur Seite, als auch der Aussenminister Ojiras zusteigt. Die ehemalige Kommandantin Chelia Zontor ist ein weiterer Passagier.
Abreise
Chelia kommt wohl vor dem gewichtigen Außenminister bei den Schiffen an. Einen Moment lang steht sie etwas unschlüssig vor den beiden Seglern, dann erblickt sie Maria und folgt auf dasselbe Schiff. Auch auf sie als Passagier werden die Seeleute wohl ziemlich wohlwollend reagieren. Mit ihrem schwarzen Hemd und ihrer schwarzen Hose aus festem Stoff und den Sandalen ist sie zwar weit weniger aufreizend angezogen, dafür ist sie um Einiges jünger und weit weniger respekteinflößend wie die Kanzlerin. Ziemlich schnell macht sie sich daran, ebenfalls einen Rum zu ergattern, den sie, den Matrosen zuprostend, auch gleich hinter die Binde kippt. Dann setzt sie sich vorerst auf die Reling und wartet wohl darauf, dass es losgeht.
Abreise
Der Außenminister wird so manches Seemannsauge wohl weniger zum Leuchten bringen wie die zwei doch überaus ansehnlichen Passagierinnen. Er bleibt vor dem Landungssteg stehen, sieht zuerst etwas skeptisch auf das Schiff, bevor er sich an Bord begibt. Der Steg knarzt furchteinflößend, und so mancher hält wohl den Atem an in Sorge, das Holz möge unter der Last des beleibten Chirà brechen, während dieser sich unsicheren Schrittes auf das schwankende Schiff begibt. Doch schließlich kommt er sicher an Deck an, dreht sich noch einmal in Richtung Land, bevor er sich auf dem Schiff umsieht. Chelia Zontor bedenkt er nur mit einem leichten Nicken, Maria Villa Lobos entlockt ihm jedoch ein freundliches Lächeln und begibt sich auf sie zu.
"Werte Lobos," meint er freundlich, "ich hoffe Ihr musstet nicht zu lange auf den guten alten Ojiras warten."
Abreise
Maria deutet eine Verbeugung an.
"Nicht doch, ehrenwerter Ojiras. Ihr seid puenktlich wie der Regen nach dem Sturm. Darf ich euch ein Glaeschen zur Staerkung anbieten?"
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"Aber selbstverständlich," antwortet der Priester. "Ich danke Euch von Herzen."
Dann nimmt er das Glas Rum und nippt daran.
Abreise
Nicht lange nachdem alle Passagiere an Bord gegangen sind, erteilt der Kommandant der Flotte den Befehl zum Auslaufen. Geübt und zielsicher machen die Mannschaften die Schiffe vom Kai los - erst die "Vacaltan", gefolgt von der "Sijavas na Estichà" - und nehmen nach verlassen des Hafens Kurs gen Süden auf.