Ruhe herrscht wenn der Schleier der Nacht über der Stadt liegt, die Lichter erlischen und die Bewohner in ihren Schlaf gleiten. Waren die Straßen und Gassen am Tage belebt, so schienen auch diese des Nachts im Schlaf zu versinken. Der gleichmäßige Schritt der Stadtwachenpatrouillen, der hier und dort erklingt. Ein singender Betrunkener auf dem Weg nach Hause, wo vermutlich die Frau schon mit dem Nudelholz wartete. Friedlich und ruhig erschien es in der Nacht, doch aus den Schatten lösen sich jene die das Licht scheuen. Zwysel auf der Suche nach Nahrung, balgende Charas, aber auch lichtscheues Gesindel traute sich aus seinen Verstecken, suchten diverse Kaschemmen auf, schmiedeten Pläne, oder tauschten Informationen aus. Ja, die Nacht war nur auf den ersten Blick eine ruhige und friedliche Zeit.

Auch die Velacha Mejdras schlummert vor sich hin, beleuchtet von dem silbrigen Licht der Monde welche die Schatten nicht vertreiben konnten, sie eher nährten. Ein leises Poltern ist zu hören, ein Rumpeln vielleicht. Etwas rollte über die Unebenheiten der Pflastersteine die Straße hinab. Ein Fässchen, ein kleines, ist es das die Velacha entlangrollt und dabei eine Spur seines Inhaltes hinter sich lässt. Vorbei an einigen Hauseingängen, erst rasch, dann langsamer werdend bis es schließlich an einem Hausvorsprung der Menagerie ap Lahzar zum erliegen kommt. Rot ist die Flüssigkeit, dickflüssig und zäh, schimmerte nur dunkel im Licht der Monde. Rund um das Fässchen bildet sich noch eine kleine Lache bis der Strom aus dem Inneren versiegt. Es dauert nicht lange dann lockt diese Flüssigkeit auch schon jemanden an. Glühende Zwyselaugen leuchten, recken das Näschen in die Luft und tappsen darauf zu, werden vom Geruch angelockt wie die Nachtfalter vom Licht.