Sogar die unwichtigsten und scheinbar belanglosesten Informationen dringen irgendwann an die Ohren Neugieriger, formen sich als Gerüchte, werden zu Tratsch, irgendwann zu angeblich fundierten Aussagen und schließlich zu unumstößlichen Gewissheiten. So soll das del Sadi Anwesen, der kleine, kollige Hof irgendwo im Nirgednwo, dort wo sich Maikong und Kaninchon gute Nacht sagen, seit kurzer Zeit nicht mehr bewohnt sein. Die Arbeit mit dem Federvieh liefe wohl weiter, doch die Falknermeisterin selber sei in die Stadt gezogen und nur noch selten auf ihrem eigenen Grund anzutreffen. Stattdessen sähe man sie nun häufiger im Kloster ein und ausgehen. Hat sie vielleicht endlich den Firlefanz mit den Falken aufgegeben und ist unter die Raben gegangen. Aber vielleicht sind das auch doch nur Gerücht über diese merkwürdige, wenig umgängliche Frau, die ihr Einsiedlerleben außerhalb Estichàs fristete. Und im Grunde: wen interessierte es schon wirklich? Dinge und Personen, die die Röhre nicht bewegten. Nur ein netter Zeitvertreib sich mit amüsanten Spekulationen, über halbwegs Bekannte Leute den Tag zu versüßen.