Estichà Unterer Markt

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Aufbruch und Abschied (Untermarkt)

Lynelle del Sadi ⌂ @, Saturday, 17. July 2010, 12:57
bearbeitet von Lynelle del Sadi, Saturday, 17. July 2010, 13:17

Noch liegt Vesanas Schleier dunkel und schützend über der Stadt, als zur Stunde der Endrakha zwei Frauen den Weg zum Südtor anschlagen. Die Eine führt ein Karkech am Zügel, dessen üppiges Gepäck eindeutig auf eine längere Reise hindeutet. Ein kurzärmeliger, brauner Ledermantel umhüllt den überschlanken Körper, an dessen Hüfte ein Gürtel mit Sejuraköcher und entspanntem Jagdbogen befestigt ist. Ein brauner Hut mit weiter Krempe sitzt auf den kurzen Locken und wirft einen Schatten auf das Gesicht, auf dessen schmalen Zügen euphorische Erwartung mit bitterem Abschiedschmerz ringt.
Hand in Hand mit der anderen Frau, einer vermummten Drakha, erreichen die Beiden schließlich das Tor und verharren dort. Für eine endlos erscheinende Zeitspanne verliert alles um sie herum an Bedeutung. Ein Kuss, eine sehnliche Berührung, leise geflüsterte Worte und beteuernde Gesten zeugen von dem Abschied, den die Frauen voneinander nehmen.
Schließlich verlieren sie sich in einer letzten innigen Umarmung, ehe die Kleinere von beiden sich abwendet und auf den rot geflammten Hengst aufsteigt. sie berührt den metallenen Eiskristall, der um ihren Hals hängt mit einer ergebenen Geste, dann wendet sie ihr Karkech mit knappem Schenkeldruck um und treibt es an, um die Stadt zu verlassen und nach wenigen Augenblicken in der Dunkelheit zu verschwinden. Der Schrei eines Falken verklingt leise in der frühmorgendlichen Stille.

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Noch eine Weile...

YYDM @, Saturday, 17. July 2010, 15:47 @ Lynelle del Sadi

...steht die Drakha dort, und sieht der Jägerin hinterher. Die glimmend gelben Augen tasten sich mit unstetem Blick durch die dämmrige Umgebung, als die schmale Silhouette der Reiterin immer kleiner und verlorener wirkt, und schliesslich von einer Wegbiegung verschluckt wird. Nicht nur ihres Amuletts beraubt ist sie - auch die sonst harten Konturen eines Harnisches, die sich unter der dunklen Vermummung der Drakha üblicherweise abzeichnen, fehlen. Die Tatze auf der Asnichara abgestützt, harrt sie aus - senkt schliesslich den Blick, und wendet sich um, mit schnellen Schritten den Ort des Abschieds verlassend.

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