Schwer liegt die Machmittagssoa auf den Dächern der Stadt, lässt die erhitzte Luft flimmern und den Staub auf dem Boden aufwirbeln und wie Nebelschwaden durch die Straßen ziehen. Zwischen den Buden und den Ständen auf dem Markt staut sich die Hitze förmlich, stetig angefacht durch die sich drängenden Leiber, die sich Lücken suchend und Gelegenheiten erhaschend vorwärts schieben.
In einem schattigen Hauseingang, etwas erhöt auf einem Mauervorsprung, sitzt eine junge Frau. Im Schneidersitz, den Rücken an die Hauswand gelehnt sitzt sie dort in einer beinahe feierabendlichen Pose und lässt den Blick über den Marktplatz gleiten. Doch ihr Gesichtsausdruck mag nicht so recht zu der entspannten Haltung passen: aufmerksam wirkt sie, fast schon konzentriert, während ihre Augen umher schweifen, als würde sie etwas, oder jemanden suchen. Immer wieder verharrt ihr Blick eindringlicher auf einer alltäglichen Marktszene um kurz darauf wieder desinteressiert von ihr abzulassen und sich etwas anderem zu widmen. Ihre Aufmerksamkeit scheint dabei unwillkürlich zu schwanken und immer wieder runzelt dich die Stirn in dem schmalen Gesicht unzufrieden, in Gedanken vertieft.