De zweite Tag der Feierlichkeiten dämmert heran. Die Nacht über haben die freiwilligen Gläubigen draußen vor der Stadt auf dem kleinen Hügel inmitten der großen Wiese ihren Dienst verrichtet. Sie haben das Feuer bewacht, immer mal wieder einen Scheit nachgelegt und so die Flammen am Leben erhalten, so dass sie immer noch brennt, als der zweite Tag herein bricht. Noch am Feuer werden die ersten Gebete des Tages gesprochen, bevor die wirklich geplanten Feierlichkeiten weiter gehen.

Feierlichkeiten zu Ehren der Götter -
Tag 2

Akt 1:

Bereits früh am Morgen werden die Tore der Arena für die Gläubigen geöffnet. Sie können das Bauwerk betreten, brauchen dazu nicht einen Schekel Eintritt zahlen, da die Organisatoren sowieso nicht erwarten, dass jedermann an den Feierlichkeiten teilnehmen wird. Selbstverständlich sind genügend Ordner eingeteilt, so dass man nötigenfalls die Menge kontrollieren könnte. Aber erst einmal lässt man jeder, der es wünscht, in das gigantische Bauwerk, um drinnen einen Platz zu finden. Ab da an dauert es auch gar nicht mehr so lange, in der Mitte der Arena treten einige Priester und Novizen in einer langen Prozession auf. Es werden sicherlich nicht alle Orden dabei sein, da sich nur die eingefunden haben, die die Feierlichkeiten unterstützen wollen. Aber dennoch handelt es sich um eine Vielzahl der Orden, die mit ihren Priestern vertreten sind. Die Priester stimmen zusammen einige Gebete und Lobpreisungen ihrer unterschiedlichen Götter an, bevor man mit einer gemeinsamen Meditation und einem anschließenden Lied, den neuen Tag begrüßt. Für manch einen mag es langweilig und spröde sein, doch werden auch diese Personen auf ihre Kosten kommen, da die morgendliche Veranstaltung von einer Kampfeskunst Darbietung eines bekannten Ordens abgeschlossen wird.

Akt 2:

An diesen ersten Akt der Feierlichkeit schließt sich nahtlos der zweite Teil an. Bei diesem Teil bekommen die Orden ihre Zeit, in der sie die Arena als übergroßen Tempel nutzen können. Die Gläubigen sitzen auf den Rängen und werden sicherlich hin und wieder gehen und wieder kommen, je nachdem, ob sie einem bestimmten Orden zugetan, oder abgeneigt sind. Da vorher bekannt gegeben wurde, zu welchem Zeitpunkt der jeweilige Orden seine Zeit eingeräumt bekommen hat, kommen andere auch erst, wenn ihre Glaubensrichtung ihre Zeit hat. Die einzelnen Orden sind natürlich vorher über die Möglichkeiten informiert worden und hatten daher genügend Möglichkeiten ihr Zeitfenster entsprechend vorzubereiten, so dass wohl die unterschiedlichsten Darbietungen den Zuschauern geboten werden. Dies reicht von gemeinsamen Gebeten, über Kampfdarbietungen bis hin zu Opferung für den jeweiligen Kult. Jeder Orden nutzt seine Zeit eben so, wie seine Glaubenrichtung es gebietet.

Akt 3:

Der zweite Tag klingt so relativ unspektakulär aus. Zum Ende treten noch ein paar Gaukler auf, die allgemeine Atmosphäre noch ein wenig erheitern, aber insgesamt bleibt der Tag eher besinnlich und den Gebeten gewidment. Allerdings bereitet man die Gläubigen bereits auf die 24 Stunden der offenen Tempel vor, die den kompletten nächsten Tag einnehmen werden und bereits mit Anbruch der frühen Morgenstunden beginnen werden.

Auch diesmal ist der Hüter anwesend. Sein wohl erster Besuch in der Arena, auf den hohen Rängen, von denen aus ein halbblinder vermutlich viel zu wenig mitbekommt, als das er es genießen könnte. Immer wieder läßt sich der Greis, von den um ihn herum sitzenden erklären, was dort unten vor sich geht, wenn seine Ohren ihm nicht mehr weiterhelfen.

Maria läßt sich natürlich die Kampfkunstdarbietung nicht entgehen, und kehrt dann zurück, wenn der Orden des Delvan seine feurigen Rituale vollführt.

Es ist fast als hätte die junge Schwarzhaarige auf das neue Regierungsmitglied gewartet. Was nicht besonders schwer gewesen wäre, da zum einen auszurechnen war, dass Maria zu den Darbietungen der Delvan erscheinen würde und zum andere ihre imposante Gestalt sich ankündigen würde. Wie auch immer die Stadträtin es angestellt hatte, sie gesellt sich kaum das Maria sitzt, zu der selbigen. "Sei gegrüßt, Maria." spricht sie die mächtige Frau an. "Darf ich ein wenig bei Dir sitzen, vielleicht kannst Du mir das eine oder andere an der Darbietung da unten erklären?" fragt sie heiter.

"Bei mir sitzen kannst du immer gerne, aber erklären kann ich dir hier sicherlich nicht viel! Ich habe keine Priesterausbildung genossen. Ich weiß nur, daß Delvan Wunder wirken kann..."

Yinua verbringt den ganzen Tag mehr oder weniger in der Arena. Kurz gesellt sich ihr Sekretär zu ihr, eine Schale mit fettigen Posheytoscheiben auf der Hand, und unterhält sich mit ihr, dann ist die Justizministerin wieder alleine. Mit dem glimmenden Yoromamulett auf der Brust und der Asnichara an der Seite scheint sie sich gegen alle Unbill gewappnet zu fühlen - keine Leibwachen, keine Diener, noch nicht einmal eine schnöde Begleitung.

"Bei mir sitzen kannst du immer gerne, aber erklären kann ich dir hier sicherlich nicht viel! Ich habe keine Priesterausbildung genossen. Ich weiß nur, daß Delvan Wunder wirken kann..."

Quanna schmunzelt ein wenig zu der Aussage der Politikerin und hebt dann die zierlichen Schultern. "Nun es geht mir ja auch nicht um eine sakrale Einweisung in alle Belange des Ordens. Du kannst mir aber sicherlich ein wenig darüber erzählen für was das eine oder andere gut ist. Und wenn nicht auch nicht schlimm, dann leiste ich Dir einfach ein wenig Gesellschaft." mit diesen Worten nimmt sie neben Maria platz und macht es sich sichtlich gemütlich.

Auf den Rängen befindet sich auch Lirja.
Neugierig blickt sie auf die anderen Plätze,ob sie nicht jemanden bekannten finden möge.

Bei den Kampfdarbietungen hat Maria dann doch einige Kommentare auf Lager!

In der Tat erheischt die stolze Drahka einigen Respekt unter ihren Nachbarn, so das sie ihr nicht auf den Pelz rücken - es bleibt ein wenig Platz rechts und links neben ihr.

Der Orden Endrahka vollführt gerade seine streitbaren Rituale als Yeval sich nähert und sie grüßt. Da zwei stolze Chira natürlich mehr Platz brauchen als eine, tritt er Yinuas Nachbarn kurzer Hand gegen das Schienbein. Als der Mensch sich im Schmerzreflex vorbeugt, greift Yeval ihm in den Nacken und wirft ihn in die Reihe vor ihnen.

Amüsiert den entstehenden Tumult beobachtend, setzt er sich neben Yinua und beginnt ein Gespräch mit ihr.

Quanna hört dem neuen Regierungsmitglied aufmerksam zu und versucht sogar ein paar schlaue Fragen zu stellen, was ihr mitunter sogar gelingen sollte. Ganz unbedarft scheint sie dann doch nicht zu sein.