Estichà Unterer Markt

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Ein Ständchen (Untermarkt)

Musikus, Tuesday, 27. April 2010, 15:46

"Götter, wieso hab ich mich drauf eingelassen, sowas blödes... viel zu früh.." brummend schlurft der junge Mann über den Markt. Unverkennbar ist er ein Musiker, seine bunte Kleidung und die Laute über der Schulter sprechen jedenfalls dafür. Doch ist es eine ungewöhnliche Zeit , ist es früh am Vormittag, für Einen, der Nachts in den Tavernen und Kneipen aufspielt eine schreckliche Zeit.
Mit schmalen Augen blinzelt er in den hellen Schein der Soa und fährt sich über das unrasierte Kinn.
Ein wenig missgestimmt schlurft er die Vochà Sutras hinunter, in das neue Viertel, kein bisschen fröhlicher suchter eine bestimmte Strasse, erst als er die Vochà Corova entdeckt, hellt sich seine Miene auf.
So übellauniger bisher war, er ist Profi, ein Vollblutmusiker, seine Schultern starffen sich, elegant schwingt er sein Instrument über die Schulter und streicht prüfend mit dem Dauemn über die Saiten.
Vor dem Haus der Richterin bleibt er stehen räuspert sich und schlägt einen Wohlklingenden Akkord an.

"Wir sind frei wie die Vögel!
Wir sind vogelfrei!
Wir ziehen mit ihnen im Winde!
Wohin ist einerlei! "

Dunkel und voll tönt seine Stimme über die Vochà und das Haus, sollten die Bewohner des Hauses noch im Schlaf liegen, werden sie sicherlich geweckt. Nun, es gibt unangenehmere Arten, geweckt zu werden....

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Ein Ständchen

YYDM @, Tuesday, 27. April 2010, 17:16 @ Musikus
bearbeitet von Britta, Tuesday, 27. April 2010, 17:19

Die erwartete Reaktion lässt nicht lange auf sich warten. Einer der der Straße zugewandten Fensterläden öffnet sich, und das mit dunklen Stoffen verhüllte Gesicht der Richterin kommt zum Vorschein, ihre gelben Augen konzentriert verengt. Sie trägt ein einfaches, dünnes Hemd, und die Schnallen ihrer Handschuhe sind an den Seiten noch geöffnet. Sie betrachtet den Musiker eine ganze Zeit lang mit gespitzten Ohren, dann wirft sie den Kopf in den Nacken, und lacht vergnügt aus vollem Halse.

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Ein Ständchen

Musikus, Tuesday, 27. April 2010, 18:26 @ YYDM

Der Meister der Musiwirft ihr ein verwegenes Lächeln zu, einen Weile klippert er nur auf der Laute, dann setzt er zu einem neuen Lid an, etwas rauer ist die Melodie, doch eingängig.

"Ich ziehe einsam meine Bahn,
so wie ein Stern am Firmament
In meiner Seele lodert Wahn
der wie ein Feuer in mir brennt

Du dunkler Engel in der Nacht ,
was hast du aus mir gemacht
Ich kann dich nicht vergessen ,
ich bin von dir besessen

Kein andres Weib mein Aug mehr sieht,
weil meiner Welt die Farbe fehlt
Keine dein Bild in mir besiegt,
Du bist das Einzige was zählt
Ich kann dich nicht vergessen,
ich bin von dir besessen
Warst doch kein Engel wie gedacht,
Du bist des Teufels dunkle Macht

Du bist des Teufels dunkle Macht,
ich kann dich nicht vergessen
Ich bin von dir besessen,
ich kann dich nicht vergessen"

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Ein Ständchen

YYDM @, Tuesday, 27. April 2010, 19:06 @ Musikus

Die Augen der Chirà verengen sich, als vor ihrer Tür so lautstark von Lijan gesungen wird, und die Begeisterung Yinuas hält sich diesmal etwas deutlicher zurück. Gegen Ende seines Liedes winkt sie ihn zu sich, den jungen Menschen forschend musternd.

"Wer hat euch bezahlt, Maestro?", fragt sie neugierig, und legt ihm einige kleinere Münzen in die Handfläche.

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Ein Ständchen

Musikus, Tuesday, 27. April 2010, 19:49 @ YYDM

"Es ist mir nicht beschieden Euch einen Namen zu nennen, denn Euer Verehrer bevorzugt es anscheinend, unerkannt zu bleiben. Und wer fragt schon, wenn man ein solcher Bote ist?"
Galant verbeugt sich der junge Mann und zwinkert der Chira zu. Mit der Geschmeidigkeit eines Taschenspielers lässt er die Münzen in der Hosentasche verschwinden und fährt sich durch das braune, wellige Haar.
"Es ist mir eine Freude und Ehre zugleich, Euch als Bote erfreuen zu können, wurde mir doch beschieden, ein drittes Lied zu singen. Nur hoffe ich, das es diesmal Euren Geschmack eher trifft."

Zart streicht er über die Saiten, fast liebevoll wirkt es, dann stimmt er eine fröhlicherer Musik an und wieder ertönt die Stimme dunkel und warm.

"Ich wär so gern ein kleiner Sonnenstrahl,
ein kleiner Lichtblitz, Lichtblick am Horizont.
Ein Gute-Laune-Bringer, ein Friedensbote und
ein Freudenspender, Glücksversender, ein Lächeln ohne Grund.

Ich wär so gern ein kleiner bunter Fisch.
Ein Flußumschwinger, Wasserplanscher voll von Lebenslust. Ein Lebenskünstler, Glücksgeniesser, Leben für den Augenblick.
Geplantes Ablenkungsmanöver von Deinem Problem.

Ich wär so gern ein großer, grüner, starker Baum. Ein Berg, ein Fels in Sturm und Brandung
warmer sichrer Hort. Ne starke, feste Schulter spender für Geborgenheit. Die Rückendeckung, Sicherheit, vertrauen für alle Zeit.

Doch zu meinem Bedauern werd ich davon gar nichts sein. Denn ich bin stinknormal und habe lediglich nur schwein. Daß Du an mir was findest drum versuche ich zumindest vom Sonnenstrahl, vom Fisch, vom Baum ein Stück für Dich zu klauen."

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Ein unmoralisches Angebot

YYDM @, Tuesday, 27. April 2010, 20:03 @ Musikus

Die Richterin, deren Zahl an Verehrer trotz natürlich unglaublich viel verhüllter Attraktivität nicht endlos ist, sieht den Musiker kritisch an, und lauscht dann dem heiteren Lied, in welchem dann auch keine weiteren Ketzereien vorzukommen scheinen (höchstens kleinere Verstöße gegen das Privateigentum). Sie stützt sich mit den Unterarmen im Fenster ab, und betrachtet den jungen Mann, und nickt vergnügt bei seiner Darbietung mit. Gegen Ende klatscht sie obligatorisch.

"Na kommt...", lockt sie den Niedrigverdiener. "...für 5 Dublonen werdet ihr mir sicherlich sagen, wer es war. Ich sage das auch nicht weiter, geschweige denn eurem Auftraggeber."

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Ein unmoralisches Angebot

Musikus, Tuesday, 27. April 2010, 21:01 @ YYDM

Empört reisst der jungen Mann die schlehenfarbenen Augen auf.
"Edle Dame, wie könnt Ihr! Mein Ruf wäre ruiniert, wer würde mir derart delikate Aufträge anvertrauen, wenn er sich einer schnöden Enthüllung anheigefallen sähe? Wovon sollte ich dann leben? Obwohl mein Herz den schönen Künsten zugetan ist, so braucht mein Bauch den schnöden Mammon, um gefüllt zu werden."
Theatralisch legt er die Hand an seine Brust und schaut die Verhüllte treuherzig an.

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Ein unmoralisches Angebot

YYDM @, Tuesday, 27. April 2010, 21:23 @ Musikus

Yinua scheint plötzlich etwas abgelenkt, und nickt dem Musikus nur zu.
"Jaja, schon gut.", entgegnet sie etwas abwesend, und hebt die Pfote zum Gruß.
"Dann vielen Dank für die Lieder, Spielmann. Eure Ehre will ich sicher nicht in Versuchung führen."

Die Drakha zwinkert ihm schnell zu, und fährt sich mit der Pfote kratzend über die Stirn.

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Am Ende

Musikus, Wednesday, 28. April 2010, 16:50 @ YYDM

"Bei meiner Ehre, Ihr seid wahrlich ein beachtliches Weib. So verrate ich Euch dies: es war kein Chira."
Tief verneigt sich der Spielmann und strahlt, macht eine halbwegs elegante Drehung und schreitet davon, vermutlich sich ein schönes Plätzchen suchend und ein wenig Schlaf nachholen.

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