Estichà Unterer Markt

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ein alter Mann auf einem Fass (2) (Untermarkt)

Barwaan @, Saturday, 17. April 2010, 16:05 @ Barwaan

„Der heilige Rat wacht über uns, wacht darüber, dass unsere Gesetze den göttlichen Gesetzen entsprechen. Doch wir sind nur Sterbliche und der Wille der Götter und ihre Gesetze mögen auf dem steinigen Weg vom Tempelberg hinab, bis in die hinterletzte Gasse Elurya verzerrt werden, sich verändern, sich wandeln. Aus diesem Grund wandeln wir uns, verändern uns und gehen einmal Bergab, einmal Bergauf. Doch die Götter bleiben und sind umunstößlich und wenn Chiskel uns holt und vor das Göttergericht stellt, wenn Yorom darüber entscheidet ob wir in das ewige Eis gehen sollen, wollt ihr vorgeben, die göttlichen Gesetze nicht gekannt zu haben?
Seit meiner Rückkehr, lebt man in Esticha in Angst. Angst vor dunklen Gestalten, Angst vor Gewalt, Angst vor Tod und Korruption.
Ich sage FÜRCHTET EUCH!“, die Stimme des Hüters wurde wieder laut und hart, „Fürchtet euch, die ihr uns in Angst leben laßt, fürchtet die Niederkunft göttlichen Zorns! Fürchtet ihre Strafe und fürchtet das elurische Volk“, dabei deutet er auf den Stadtgardisten an seiner Seite, der noch immer zusammen mit dem Vasani Acht darauf gab, das er nicht vom Fass kippte, „denn die Götter lieben Elurya und lieben sein Volk! Ich sage 'Fürchtet euch!', die ihr unschuldiges Leben nehmt. 'Fürchtet euch!', die ihr euch an den Mittellosen bereichert! 'Fürchtet euch!', die ihr verlernt habt, die Götter zu fürchten!
Doch wir, die wir die Götter lieben, wir, die wir nach ihren Gesetzen leben, 'Habt Zuversicht!', habt Zuversicht in die Götter, habt Zuversicht in ihre Priester. Legt den Zweifel ab, den wenige schürrten, legt den Zweifel ab, denn in ihm gedeiht die Ketzerei. Reicht einander die Hände“, und der Mann auf dem Fass faßte die Hände seiner beiden Stützen, die widerum ihre freien Hände ausstreckten. Der Hüter wartete einen Moment, ob man seinem Beispiel folgen wolle, „und seid ein einiges Volk des wahren Glaubens. Habt Vertrauen in jene die euch führen und laßt eure finsteren Gedanken hinter euch. Esticha ist im immer Wandel, Elurya wird sich stets verändern. Doch die Götter werden bleiben und über euch wachen. Ihre Priester werden bleiben und über euch wachen.“, leiser fügte er hinzu, „Ich werde bleiben und über euch wachen.“
„Ob Delvan euch Licht spendet, oder Vesana ihren dunklen Mantel über euch ausbreitet – habt Vertrauen. Ob Endrakhas Feuer in euch brennt, oder ihr Yoroms kalten Griff am Herzen spürt – habt Vertrauen. Fürchtet nichts, außer den Zorn der Götter, denn ihr Urteil erwartet euch, wenn ihr die Röhre hinter euch laßt. Vertraut auf das Urteil der Götter und liebt sie, denn sie lieben euch.“
Erschöpft schnappte der Greis nach Luft um sich sogleich vom Fass helfen zu lassen.
Das Schauspiel war vorrüber und die Spuren davon, waren schneller beseitigt, als beim mühsamen Auf- und Abbau einer Tribüne samt Rednerpult.
Allein ihre Geschichte würde bleiben... diesen Gedanken mochte Barwaan sicher.

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