Estichà Unterer Markt

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Razzia im Meerdrachen (Untermarkt)

Stadtwache von Esticha @, Sunday, 11. April 2010, 13:04

Es ging alles recht schnell. Der Meerdrache wurde gerade erst geöffnet, als eine Jajana der Wache eintraf und bewaffnet hinein gingen. Die wenigen Gäste, welche bereits den Drachen aufgesucht hatten, berichten von einem Kampf des Wirtes gegen die Stadtwache. Einges soll zu Bruch gegangen sein. Später heißt es dann gar Tahir Arun hätte 4 Leute in Schach gehalten, letztlich aber nichts ausrichten können. Wie viel Wahrheit in diesem Gerede steckt ist wohl kaum mehr auszumachen.

Fakt jedoch ist das kurz darauf die Wachen auch schon wieder aus dem Meerdrachen hinaustritt. Der Jaharual der Jajana gibt seine Befehle und Tahir Arun wird direkt zur Wache gebracht. Er ist in Ketten und wird behandelt wie einer der Schwerverbrecher. Immer wieder stoßen die Wachen zu...Immer wieder treiben sie den Wirt zur schnelleren Bewegung an.

Gerüchten zufolge soll Tahir Arun die gesamte Stadtwache in Aufruhr gebracht haben. Er hat sie mit falschen Mitteln hinaus gelockt. Nun soll er in den Turm gebracht werden. In den Turm, wo seit neuestem ein Spezialist aus der Allianz seine Aufgabe mit Stolz erfüllt. Er wird gestehen....da können wir uns sicher sein.

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Entsetzen

YYDM @, Sunday, 11. April 2010, 13:35 @ Stadtwache von Esticha

"Tahir? Seid ihr euch sicher, dass er....?" Die Augen der Richterin weiten sich, als sie das Gerücht erfährt, und werden vor Enttäuschung und Entsetzen groß. "Das kann ich mir nicht vorstellen, aber warum...?"

Das 10 Schekelstück fällt schekelweise. Yinuas Augen werden zu schmalen, wütenden Schlitzen, dann schüttelt sie den Kopf - aber zu ihrem Zorn fällt ihr auf der Schnelle kein Schimpfwort ein, das stark genug wäre.

"Oh, wenn das stimmt - dann...!"

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[Teil 1] DIE NACHT ZUVOR: Der nächtliche Callisjio-Ritus

Der Turm @, Sunday, 11. April 2010, 13:52 @ Stadtwache von Esticha

Die Dämmerung zieht über die Hafenstadt Estichà wie ein unliebsamer Geist. Das Treiben am Unteren Markt lässt nach. Die Dunkelheit schleicht sich allmählich wie ein Dieb durch die Gassen. Der Wind, der vom Metchà mit sanftem Brausen herniederzieht, trägt die Finsternis zuerst in die Ecken schmaler Gebäudevorsprünge, dann auch auf die Straßen selbst, wo sie wie ein heimlicher Nebelschleier allmählich alles in ihrer schier undruchdringbaren Dunkelheit erstickt. Es scheint an jenem Tag beinahe so, als wäre es Sanikas Atem selbst, der die Nacht unaufhaltsam herbeifegt. Sie nimmt vor nichts halt, weder vorm Stadttor noch vor dem Himmelsgewölbe selbst. Nur einige Fackeln und das diffuse Licht, das vereinzelt aus den Häusern dringt, kämpfen hier und da gegen die finstere, unbehagliche Umwölkung, durch welche das sterbende Himmelsfeuer mit Füßen getreten wird, bis es leblos am Boden erstickt darniederliegt und sehnsüchtig auf seine Auferstehung harrt, die vielleicht am nächsten Morgen, so wie man es gewohnt ist, geschehen wird, so Hostinos den armen Seelen Estichàs gnädig ist. Die Händler haben längst ihre Waren auf Karren verladen oder versperrt. Einige liegen wohl auch schon im Bett und träumen das ihrige. Beinahe alle Markstände sind abgebaut und der Platz des Unteren Markes ist wie verwandelt. Verwandelt in einen unheimlichen Ort, der nach seinem verdienten Schlaf lechzt. Die Farben verschwinden. Hier und da leuchten in finsteren Ecken glimmende Punkte wie rote Augen auf, die schon ehe sie erschienen sind wieder mit einem leisen Rascheln in den Büschen verschwinden. Wie eine dicke Pechschicht beginnt das schwarze Nichts alles zu überdecken und zur bestimmenden Farbe zu werden. Es übertüncht wie ein seidiger, kalter Schleier mit seiner gierigen Ummantelung alles, was gerade noch vor Augen war. Dort wo tagsüber noch Lärm und buntes Treiben herrschte, ruht nun die Nacht, die schon selbst etliche Spelunken erfasst, in der sich Diebe und Herumtreiber des späteren Abends vergnügten. Es scheint, als wäre die ganze Stadt gestorben und alle Lebewesen mit ihr. Als hätte Estichà den Segen Hostinos’ verloren und würde vergessen bleiben und nie mehr erwachen.

Doch man täuscht sich. Ein Ort scheint gerade erst jetzt von Leben erfüllt zu werden. Ein Ort, der normalerweise gemieden wird und an dem man zumeist nur unfreiwillig und in Ketten gelangt. Ein Ort, in dem Jammer und Qual zuhause sind, erstickende Schreie und stinkende Blutlachen, in denen sich die blutroten Bächlein, welche aus abgetrennten Gliedmaßen entspringen, ansammeln. Es ist ein Ort, den man häufig aus dem Gedächtnis streicht, der aber seit jeher Bestandteil der Stadt ist. Er ragt mit über 60 Vat Höhe gen Himmel, sodass man meinen könnte, er hätte das Gewölbe bereits mit seiner Spitze erreicht. Dieser Ort, an dem sich in der heutigen Nacht etwas ganz Sonderbares ereignet, ist zum Schutz der Bürger mit einer dicken Mauer aus hartem Gestein umfriedet. Es ist der Gefängnisturm, der häufig nur ‚Turm’ genannt wird. Wer schon einmal dort war, weiß, weshalb man ihn häufig aus dem Gedächtnis und aus der alltäglichen Wahrnehmung streicht. Man munkelt, dass ein neuer Wind durch die Zellen und Kellerräume, in denen sich der grausige Al-Gandhi-Trakt befindet, in denen immer noch Leichen verwesen und die Zellen mit ihrem feuchten, süßlichen Geruch erfüllen, wehen soll. Vieles soll sich dort in den letzten Wochen verändert haben. Manches Mal soll sich in der Nähe des Turms das Meerwasser rot verfärbt haben, munkeln ältere Fischer. Was wirklich bei Verhören im Turm geschieht, wissen wohl nur die wenigsten. Und alle die es nicht wissen, sind froh darüber, es nicht wissen zu müssen. Auch wer sich überhaupt in diesen alten, feuchten Gemäuern befindet, ist im Allgemeinen unbekannt. Nicht jeder Prozess wird öffentlich wahrgenommen. All dieses Wissen ist eines, das man nicht unbedingt entbehrt.

[es folgt Teil 2]

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[Teil 2] DIE NACHT ZUVOR: Der nächtliche Callisjio-Ritus

Der Turm @, Sunday, 11. April 2010, 13:54 @ Der Turm

In der Nähe des Hafens beginnt sich eine kleine Prozession auf den Mauern, die den gigantischen Gefängnisturm umringen, zu bilden. Sie sammelt sich schließlich an jenem Punkt, welcher exakt über dem verschlossenen, schweren Eingangstor, das durch die Mauer hindurchführt, liegt, auf einer größeren, von steinernen Zinnen umrankten Ebene. Es sind wenige Personen, die Fackeln in ihren Händen tragen und einstimmig monotone Worte vor sich hin murmeln, als würden sie jemanden beschwören. Ihre festen, peitschenden Stimmen hallen durch die Gewölbe des Turmes und werden von Sanikas Atem bis auf den Unteren Markt getragen, wo sie über die leeren Plätze wie Sprechchöre von Dämonen scharf anheben, um dann unheimlich vernebelt, zu verebben. Legenden erzählen davon, dass manche Seelen von Hingerichteten aus dem eisigen Reiche Yoroms zurückgekehrt sein sollen, um von ihren Qualen zu erzählen und sie wieder und wieder im Reich der Lebenden zu durchleiden. Schmerzenschreie sollen manchmal aus dem Wasserloch des Turmes bis in die Zellen der obersten Ebenen zu hören sein. Schreie, durch welche Knochen bersten und Herzen aufhören, zu schlagen, wie man erzählt. Gequälte Rufe, die selbst quälen. So wie Yoroms eisige, dürre Finger die Leiber der Menschen durchbohrt, um sie zu sich zu holen, schier noch schlimmer.

Die Fackelträger auf der steinernen Mauer, welche die Vorhut des eigentlichen Baues darstellt, beginnen die Flammen über ihren Köpfen unaufhörlich hin und her zu schwenken und verstummen plötzlich, als wären sie nie zu hören gewesen. Nur das flackernde Licht, das vom Gestein verschluckt wird, tänzelt weiter in die Nacht hinein. Dann erhebt sich eine Stimme und beginnt in fahlem, tiefen Tonfall Sätze aus dem von den Mondrai verehrten Werk „Nocsantàn Callisjio“ zu rezitieren.

"Und ihre Schädel wurden durchbohrt von der eisernen Fahnenstange, sodass sich die am Boden liegende Flagge mit Blut gänzlich durchtränkte. So heißt es von der Heiligen Kriegerin Callisjio."

Wieder erhebt sich der laute, gespenstische Gesang, der allmählich langsamer wird, allerdings nicht leiser und schließlich fast zum Stillstand kommt, ehe er abbricht.

"Ihre Schädelsplitter rammte sie durch ihre Waden, sodass daraus kaltes Blut zu fließen begann. So heißt es von der Heiligen Kriegerin Callisjio."

Der Gesang setzt abermals in vollem Klang ein und verebbt, diesmal bereits wenige Augenblicke danach.

"Und als sie ihnen das das Haupt gänzlich abgetrennt hatte, lachte sie und die Götter freuten sich über ihren Triumph, denn Ihre Feinde waren tot. So soll es auch heute sein, wie bei der Heiligen Kriegerin Callisjio."

Stille. Selbst Telara Vreman Yecanta Mondrijianjar wäre vermutlich von der Präzision dieser Inszenierung ergriffen gewesen, die ganz offensichtlich Züge bestimmter Mondrai-Riten trägt. Die Gruppe steht regungslos über der verschlossenen Pforte. Das Tor darunter öffnet sich und in der Dunkelheit vor der Mauer scheint plötzlich ein geschäftiges Treiben einzusetzen. Einige Uniformierte platzieren sich vor, einige hinter dem Tor. Andere preschen hinaus in die finstere Nacht. Die Fackelträger senken das Feuer, das zuvor noch über ihren Köpfen flammte, und halten es nun in einigem Abstand vor die ihre Brust. Die Stadt Estichà, ihr Reichtum und ihre Gesetze werden oben auf dem Wall inzwischen besungen. Nach einiger Zeit erscheinen die ausgesandten Wachen wieder aus der Nacht. Der Gesang auf die Stadt dauert an. Es scheint beinahe so, als hätten sich die Ausgesandten vermehrt. Riesige hölzerne Karren werden hinter den Mauerwall gezogen. Darauf sind Räder, Holzböcke, Metallgitter und schwarze, eiserne Kessel sowie Kurbelwinden und anderes Gerät im glimmenden Licht der Fackeln zu sehen. Die Wachen sowie die sonderbaren Geräte werden vom Tor, das sich hinter der Meute sogleich schließt, verschluckt. Alsdann erlöschen auch die Fackeln und der leidenschaftlich brennende Gesang, als wäre nichts gewesen. Am Morgen werden vermutlich einige der Bewohner über Albträume zu klagen haben. Albträume, denen sie vielleicht näher sind, als sie es ahnen, so sie die Gesetze der Stadt nicht achten.

Als wäre dieses sonderbare nächtliche Treiben von den Göttern geplant gewesen, wird am nächsten Tag bereits schier überall erzählt, dass der Wirt des Meerdrachen zum Verhör in den neu ausgestatteten Turm gebracht werden soll. Ein zweites Mal gerät so der Turm in den Mittelpunkt des Geschehens. Zu lange haben die Bürger Estichàs ihn kaum wahrgenommen. Nun scheint er sich bemerkbar zu machen, als hätte er ein dämonisches Eigenleben entwickelt.

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Verwundert...

Yeval, Sunday, 11. April 2010, 14:19 @ Stadtwache von Esticha

Verwundert verfolgt Yevals, wie der Wirt in seinen Ketten durch die Straßen getrieben wird. Von schier unermesslichen Neugier getrieben tritt er neben die Jajana und spricht sie an "Was hatt der den angestellt?"

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Verwundert...

Stadtwache von Esticha @, Sunday, 11. April 2010, 16:22 @ Yeval

All diese Fragen werden einfach nur mit "Ich habe meine Befehle" und "Ich bin nicht befugt darüber auskunft zu geben" abgewürgt.

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Razzia im Meerdrachen

Naveya @, Sunday, 11. April 2010, 14:27 @ Stadtwache von Esticha

Gerüchte verbreiten sich schnell in Esticha, sehr schnell.
Vor allem, wenn Angestellte zur Wohnung des Wirts laufen, um seine junge Frau zu informieren.
Nur wenig später verlässt Naveya die Wohnung, eines der Kinder trägt sie in einem Tuch auf dem Rücken, das Andere auf dem Arm.
Rasch geht sie, so wie es eben mit zwei Säuglingen geht und mit ihrer allgegenwärtigen Tasche über der Schulter.
Ihr Gesicht wirkt angespannt, doch überraschend ruhig, fast zu ruhig für eine derart erschreckende Nachricht.
Ihr Atem geht schnell und falch und das Herz mag ihr bis zum Hals klopfen, als sie in der Wache verschwindet.

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Weinend...

Naveya @, Monday, 12. April 2010, 17:34 @ Naveya

... verlässt die junge Mutter nur wenig später die Wache wieder. Sie wirkt aufgelöst und die Tränen laufen ihr unablässig über das Gesicht. Die Augen sind rot und verquollen, als hätte sie schon länger geweint.
Noch immer trägt sie eines der Kinder auf dem Rücken, das Andere drückt sie an sih, als würde sie etwas brauchen, was ihr Halt gibt.
Nun deutlich langsamer geht sie den Weg nach Hause zurück, wikrt sie doch völlig erschöpft. Immer langsamer werden ihre Schritte, tränenblind stolpert sie vorwärts, in die einsame Ruhe ihrer Wohnung.

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