Der Hafen (Untermarkt)
Unten am Hafen herrscht reges Treiben. Bürger schlendern auf der Promenade, Fischer reparieren ihre Netze und Händer bieten an ein paar Ständen ihre Ware feil.
Auf einen der Polder, welche zum festzurren der Schiffe überall zu finden ist, sitzt ein junges Mädchen in ärmlicher Kleidung und heult leidenschaftlich. Dicke Tränen benetzen Ihr verschmutztes Gesicht und hinterlassen glitzernde Spuren.
Der Hafen
Aus der Velacha Niyan kommt ein ebenfalls kleines Mädchen. Als klein würde sie sich selbst wohl nicht bezeichnen, ist sie doch etwa sechs Stürem jung. Sie hat schwarze wirre Locken und ist viel zu gut für diese Gegend gekleidet. Und bei genauerer Betrachtung ist sie auch nicht alleine unterwegs, sondern in Begleitung einer stadtbekannten Patrizierin und deren Leibwache. "Delariya, nun renn nicht so." mahnt ihre Mutter, da ist die Kleine auch schon stehen geblieben und schaut zu dem Mädchen. "Schau mal, das Kind dort." sagt sie und läuft auch schon los. Samancha folgt ihr mit auslandenden Schritten zu dem weinenden Kind. "Was hast du denn?" fragt Delariya vorsichtig. "Kann ich dir vielleicht helfen?" fragt sie weiter und Samancha hält dem Kind ein spitzenbesetztes Taschentuch hin.
Der Hafen
Während sich Samancha und ihre Tochter um das kleine Mädchen kümmern und Ihre Leibwächter nach möglichen Attentäter die Augen auf halten, nähert sich ein Junge, welcher etwa im selben Alter wie das Mädchen ist,unauffällig.
Noch als sich Sam und ihre Tochter um die kleine kümmern, stolpert der Junge und rempelt Samancha versehentlich an.
Er stottert eine flüchtige Entschuldigung und verschwindet darauf hin in den Menschenmassen.
Das Mädchen wiederum macht sich ebenfalls mit eiligen Schritten aus dem Staub, als Sam durch den Rempler von ihr abgelenkt worden ist.
Der Hafen
Ein Harac und seine Patroulie beobachten diese Szene zufällig und folgen den Kindern unauffällig. Ist doch so eine Masche sehr beliebt bei Taschendieben.
Der Hafen
Da Samancha nicht auf das Mädchen geachtet hat, sondern sich nach potentiellen Eltern oder älteren Geschwistern umschaute, sieht sie den Jungen sehr wohl der auf sie zukommt. Das er sie anrempelt kann sie kaum verhindern, aber sie wird ihn am Kragen packen. "Schön langsam, junger Mann." Ihre Leibwache kommt zur Unterstützung, um den Jungen festzuhalten. Sie hält ihm die flache Hand hin. "Du solltest besser daraüber nachdenken, wen du beklauen willst. Du hättest auch einfach fragen können." sagt sie sanft und erwartet wohl von ihr Geld zurück zu erhalten. Delariya ist derweil näher an ihre Mutter getreten und mustert den Jungen aus großen dunklen Augen.
Der Hafen
Der Junge versucht sich vergeblich los zu reißen. Dabei versucht er seinen Peiniger zu treten und zu beißen, dieser weicht ihm aber immer geschickt aus.
Schließlich gibt er aber dann doch auf. Zumindest bleibt er mit düsterer Miene stehen und mustert Samancha hasserfüllt. Aber noch immer gibt der Junge kein muks von sich. Auch das, was er in der Hand verborgen hält, gibt er noch nicht zurück.
Der Hafen
"Hör Mal." sagt Samancha in vertraulichem Tonfall, hält ihm aber noch immer ihre Hand hin. "Wenn du mir mein Geld wieder gibst, werde ich dich nicht den netten Gardisten übergeben, sondern dir und der Kleinen da eine Mahlzeit im Silbermond spendieren. Und jeder von euch bekommt eine Dublone Oben drauf." Sie lächelt sanft und sieht ihn abwartend an.
Der Hafen
Mit einen Plötzlichen Ruck gelingt es den Jungen sich dann doch noch los zu reißen, wobei ein teil seines Hemdes zu Bruch geht.
in windes Eile ist er bei dem Mädchen und nimmt sie schützend in die Arme.
Noch immer reden beide Kinder noch kein Wort.
Der Junge hat bei dieser Aktion einen kleinen Beutel, welches er aus Sams Tasche hat fallen gelassen.