Noch wird es Stunden dauern, ehe sich die Scheibe Delvans erhebt und Esticha erhellt. Anständige Bürger liegen um diese Zeit in ihren Betten, können sich mit gutem Gewissen noch einmal in die Kissen kuscheln, ist es doch noch so zeitig.
Nur Wenige sind um diese Zeit unterwegs, Nachtschwärmer und Zwielichtige, die ersten, die früh zu arbeiten beginnen, unter ihnen Naveya.
Sie sieht aus, als hätte sie die ganze Nacht nicht geschlafen, müde sind ihre Schritte , die sie langsam gen Osttor tragen. Zweckmässig ist ihre Kleidung, Hemd und Hose, hohe Stiefel, einen Rucksack über den Schultern.
Viel zu früh ist es noch, die Stadttore werden noch einige Zeit geschlossen bleiben, so setzt sie sich an die Mauer und wartet.
Die Knie aufgestellt, legt sie die Arme darüber und bettet ihren Kopf darauf. Hin und wieder schreckt Naveya hoch, droht sie doch einzudösen, schliesslich ist die Müdigkeit doch zu gross und sie nickt ein.
Erst, als die Tore sich öffnen und die ersten Karren hereinrumpeln, hebt sie abrupt den Kopf. Erstaunlich behende ist sie auf den Füßen, hat es eilig nun und geht zügigen Schrittes durch das Tor.