Estichà Unterer Markt

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Es brodelt und kocht (Untermarkt)

Fama @, Monday, 24. August 2009, 13:57

Es brodelt und kocht unter den Straßen und Plätzen der gutbetuchten Bürger. Dort wo sich die wenigsten zu gehen trauen, in der unteren Schicht, den dunklen Seitengassen, den Spelunken und Kaschemmen. Fauliger Geruch des Verfalls von Leben und Häusern über das die Nase der Reichen gerümpft wird. Nahrhafter Boden für das Gesindel, die Gerüchte. Hier, neben dem Verfall, nimmt auch vieles seinen Anfang. Leise Stimmen des Wehklagens und des Unmutes über alles und jeden. Ein schlagendes Herz, für jene die lauschen, nicht zu unterschätzen in seiner Kraft. Und es wird stärker. Es tut sich etwas im Untergrund, lauter werden die Stimmen.
Die Suppe der Gerüchteküche wurde aufgesetzt, angefacht und mit allerlei Zutaten versehen. Schwer weht der Dampf durch die Gänge, Hinterhöfe und Häuserschluchten, trägt die Stimmen hinaus aus die Kneipen. Höher steigt er, dringt durch die Ritzen hinauf in die obere Schicht, dem Tageslicht der Wohlgenährten. Wo nahm es seinen Anfang, wer setzt das Gebräu auf, kaum jemand wird es jetzt noch wissen unter den vielen Stimmen des Unmutes.

Bürgerfremd sei die Regierung, wie die Stimmen sagen, untätig und vollgefressen. Was tat diese Regierung schon groß für das Land, außer das die Schlangen vor den verschiedenen Türen der Regierunsmitglieder immer länger wurden. Sie bekämen ihr Geld fürs Nichtstun während viele Leute schwer für ihr Brot arbeiten mußten, aber die werden ja auch nie gefragt. Alte Geschichten werden wieder aufgewärmt.. Die Belagerung des Hostiostempels durch die elurische Armee, die Untätigkeit der Regierung während der Blockade mit seinen wirtschaftlichen Folgen. Hier war es nur den Gilden zu verdanken, welche die Situation entschärfen konnte, die Regierung trug dazu nichts bei außer der üblichen dekadenten Untätigkeit.

Wie war das damals mit der Auflösung der vereinigten Flotte? Geschadet hatte man seine eigenen Händler dadurch, war man doch nun wieder schutzlos, sobald man Metchiya hinter sich gelassen hatte und den Strom hinauf wollte. Ohja, die Regirung hatte etwas getan, geschadet hatte sie.

Erinnert ihr euch noch an die Zeit, bevor der Katzenschrecken die Inquisition nach Estichà brachte? Sie liessen uns in Ruhe - Estichà war nur Estichà und kein aufgeblasenes Elurien. Wir brauchten keine Minister, wir hatten einen Stadtrat. Wohin haben sich die Revolutionäre von einst verdrückt? Sie haben sich aus der Verantwortung gestohlen, und uns die leeren Prunkbauten des ersten Übereifers dagelassen. Unser Geld wässert nicht unsere Felder, sondern ihre Geldbeutel. Estichà, wohin hat dich deine Eitelkeit gebracht?

Immer mehr Stimmen werden laut, es gäbe zu viele Priester in der Regierung. Nicht, dass man sich dem Willen der Priester nicht beugen würde, aber man glaubt, dass in der Priesterschaft jeder für sich sein Süppchen kocht. Der Hüter Barwaan sollte Abhilfe schaffen, aber sehen können die Bürger davon nichts, nur zahlen dürfen sie. Den Tempeln scheint es egal zu sein, daß das Reich nicht mehr regiert wird, weder von einer Regentin, noch von einer Regierung. Aber möglicher Weise ist es genau das, was sie wollen, sind doch genug Vertreter ihres Standes dort Untätig und erhalten auch noch Geld dafür.

Die Regentin, wie sah sie eigentlich aus? Kannte sie noch jemand? Wann hatte man sie das letzte Mal gesehen? Eine Charnia wie sie im Buche steht, dekadent und faul. Hoch leben jene Vorurteile die zutreffen, konnte man sich wenigstens jener sicher sein, wenn es die Zukunft des Landes schon nich war.

Rasch wachsen die Stimmen, vereinen sich, teilen sich wieder und tragen es an andere Orte der Stadt. Von verschiedenen Zeichnungen ist die Rede die in den Seitengassen und unteren Schichten auftauchen. Karikaturen der Regierung, wohlgenährt mit runden Bäuchen auf einem Haufen Gold während gesichtslose Bürger herumtehen und um Hilfe bitten, doch die Mitglieder der Regierung lachen nur. Anderorts will man eine Zeichnung gesehen haben auf der Mitglieder der Regierung sich je Ohren, Augen und Mund zuhalten.

Ja, es tat sich etwas, es kocht und brodelt unter der Stadt. Die Frage die man sich stellt war wohl welches Sprichwort in Zukunft zum Tragen käme: "Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird?" Oder heißt es letztlich doch: "Es ist angerichtet?"

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