In der Rinde eines Baumes (Untermarkt)
Ein alter, schon sehr zerfurchter Baum breitet am südlichen Rand des unteren Marktes seine schönen, wuchtigen Äste aus, an denen junge, biegsame Zweige spriessen. Das vernarbte, zerschlissene Angesicht des ehrwürdigen Stammes birgt manch eine Nachricht - kleine hineingeritzte Nubiandas, als Zeichen der Liebe, Flüche, manch ein Geheimnis, das kleine Hände dort einst hineinschnitten.
In der Nacht hat der alte Herr wieder eine Klinge geschmeckt.
Eine feine, glänzende Harzspur zieht sich über eilige, eng geschnittene Worte:
"Die Kinder sind schön.
Schön, solange sie nicht erlernen, was alle so bitter verlangen:
Den Hass, die Lüge, die Selbstverleumdung."
Eine Betrachterin auf dem Weg zum Markt
Auf dem Weg zum Markt kommt Naveya an dem Baum vorbei und stutzt.
Ihre Augenbrauen ziehen sich ein wenig zusammen, als sie die hastig geschnitzen Wörter liest, ihre Finger streichen sacht über die Wunde in der Rinde .
Sie seufzt leise und ihr Gesicht wirkt nachdenklich, erst, als ein vorrübereilender Botenjunge sie etwas anrempelt, schüttelt sie den Kopf und setzt ihren Weg fort.
Auf dem Markt sucht sie nach Tuch und Farben, Pinseln und anderen Malutensilien.